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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2012

Ausstellungsbereich „Packhof“ BUGA 2015 Havelregion– Standort Brandenburg an der Havel

1. Preis

geskes.hack Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Ausstellungsbereich Packhof - Bundesgartenschau 2015 Havelregion

1. Ursprung: Schiffsbau an der Havel
Brandenburg an der Havel, die „Stadt im Fluss“, bietet mit dem Packhofgelände einen einmaligen naturräumlich und stadthistorisch herausragenden Ort für die Präsentation der temporären und gärtnerischen Ausstellungsinhalte der BUGA Havelregion.
Der Ursprung der Stadt Brandenburg an der Havel hängt eng mit dem Thema der Transportwege auf dem Wasser und dem Schiffsbau zusammen: An der Havel entstand in Brandenburg eine bedeutende Schiffbauindustrie, die über Jahrhunderte große Bedeutung für die Entwicklung der Stadt und die Mark Brandenburg hatte.

Bauliche Zeugnisse, wie der historische Hafen, die ehemalige Werfthalle und die Freilegung der Slipanlage zeigen die intensive Prägung des Geländes durch das Arbeiten am Wasser.

In unserem Konzept zur temporären Gestaltung der Ausstellungsbereiche greifen wir diese historischen Bezüge auf und setzen sie unter Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen an das Ausstellungskonzept in einer modernen Architektur-, Formen- und Farbsprache um.

2. Ausstellungsschiffe
Das Motiv der Schiffskörper, mit den aus Holzplanken gezimmerten Wänden, wird zum Aushängeschild des Packhofes. Schiffe stehen für die mit Flüssen und Kanälen durchzogene Havelregion und für die Werft des Packhofes.

Die Ausstellungsbeiträge werden inhaltlich „Schiffen“ zugeordnet, die sich als dynamische Formation über die offene Rasenfläche des ehemaligen Packhofgeländes „schieben“. Es entsteht ein prägnantes Bild, welches den BUGA Standort Packhof in der Gesamtheit der BUGA Standorte Havelregion als modernen, innovativen und vor allem auch Neugierde weckenden Standort darstellt. Die Besonderheit der Havelregion, das Motto der BUGA, wird durch die blau lasierten Holzbohlen der Schiffskörper untersetzt.

Die gleichzeitige Introvertiertheit und Außenwirkung der Schiffsrümpfe eignet sich für ein Ordnungssystem, um in der offenen Packhofwiese die Gartenschau zu organisieren. Die Wände gruppieren die bunten Schaugärten in transparente Hüllen, die nach außen größtmögliche Ruhe ausstrahlen. Über das blaue Band eines mäandrierenden Weges werden die Besucher auf ihrem Weg über die Packhofwiese durch die Ausstellungsbereiche „Sonderthemen“, „Ursprung“, „Hausgärten“ und „Galabau“ geführt, der Blick immer wieder geöffnet auf die ruhige Rasenfläche, in der die Wechselflor- und Staudenbänder wegebegleitend zur Geltung kommen.
Holzstege führen durch Öffnungen der Wände in die Ausstellungsflächen. Auf Grund der Bodenbeschaffenheit und um für die Gärten ideale Pflanzbedingungen zu schaffen wird das Innere der „Schiffe“ um ca. 30 bis 40 cm angehoben. Die vorgegebenen Größenangaben für die Ausstellungsbeiträge werden umgesetzt. Die Schiffe sind jedoch in ihrer Größe variabel, so dass eine Anpassung an die tatsächlichen Erfordernisse leicht möglich ist. Der vorhandene Baumbestand wird erhalten und in das Konzept integriert. Sichtbezüge, wie z.B. der Domblick, werden durch punktuelle Auslichtungen im Uferbereich freigestellt.

3. Packhofplatz
Die großzügige Platzanlage empfängt den Besucher mit einem grandiosen Blick über das gesamte Ausstellungsgelände. Die blau schimmernden „Schiffe“ liegen eingebettet in der parkartig anmutenden Wiesenlandschaft und bringen durch ihre Maßstäblichkeit und Präsenz für den Besucher einen Moment der Überraschung und fordern seine Neugierde heraus.
Das Festzelt mit den Aussensitzplätzen ist so angeordnet, dass der Blick auf den Park frei bleibt und die Anlieferflächen gemeinsam mit dem Rüstplatz optimal erschlossen und genutzt werden können.
Die Bühne wird in östliche Ausrichtung im Bereich des Rundwegs positioniert.
Auf dem Platz entsteht mit der Ausstellung von Kübel- und Balkonpflanzen, dem Gärtnermarkt mit seinen bunten Pavillons und dem Café am alten Hafen eine bunte, quirlige Atmosphäre am Wasser.

Auf dem Platz geht der Weg los, der den Besucher durch alle Gärten führt. Als leicht erhöhter, blau lasierter Holzsteg, kann sich der Besucher treiben lassen und erlebt alle Garten- und Ausstellungsevents.
Die Erschließung erfolgt in allen Bereichen barrierefrei.

4. Spiel: Schiffsbaustelle
Historische Ansichten des Packhofgeländes zeigen das scheinbare Chaos einer Schiffsbaustelle. Diese Stimmung möchten wir aufgreifen und auch den Kindern in spielerischer Form nahe bringen. Entlang der Wege gibt es Spielstationen, die durch ihre Größe und Farbigkeit schon von weitem das Interesse auf sich ziehen.

Objekte die dem Schiffsbau entlehnt sind werden mit Netzen und Seilen zu Spielskulpturen weiterentwickelt und bieten als Geschicklichkeits- und Bewegungsparcours auch für die „Großen“ Herausforderung und Spaß. Höhepunkt ist die „Schiffsbaustelle“ auf der zum einen in dem vorhandenen ruderalen Wäldchen zwischen und auf den fest installierten Schiffsbauteilen getobt werden kann zum anderen an bestimmten Tagen unter Anleitung ein Schiff gebaut wird, was schließlich auch wie zu Zeiten der Wiemann Werft als besonderes Event zu Wasser gelassen wird.

5. Farbe und Material
Das vorherrschende Material auf dem Packhof ist Holz in den Maßen handelsüblicher Lagerware. Die Konstruktion erfolgt unter Betonung der horizontalen Ausrichtung.

Das alle Standorte der BUGA Havelregion verbindende Kobaltblau wird auf dem Packhofgelände durch die Wände der Schiffe leuchten. Die Ober- und Unterseiten der Holzplanken, die die Schiffswände bilden, werden in Blautönen gehalten und geben so je nach Neigungswinkel der Wände und Sonneneinfallswinkel lebendige Farbspiele.