modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren
2. Rang 3 / 3

Nichtoffener Wettbewerb | 09/2012

Neubau Fuss- und Radwegbrücke Mättelisteg

3. Rang / 3. Preis

Preisgeld: 10.000 CHF

DR. SCHUETZ INGENIEURE Beratende Ingenieure im Bauwesen PartG mbB

Bauingenieurwesen

KRP Architektur GmbH

Architektur

Marcel Adam Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Jens Gehrcken - visualisierung+architekturfotografie

Visualisierung

Erläuterungstext

«Goldband»

Konzept Gestaltung Bauwerk:
Während sich die Brücke in Ihrem Verlauf im Lageplan streng an der Achse der Gießereigasse orientiert, die kürzeste Querung über die Limmat nutzt, lässt das fi ligrane Spannband dem Limmattal Raum zur Entfaltung, unterstreicht seine Kraft und Offenheit. Erst der funktionale Teil, der Oberwasserkanal zum Kraftwerk wird mit der kräftigen Geste einer monolithischen Rahmenbrücke gefasst, die sich dem Zug des Bandes entgegenstemmt, es gleichsam in sich aufnimmt, um die Kräfte in den Fels der Goldwand zu leiten. Die massive Wand der Rahmenbrücke bildet den schützenden Rücken der Limmatinsel, die in Ihrem ruderalen Zustand als Rückzugs- und Ruheort belassen wird. Die Treppe folgt als monolithische Scheibe dem Brückenrahmen, getrennt nur durch eine feine Fuge. Sie rundet das Bauwerk zur Insel hin ab. Am Mättelipark wächst das Widerlager des Bandes eher beiläufi g aus der neuen Ufermauer und gibt den Weg über die Limmat frei.

Umwehrung
Die Reduktion auf das Wesentliche wird in der Geländerausbildung forgesetzt. Auf dem Steg wird das Geländer auf seine reine Funktion reduziert aus eingespannten Flachstahlstäben mit aufgesetztem Flachstahlhandlauf aus Edelstahl gebildet. Diese wirken aus der Ferne wie ein leichter Filter, der den Durchblick kaum stört. Auf der Gießereibrücke wird der gleiche Typus aus verschweißten Gussstäben entwickelt, die eine höhere Massivität erzeugen. Die Stäbe tragen einen etwas größer dimensionierten Edelstahlhandlauf.

Entwässerung
Das gesamte Brücken- und Stegbauwerk wird offen über die Seiten entwässert. Ein leichtes Dachprofi l sichert in beiden Querschnitten die Abführung nach außen. Im Bereich der Rampe am Oederlinareal wird die vorhandene offene Entwässerung als Fuge zwischen Brücke und Gebäude ausgebildet und zur offenen Entwässerung in den Oberwasserkanal genutzt.

Beleuchtung
Die Beleuchtung des Mättelisteges folgt konsequent dem Prinzip des minimalen Eingriffs in den Landschaftsraum: Ähnlich der Abspannungen der Kanustrecke wird ein Spannseilpaar in Stegachse zwischen den Gießereigebäuden und dem Quellpavillon im Mättelipark abgespannt. Auf einer Höhe von 3,50 m zeichnet das Spannseil exakt die Linie des Spannbandes nach. Die Leuchtmittel fokussieren als Linien – LED exakt auf die Breite des Steges. Mit einer Stärke von max. 40 mm werden die Leuchten als Elemente des Spannseils wahrgenommen, treten nur durch Ihren Lichtkegel in Erscheinung. An der Gießereibrücke wird das Licht zur Ausleuchtung der gesamten Nutzbreite stärker gestreut.

Erläuterung der statischen Vorbemessung:
Das vorgeschlagene Brückenbauwerk wurde im Rahmen einer Vorstatik als räumliches System abgebildet. Der Brückenabschnitt Oederlin-Areal bis Limmantinsel (LKWVerkehr) wird als monolithische Konstruktion in Stahlbeton errichtet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Brücke ist ein in sich schlüssiges Bauwerk, welches die statischen, konstruktiven und gestalterischen Anforderungen auf eine selbstverständliche Art löst. Das Projekt GoldBand legt den neuen Steg selbstverständlich als direkte, lineare Verbindung in die Achse der Giessereistrasse; unterscheidet aber in der Ausformulierung deutlich zwischen dem sogenannten funktionalen Bereich mit dem Oberwasserkanal und dem frei fliessenden naturnahen Limmatbereich. Quasi als technischen Anhang der Industriearchitektur verstanden wird die aus monolithischem Beton gestaltete Kanalbrücke vom Oederlin-Areal bis zur Limmatinsel. Mit der Schrägstellung der Fundation dieser Rahmenbrücke wird erreicht, dass das Ennethbadener Widerlager hier als Böschung und gleichzeitig als Bindeglied, als Rückgrat oder als Verankerung der Limmatinsel am Ennetbadener Ufer wahrgenommen wird.

Goldband ist ein fein austarierter und bereichernder Vorschlag, dessen Gesamterscheinung sich gut in das Limmattal einfügt. Die klare Sprache sowie die konsequente Umsetzung des Konzepts werden von der Jury positiv beurteilt.
2. Rang 3 / 3