modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 10/2012

Neubau eines Informationszentrums für die Georg-Simon-Ohm-Hochschule für angewandte Wissenschaften – Fachhochschule Nürnberg

4. Preis

Preisgeld: 11.000 EUR

karlundp

Architektur

Werner Franz Garten- und Landschaftsarchitekt

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt versucht die komplexe städtebauliche Situation durch ein großes langgestrecktes Volumen zu klären. Dies hat drei große Vorteile. Zum einen wird durch einen Arcadengang eine geschützte Fusswegverbindung über den Campus geschaffen, zum anderen entsteht durch das weite Abrücken von der Strasse ein grünes Vorgelege zum Fluss. Auch die Erweiterung des zweiten Bauabschnittes lässt sich überraschend einfach darstellen.
Mit der großen Geste sind aber auch Nachteile verbunden: die Größe des Raumprogramms passt nur knapp zwischen die Villa und den angrenzenden B Bau und das große Grün wird mit einer sehr engen Situation auf der Parkstrasse am Campus erkauft.
Die Erschließung des Gebäudes ist auf das Gebäude bezogen an der richtigen Stelle. Im Kontext des Campus wird nicht ganz klar warum ausgerechnet dieser Ort gewählt wurde. Die Funktionen der Bibliothek sind traditionell logisch und funktional gelöst. Man vermisst ein wenig ein besonderes räumliches Ereignis für die Bibliothek.
Auch sind die RZ-Flächen auf 6 Stockwerke verteilt. Das ist ein Nachteil, selbst wenn eine Aufteilung der Laborflächen auf drei Stockwerke für eine schnelle direkte Anbindung der Bibliothek sorgt. Dabei lässt die Gesamtkonzeption des Entwurfes es eher nicht zu, dass nach Fertigstellung des 2. Bauabschnitts durch Tausch von Bürofläche der interne Bereich des RZ auf einem Stockwerk zusammengeführt werden könnte.
Die wirtschaftlichen Werte sind für ein derart kompaktes Gebäude erwartbar gut. Es werden gut nutzbare auch gerade gut umnutzbare Räume angeboten. Insofern stellt dieses Projekt einen guten Beitrag in Hinblick auf Nachhaltiges Bauen dar. Generell lässt sich sagen dass ein derart rationales Gebäude viele Fragen in der richtigen Weise beantwortet, es vermag aber insbesondere im Zusammenspiel mit dem Campus nicht an jeder Stelle zu überzeugen.
Der Campus wird auf der oberen Ebene einheitlich interpretiert. Dabei können die eingestreuten, flächigen Pflanzbeete nicht überzeugen.
Die Stellung des neuen Baukörpers schränkt samt seiner Verschattung die Nutzung des Campus ein. Die im Gegenzug gewonnenen Gartenflächen verstellen den Zugang vom Prinzregentenufer und sind in ihrer Nutzung unklar.
Der ohnehin beengte Freibereich der Mensateria wird weiter eingeschränkt. Die Kompaktheit des Gebäudes ist hoch. Dies ist aus energetischer Sicht positiv zu bewerten.
Die Größe der Dachverglasung wurde mit Bedacht gewählt. Der Glasflächenanteil in den Fassaden ist deutlich zu hoch und führt zu höheren Wärmeverlusten im Winter und problematischen Wärmeeinträgen im Sommer.
Die Möglichkeit der natürlichen Entlüftung durch höhenversetzte Querlüftung über das Oberlicht zur Nachtauskühlung ist positiv zu werten.
Ebenso ist das Lüftungskonzept für den Winterfall überzeugend.
Die gewählte Betonkernaktivierung muss in Kombination mit dem hohen Glasflächenanteil gut durchdacht und schnell reagierend projektiert werden