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Offener einstufiger städtebaulicher Realisierungswettbewerb | 10/2005

Gesundheits- und Wohnpark Zipfelbachtal

Gestaltungsplan

Gestaltungsplan

4. Preis

WICK + PARTNER ARCHITEKTEN STADTPLANER PARTNERSCHAFT mbB

Architektur

BJW Architekten Broghammer Jana Wohlleber

Architektur

Prof. Schmid I Treiber I Partner

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext



Konzept
Das Zipfelbachtal als prägender Naturraum ist Basis der städtebaulichen Konzeption und verbindet die unterschiedlichen Stadtbausteine als übergeordnetes Element.

Eine differenzierte Ausbildung als Stadtaue, Parkaue und Landschaftsaue charakterisiert die Zip-felbachaue als Nachbarschaft der angrenzenden Nutzungsschwerpunkte. Die Zipfelbachaue erhält mit ihrer räumlichen Aufwertung das Potenzial, über das Wettbewerbsgebiet hinaus stadträumliche Verflechtungen von der Innenstadt in die südwestlichen Wohngebiete südlich der Waiblinger Straße und zum Stadtteil Schelmenholz aufzubauen und erlebbare Verbindungen nach Süden in die freie Landschaft herzustellen.

Park am Zipfelbach
Der bestehende schmale Ufer-Korridor im nördlichen Bereich des Zipfelbachs wird geweitet: die Gehölzstrukturen werden durchlässiger, der Bach wird aus seinem engen Profil befreit. Ein mäand-rierender Bachlauf mit abwechslungsreichen Uferzonen gibt dem Zipfelbach Raum und macht das Element Wasser im Park erlebbar.
Der Park gliedert sich in eine gestaltete Stadtaue am Wohnquartier als aktiver Stadtpark für Spiel und Aufenthalt und in die Parkaue für Erholung und Ruhe mit den eingelagerten Krankenhaus-pavillons. Mit dem gegenüberliegenden Park des PLK bildet dieser eine Einheit und ist das verbin-dende Element zwischen den verstreuten Gebäuden.
Im Süden schließt die Landschaftsaue mit Feuchtwiesen und Auengehölzen an und vermittelt in die freie Landschaft nach Süden.

Im Umgang mit der Topographie gliedert sich das Gelände in unterschiedliche "Terrassen". Der Stadtterrasse mit baulicher Kante zur Stadtaue schließt nach Süden eine landschaftlich ausge-formte Parkterrasse an, die die Krankenhausbauten aufnimmt und sich leicht vom Niveau der Bachaue abhebt.

Mit dem Thema „Landschaftsbalkone“ entstehen auf der baulichen Seite Plattformen als Aufent-haltsbereiche, die unterschiedlichste Blickbezüge in den Park ermöglichen und die Verbindung in die angrenzenden Quartiere herstellen.

Wohnen auf der Stadtterrasse
Im nördlichen Wettbewerbsgebiet soll ein hochwertiges innerstädtisches Wohnquartier entstehen, das zum einen das bestehende Wohnquartier südwestlich der Lindenstraße ergänzt und zum an-deren Verflechtungen dieser heute abgesetzten Wohngebiete (plus Stadtteil Schelmenholz) in die Innenstadt aufbaut. Der Wohncharakter wird durch räumliche Bezüge über die Landschaftsbalkone in die Stadtaue geprägt.

Eine Bauzeile mit Dienstleistung und Wohnen entlang der Waiblinger Straße formuliert zum einen den Stadtraum einer neuen Stadtstraße in die Innenstadt und zum anderen den nördlichen Rand des Wohngebiets. Die Silberpappelstraße bildet in ihrer Verlängerung als städtischer Raum das Rückgrat der Wohnquartiere und übernimmt neben der Erschließung auch siedlungsökologische Funktion wie Retention des Oberflächenwassers. Westlich hiervon schließen Quartiere an, die Wohnen auf der privaten Parzelle in Nachbarschaften ermöglichen. Der Bautypus „Wohnen auf der Etage“ östlich des Rückgrats partizipiert von seiner Lage mit direktem Bezug zum Park.

Die Südausrichtung der Gebäude ermöglicht einen Passivhaus-Standard unter Nutzung solarer Energiegewinnung.

Erschließungssystem
Das Erschließungssystem basiert auf einem hierarchischen Netz, bei dem die Silberpappelstraße als Wohnstraße die Haupterschließung nach Süden übernimmt. Queranbindungen stellen die Er-schließung der Grundstücke her und schließen über untergeordnete Anbindungen an die Linden-straße das Erschließungsnetz.

Die Quartiersbildung erlaubt eine abschnittsweise Realisierung und stellt ein flexibles städtebauli-ches Gerüst dar, das zukünftigen Anforderungen an Wohntypologien angepasst werden kann.

Krankenhaus auf der Parkterrasse
Der Neubau des Kreiskrankenhauses gliedert sich in einen kompakten Behandlungstrakt, dem die pavillonartigen Bettenhäuser der Stationen zugeordnet sind. Das Ärztehaus und das Casino/Verwaltungsgebäude variieren das Thema der Pavillons als abgesetzte Solitäre.

Die innere Kompaktheit des Behandlungsgebäudes garantiert eine hohe Funktionalität auf kurzen Wegen, die Stationen profitieren von der attraktiven Lage im Park mit Erholungs- und Ruhezonen in der Landschaft.

Eine innere Magistrale im Schnittbereich zwischen Behandlungstrakt und Stationen erlaubt als Rückgrat des Erschließungssystems mit allen Serviceeinrichtungen eine einfache Orientierung; die Stationen erhalten durch die Gliederung in Einzelgebäude eindeutige, gut auffindbare Adressen.
Funktionale und administrative Synergien gegenüber dem PLK werden über den Holunderweg erreicht und baulich mit der Lage des Casino/Verwaltungspavillon als vermittelndes Gebäude manifestiert.

Eine Erweiterungsfläche ist westlich des Behandlungstrakts vorgesehen. Die Stationen werden in die Höhe erweitert. Die Krankenhauskonzeption ist auf die Flächen nördlich des Kirchwiesenwegs beschränkt, der die tiefer liegende Zufahrt vom Kreisverkehr mit einer Brücke überspannt und somit weiterhin als wichtige Fuß- und Radwegeverbindung erhalten bleibt.

Energiekonzept und ökologische Belange
Für die Energieversorgung werden kleine, wirkungsstarke Netzsysteme vorgeschlagen und ein Niedrigenergiestandart (KfW 60) für die Gebäude angestrebt.

Blockheizkraftwerk
Aufgrund des konstanten und hohen Energiebedarfs des Kreiskrankenhauses wird in direkter Nachbarschaft zum Behandlungstrakt eine Heizzentrale als Blockheizkraftwerk in das Werkstattgebäude integriert. Eine Erdgasversorgung zu diesem Standort kann aufgrund der hohen Leistung von ca. 2 MW aufgebaut werden. Neben der Wärmeversorgung wird durch das Blockheizkraftwerk ein Teil des Strombedarfs im Krankenhaus mitabgedeckt.

Solar unterstützte Mininetze
Im Wohn- und Mischgebiet bilden die Quartiere einzelne Gruppenversorgungseinheiten als Mininetze mit 5-12 Wohneinheiten. Die Heizenergiegewinnung erfolgt mit Holzpellets oder alternativ durch Erdgas in einer Heizzentrale sowie durch Kollektorflächen auf den Gebäuden. Zudem ist jedem Mininetz ein Wärmespeicher zugeordnet.
Mit dem Aufbau einer dezentralen Energieversorgung in Mininetzen werden hohe Netzkosten einer Gesamtversorgung reduziert und eine abschnittsweise Realisierung einzelner Quartiere ermöglicht.

Oberflächenwasserkonzept
Sowohl für das Wohngebiet, als auch für den Gesundheitspark ist ein mehrstufiges Regenwasserkonzept vorgesehen.
Das Oberflächenwasser des Gebiets wird über ein Rinnen- und Mulden-Rigolen-System im öffentlichen Raum gesammelt und dem Zipfelbach Zeit verzögert zugeführt. In den Wohnwegen wird das Regenwasser über offene Rinnen in eine grüne, gestaltete Mulde entlang der Nord-Süd-Achse mit integrierten Rigolen als Retentionsbereich geleitet. Von hier fließt das Wasser in einem Regenwasserkanal weiter und tritt unterhalb der Landschaftsbalkone aus, um in einer offenen Mulde dem Zipfelbach zuzufließen.
Im Bereich des Krankenhauses erfolgt die Retention in überflutbaren ‚Senkgärten’.
Durch eine bauliche Kante gefasst weisen die Gärten unterschiedliche Höhenniveaus auf, so dass je nach Regenereignis die unterschiedlich gestalteten GartenFelder sicht- und z.t. benutzbar werden. Auch hier leiten Rigolen und Mulden das Wasser verzögert an den Zipfelbach weiter.
Gestaltungsplan

Gestaltungsplan

Gestaltungsplan

Gestaltungsplan

Wohnquartier

Wohnquartier

Wohnquartier

Wohnquartier

Wohnquartier

Wohnquartier

Perspektive

Perspektive

Perspektive

Perspektive

Perspektive

Perspektive

Einbindung

Einbindung

Einbindung

Einbindung

Einbindung

Einbindung

Energiekonzept

Energiekonzept

Energiekonzept

Energiekonzept

Energiekonzept

Energiekonzept

Bachaue

Bachaue

Bachaue

Bachaue

Bachaue

Bachaue