modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren
1. Rang 2 / 2

Offener Wettbewerb | 09/2012

Wohnanlage Sonnwendviertel II - Smart Wohnen

Sonnwendviertel II

Sonnwendviertel II

1. Rang / Gewinner / Bauplatz C.04

RLP Rüdiger Lainer + Partner

Architektur

BKK 3 Architektur ZT GmbH

Architektur

Carla Lo Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

EGW - Erste gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Heimstätte Gesellschaft m.b.H.

Investor*in

HEIMAT ÖSTERREICH gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsges.mbH

Investor*in

Erläuterungstext

Auf dem Gelände zwischen dem ehemaligen Süd- und Ostbahnhof und dem Südtiroler Platz entsteht derzeit der neue Hauptbahnhof Wien, der als Durchgangsbahnhof einen multi-modalen Knotenpunkt des transeuropäischen Schienennetzes darstellen wird. Im Zusammenhang mit dieser Neuorganisation des Bahnhofes wird auf den dadurch frei werdenden Flächen auch ein neuer Stadtteil entstehen, in dem neben Wohn- und Büronutzungen auch Parkflächen, Schulen und Kindergärten konzipiert sind.

Ziel des Verfahrens „Sonnwendviertel II – SMART Wohnen“ ist dabei die Realisierung eines qualitätsvollen, innovativen, ökologischen und kostengünstigen Wohnbaus, wobei insbesondere „smarte“ Wohnungsangebote zu entwickeln sind.

Beurteilung durch das Preisgericht

SMART Wohnen
Zum Thema liegt hinsichtlich der Grundrisstypologien insgesamt ein sehr guter Beitrag vor. Im
Zuge der Präsentation wurde zugesagt, dass das in der Ausschreibung geforderte Angebot eines
Ausstattungspaketes angeboten werden kann. Die Wohnungstypologie basiert auf einem sehr
flexiblen statischen System, das eine Vielfalt an innovativen Wohnungen, auch bei sehr kleinen
und kompakten Wohnungen, ermöglicht. Es ist einfach, B-Typ- zu C-Typ-Wohnungen bzw.
umgekehrt zu adaptieren.

ÖKONOMIE
Die ökonomischen Vorgaben betreffend SMART- Wohnungen werden eingehalten, wobei die
vorgegebene Maximalmiete von € 7,50/m² Nfl. mit einem auf € 0,15/m² Nfl. verringerten Erhal-
tungs- und Verbesserungsbeitrag erreicht wird. Ein Vergleich der Konditionen der Mietwohnun-
gen mit Kaufoption zeigt, dass mit einem Finanzierungsbeitrag von insgesamt (Grund- und Bau-
kosten) € 344,44/m² Nfl. und einer Gesamtmiete von € 7,02/m² Nfl. gegenüber dem Mitbewerber
insgesamt ein, für die künftigen BewohnerInnen besseres Angebot vorliegt. Die Stellplatzmiete
von € 70,-- pro Stellplatz wird, vor allem auch im Vergleich, als sehr günstig bewertet. Die
Gesamtbaukosten in Höhe von € 1.630,--/m² Nfl. sind im Vergleich mit dem Mitbewerber, bei
besserer Ausstattungsqualität gut zu bewerten.

SOZIALE NACHHALTIGKEIT
Das Angebot zur Sozialen Nachhaltigkeit umfasst ein vielfältiges Nutzungsangebot, eine gute
soziale Durchmischung und einen begleitenden Integrationsprozess. Vereinbarungen hinsichtlich
der Nutzungsbelegung der Erdgeschoßzone fehlen. Problematisch wird die öffentliche Durch-
gängigkeit gesehen, die Konfliktpotential erwarten lässt.

ARCHITEKTUR
Der Beitrag zeichnet sich durch eine sehr intensive Auseinandersetzung mit dem Flächen-
widmungs- und Bebauungsplan aus. Die vorgelegten Abweichungen sind nur über eine Ausnah-
mebewilligung gemäß § 69 der BO für Wien umsetzbar. Als Variante wurde auch ein Entwurf
ohne Inanspruchnahme von Ausnahmebewilligungen vorgelegt. Begründet wurde der, vom
geltenden Flächenwidmungs- und Bebauungsplan abweichende Entwurf mit einer besseren
Belichtung im Innenhof und einer Modulation der Baukörper bei gleichem Volumen.
Die grundlegenden Argumente der Projektanten sind für die Jury nachvollziehbar. Durch die
Höhenstaffelung der Gebäude einsteht eine gute Besonnung der Innenbereiche, der vis a vis
gelegene Baublock wird besser besonnt, die Freiräume am Dach sind besser nutzbar. Die Über-
höhung zum Park ist grundlegend nachvollziehbar, da sie keine benachbarten Gebäude be-
nachteiligt. Im Zuge der Ausnahmebewilligung gemäß § 69 der BO für Wien wird auch eine
Überschreitung der inneren Baufluchtlinie angesprochen. Die daraus resultierenden unterschied-
lichen Gebäudetiefen werden sehr positiv gesehen und sind gut nachvollziehbar (unterschiedli-
che Wohnnutzungen erfahren unterschiedliche Tiefen). Besonders gewürdigt wird die räumliche
Konzeption des Heimes, dem ein ausdifferenziertes Raum- und Erschließungskonzept zu Grunde
liegt. Besonders hervorzuheben ist das statische Konzept, das einerseits eine flexible Gestaltung
der Grundrisse und andererseits eine wirtschaftliche Dimensionierung erlaubt.
Die Erdgeschoßzone ist im Hinblick auf die unterschiedlichen Lagequalitäten klar gegliedert.

ÖKOLOGIE
Insgesamt weist das Projekt gut durchschnittliche ökologische Qualitäten auf. Positiv hervorzu-
heben ist die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung in den Bereichen SeniorInnenwohnheim
und Kindertagesheim, sowie die Infrastruktur für Car-Sharing und E-Mobilität. Die in der Mehr-
kostenaufstellung angegebenen, irrtümlich als Mehrkosten für Holz-Alu-Fenster ausgewiesenen
Kosten für Fenster und Portale lassen in ihrer Höhe den Schluss zu, dass der Fensterflächen-
anteil an den Fassaden sehr hoch ist, was sich auch in der Ansicht des Projektes nachvollziehen
lässt. In diesem Zusammenhang weist die Jury die Projektanten darauf hin, dass dies an Teilen
der dargestellten Fassaden im Widerspruch zu den Angaben der Bauphysik (max. 20 %
Fensterflächenanteil) stehen könnte.
Das Freiraumkonzept berücksichtigt die städtebauliche Situation, nimmt Öffnungen auf, knüpft an
die Umgebung gut an und schafft zwischen den Baukörpern einen räumlichen Zusammenhang.
Die Durchlässigkeit wird im Sinne der kürzesten Wege zwar positiv gesehen, wenn auch ein
mögliches Konfliktpotential in diesem Bereich erkennbar ist. Die Platzaufweitung in der Mitte ist
jedoch sehr gut situiert. Der Freiraum wird differenziert nach Angeboten dargestellt, unterschied-
liche Materialitäten und Geländemodellierung stärken die verschiedenen Funktionen und
Nutzungen. Positiv sind die Freiraumangebote in drei Obergeschoßen, die sich stark mit den
BewohnerInnen in Verbindung setzen. Die Kosten für den Freiraum sind jedoch nur bedingt
nachvollziehbar dargestellt.
Strassenansicht Süd-West

Strassenansicht Süd-West

Nachtansicht Park

Nachtansicht Park

Strassenansicht Nord-West

Strassenansicht Nord-West

Strassenansicht Nord-West

Strassenansicht Nord-West

Nachtansicht Park

Nachtansicht Park

Leitideen

Leitideen

Leitideen

Leitideen

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Grundriss

Grundriss

Erdgeschoss

Erdgeschoss

1. Obergeschoss

1. Obergeschoss

1. Obergeschoss

1. Obergeschoss

Regelgeschoss

Regelgeschoss

1. Rang 2 / 2