modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 05/2012

Lebensquartier Am Nonnenstieg

Perspektive Straße

Perspektive Straße

1. Rang / Nach Überarbeitung

Preisgeld: 7.000 EUR

Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH

Architektur

expressiv

Visualisierung

Erläuterungstext

STÄDTEBAULICHES KONZEPT

Das Grundstück wird bestimmt durch seine sehr prägnante Topografie und zoniert sich im Wesentlichen in zwei getrennte Höhenlagen. Der vorliegende Entwurf reagiert hierauf mit zwei unterschiedlichen Ansätzen. Im südwestlichen Bereich formieren sich sieben identische Baukörper und definieren die neue Quartiersmitte.

Der steigenden Höhenlage folgend verspringen die sieben Volumina leicht zueinander und reagieren somit auf die differenzierte Körnung der umliegenden Bebauung. Mit ihren präzise aufeinander abgestimmten Kanten, generieren die polygonalen Baukörper großzügige Freiräume auf unterschiedlichen Niveaus. Die attraktiven Grünoasen können vielfach bespielt und unterschiedlich genutzt werden. Gleichzeitig ermöglicht die Setzung der Baukörper ein Maximum an Durchlässigkeit und Freiraumbegrünung unter Wahrung des zu erhaltenden Baumbestandes. Vorgelagerte Loggien vergrößern den Wohnbereich als einen qualitativ hochwertigen und attraktiven Freibereich und schaffen gleichzeitig einen fließenden Übergang zwischen Bauvolumen und Freiraum.

Die sanfte Ausrundung der Gebäudekanten bettet die Volumina harmonisch in den stark durchgrünten Freiraum und bietet abwechslungsreiche Ein-und Durchblicke ins neue Lebensquartier Nonnenstieg. Im nordöstlichen Bereich fächern sich drei Baukörper um einen gemeinsamen der Topografie folgenden Vorplatz. Die Volumina fügen sich behutsam in den attraktiven Baumbestand und verschmelzen mit ihren hölzernen Fassaden und umlaufenden Balkonen mit dem Grünraum.

ARCHITEKTONISCHES KONZEPT

Haus 1 – 7
Die Gebäude sind als kompakte Atriumhäuser konzipiert und folgen der Typologie des Punkthauses. Sechsspänner organisieren sich um eine zentrale, natürlich belichtete Erschließungszone mit geschoßübergreifenden Lufträumen und wird somit zum kommunikativen Herzstück jedes Hauses. Das Treppenhaus ist aus Brandschutzgründen räumlich abgetrennt. Die großzügig organisierten 2- und 3-Zimmerwohnungen besitzen einen eigenen privaten Außenbereich in Form einer eingeschnittenen Loggia und einen umlaufenden Balkon. Reine nord- und ostausgerichtete Wohnungen gibt es aufgrund der Übereckorientierung der Wohn- und Essbereiche nicht. Die Küchen sind nunmehr fassadenseitig orientiert und natürlich belichtet und belüftet. Die Bäder sind ebenfalls über Oberlichter zum Erschließungsbereich belichtet. In den Sockelgeschossen befinden sich entlang des Nonnenstiegs die gewünschten Einzelhandelsflächen zur Sicherstellung der Nahversorgung im Quartier. Die Baukörper präsentieren sich in ihrem äußeren Erscheinungsbild kompakt und angenehm zurückhaltend. Die vorgelagerte, weich ausgerundete Balkon- und Loggienzone gliedert die Bauvolumen und erweitern den Wohnraum großzügig nach außen.

Haus I - III
Die städtebaulich präzise gesetzten Baukörper sind so zueinander ausgerichtet, dass jeder Wohneinheit der 3-Spänner ein uneingeschränkter Blick in die umgebende Landschaft gewährleistet ist. Ferner ermöglicht die Höhenlage einen attraktiven Ausblick auf die Göttinger Innenstadt. Großzügige, umlaufende Balkonzonen erweitern die Wohn- und Privaträume nach aussen und suggerieren ein Wohnen inmitten der Baumkronen.
Variabel verschiebliche Holzlamellen bieten ausreichend Sichtschutz und lösen das Gebäudevolumen auf.

Beurteilung durch das Preisgericht

2.Rundgang Projekt 2
Das Preisgericht teilt die Einschätzung der Vorprüfung, nach der die im westlichen
Grundstücksteil dargestellte Typologie hinsichtlich ihrer Konformität mit der NBauO
fragwürdig ist (Nord-/ Ostausrichtung Wohnungen, nicht-abgeschlossener Treppenraum
etc.). Eine Lösung der angesprochenen Probleme wird jedoch für möglich gehalten.
Wettbewero ). Zusätzlich stellt sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit der Dimensionen dieser Gebäude, welche mit Kantenlängen von bis zu 42m und Tiefen von über 25m im Kontext der direkten, gebauten Umgebung kritisch gesehen wird. Das Preisgericht sieht die Lösung dieser Problematik im Zusammenhang mit den schon in der Vorprüfung angesprochenen Aspekten.

Als besonders gelungen wertet das Preisgericht die Außenräume im westlichen Teil, welche sich als Negativ-Form der polygonalen Baukörper ergeben und den parkartigen Charakter der Anlage noch verstärken. Die einzelnen Baukörper lassen einen sinnvollen Umgang mit der Topographie erwarten, wenn dieser auch durch die große, nicht abschnittsweise realisierbare Tiefgarage konterkariert wird. Auch hier teilt das Preisgericht die kritische Sicht auf den Umgang mit ruhendem Verkehr und die Erreichbarkeit der Gebäude für Besucher.

Die Anordnung der drei oberen Gebäude und die entstehenden Freiräume werden einhellig
als äußerst vorteilhaft gelöst angesehen und stehen ganz selbstverständlich neben den eher expressiven unteren Baukörpern. Trotz der unterschiedlichen Lösungsansätze für die beiden Grundstücksteile sieht das Preisgericht eine klare Quartiersbildung als positives Signal für Göttingen.

Die Dreiteilung der Einzelhandelsflächen erscheint sinnvoll und richtig, wenn auch mit der
bereits genannten Einschränkung hinsichtlich der Erschließung und des ruhenden Verkehrs.

Gute Einbindung in die Topografie des Hanges. Das Preisgericht regt an, eine Wegebeziehung zum Habichtsweg herzustellen, um die Durchlässigkeit des Gebiets zu erhöhen. Die Staffelung der Gebäude entlang des Nonnenstiegs wird positiv gesehen.
Perspektive Quartier

Perspektive Quartier

Modell Nonnenstieg

Modell Nonnenstieg

Ansicht Nonnenstieg

Ansicht Nonnenstieg

Grundriss Nonnenstieg

Grundriss Nonnenstieg