Beurteilung durch das Preisgericht
Am Entwurf besonders hervorzuheben ist seine städtebaulich behutsame Einordnung und die Aufnahme der historischen Raumstruktur, die Aufnahme der vorhandenen Traufhöhe sowie ein interessantes, spannungsreiches WandÖffnungsverhältnis der geputzten Lochfassade. Zustimmung finden ebenfalls die gut platzierten und proportionierten
Hauptzugänge, die Dachneigung der neuen Satteldächer entsprechend Haus Nr. 9 und die kompakte Raumstruktur des Eckgebäudes mit offenem Innenhof, der aus allen Ebenen einen Blick auf den Laubengang von Haus Nr. 9 zulässt.
Hinterfragt werden muss der dominante Westgiebel, welcher an Gebäude 6 anschließt und das ungewöhnlich steile Blechdach gegenüber der Badergasse am Schnittpunkt der beiden Hauptdachflächen.
Positiv zu bewerten ist das großzügige Eingangsfoyer mit der Möglichkeit der Nutzung als Café / Ausstellungs- und Veranstaltungsbereich. Im Zusammenhang mit dem Tresen der Bibliotheksausleihe ist dieser Bereich in der weiteren Planung zu konkretisieren. Klar gelöst ist die innere Erschließung mit einer offenen Haupttreppe und zwei entgegen
gesetzt angeordneten Fluchttreppenhäusern, die auch von den beiden Bestandsbauten mitgenutzt werden.
Das eigentliche Hauptthema des Entwurfes – und was ihn von allen anderen Entwürfen abhebt – ist die Einordnung es Freihandbereiches in einem abgesenkten Baukörper, der die gesamte Hoffläche ausfüllt und sein Licht sowohl aus Oberlichtbändern als auch von einem allseits verglasten, über ein zentrales Atrium erschlossenen, Pavillon erhält.