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Offener Wettbewerb | 10/2012

Städtebauliche Neuordnung des Grundstückes rund um die Kirche St. Alfons, mit Wohnungsbau, Planung eines Pfarrheimes und eines zweigruppigen Kindergartens mit Kinderkrippe

Lageplan

Lageplan

1. Preis

Muffler Architekten

Architektur

Heiko Brucker, Freier Landschaftsarchitekt

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Situation

Der Kirchenbau St. Alfons markiert mit seiner Grösse und Lage auf dem Hangrücken des Maintals den Standort auf eindeutige Weise. Im Zusammenspiel mit der Gartenstadtbebauung aus den Dreissigerjahren des letzten Jahrhunderts und dem östlich angrenzenden Grünzug ergibt sich eine Gesamtsituation, welche im Süden des Kirchengrundstücks eine bauliche Ergänzung durch Wohnbebauung erhalten soll. Dies bedeutet, durch die Ergänzung wird eine Situation geschaffen, die im Zusammenspiel mit dem Bestand einen eindeutigen "Neuen Ort" im bestehenden Umfeld definiert.


Konzeption

Durch den Entwurfsansatz den südlich des Kirchenbaukörpers situierten Bestand aufzugeben und die Fläche mit einem klaren linearen Konzept neu zu besetzen wird eine bauliche Struktur ermöglicht, die den Nutzungsinhalten entsprechende Entfaltungsmöglichkeiten gibt. Durch die Bildung eines Hofraums und dessen Öffnung nach Westen definiert sich eine Beziehung zum übergeordneten Wegenetz und zum benachbarten Schulgelände. Der Hofraum öffnet sich nach Norden zum Kirchplatz und bindet diesen an die neu entstehende bauliche Struktur an. Einfache zweigeschossige Baukörper, mit ortsüblichen Satteldächern, umrahmen die Hofsituation, welche als Erschliessungsraum und als Freifläche dient. Das Pfarrheim flankiert den Kirchplatz und wird über diesen erschlossen. Die beide, den Hofraum begrenzenden Baukörper, nehmen Wohnnutzungen auf. Durch ihre Situierung ergeben sich städtebauliche Wegebeziehungen zur übergeordneten Umgebung. Der eingeschossige Baukörper des Kinderhauses mit Kindergarten und Kindergrippe situiert sich zum Grünzug nach Westen und nutzt diesen Freiraum, als grosszügigen Aussenbereich und Spielfläche für die Kinder. Der Mittlere Neubergweg dient zur Erschliessung für den fahrenden Verkehr.


Grundrissgefüge

Das Pfarrheim entwickelt sich über zwei Geschosse. Im Erdgeschoss sind Pfarrbüro und dienende Funktionen situiert. Dem Obergeschoss ist der Pfarrsaal und Gruppenraum als Veranstaltungsbereich zugeordnet. Über eine grosszügige Terrasse und eine Treppenverbindung wird ein starker Bezug zum Hofraum hergestellt.

Das Kinderhaus erhält eine einfache, lineare bauliche Struktur. Die Gruppenräume öffnen sich grosszügig nach Westen zum Grünraum. Die Sekundarräume orientieren sich zum östlichen Erschliessungsweg. Der Zugangsbereich erfolgt über den Hofraum. Die Mittagsbetreuung ist als räumliche Erweiterung der Erschliessungszone nach Süden mit hohem Aussenbezug über transparente Fassadenflächen vorgeschlagen.

Das Konzept der Wohnbebauung ist nach Osten und Süden orientiert. Die Nutzungsstruktur ist als Kettenhausbebauung (Baukörper Süden) bzw. als Geschosswohnungsbau (Baukörper Osten) angedacht. Die Erschliessung erfolgt aus Süden und über den Kirchplatz.


Materialität

Sowohl Pfarrheim wie auch Kinderhaus sollen eine Materialhaftigkeit aufweisen, die sich auf ein einfaches Strukturbild beschränkt. Das Pfarrheim soll eine geschlämmte Klinkerfassade erhalten. Ebenso der geschlossene Rücken des Kinderhauses. Durch das Aufbringen einer Putzschlämme bleibt die Materialität des Klinkers präsent ohne die bauliche Situation zu dominieren. Das Kinderhaus soll im Hauptbaukörper als Holzkonstruktion erstellt werden. Hierdurch entsteht ein Spiel zwischen weichen und harten Strukturen. Die Dachflächen sind mit einer aus beschichtetem Aluminiumblech oder Kupferblechen vorgesehen. Die Materialität der Innenräume soll durch möglichst naturbelassene Materialien wie Holz, Putzflächen, Natursteinbeläge sowie Parkett- und Linoleumbeläge bestimmt werden.


Energiekonzept -Ökologisches Konzept

Die Baukörper als kompakte Volumen weisen für die Nutzungsinhalte eine optimierte und baulich reduzierte Hüllfläche auf. Dadurch werden geringe Wärmeverluste und Investitionen bezüglich der Gebäudehülle erreicht. Die thermische Behaglichkeit wird unter den geforderten Nutzungsbedingungen im Sommer und Winter sichergestellt. Hierzu ist eine bewusste Auswahl an Materialien und Baukonstruktion vorgeschlagen. Der bauliche Wärmeschutz der beheizten Zonen orientiert sich am Passivhausstandard mit folgenden Bauteilqualitäten:

- hohe Wärmedämmung der opaken Flächen U-Wert < 0,17 W/qmK
- hohe Wärmedämmung transparenter Bauteile U-Wert < 0,80 W/qmK
- hohe Wärmedämmung der Dachfläche U-Wert < 0,15 W/qmK
- konsequente Vermeidung von Wärmebrücken < 0,01 W/qmK
- luftdichte Ausführung der Gebäudehülle von n50< 1.0 h -1

Die zu öffnenden Bauteile der Fassadenkonstruktion werden auf ein notwendiges Mass begrenzt. Sämtliche transparenten Fassadenbereiche werden mit bewegliche Sonnenschutzelementen (Jalousetten), mit Lichtlenklamellen, aussenseitig vorgeschlagen.


Inhaltlichkeit der Lösung

Der Entwurfsvorschlag sucht seine Kraft in der Gewöhnlichkeit der baulichen Struktur. Einfach gestaltete Baukörper, mit einer der umgebenden Bebauung entsprechenden Ausprägungen, sollen die Situation neu bestimmen. Im Zusammenspiel mit dem bestehenden Kirchenbaukörper und dessen Vorplatzsituation ergibt sich ein "Neuer Ort" mit einprägsamen Bild. Der neu entstehende Ort soll sich im bestehenden Baulichen verankern und darüber hinaus Selbstverständlichkeit in sich tragen.
Ansichten

Ansichten

Modell M 1:500

Modell M 1:500