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Einladungswettbewerb | 05/2012

Europacity Berlin, Stadthafenquartier Süd

ein 1. Preis

Preisgeld: 11.500 EUR

André Poitiers Architekt Stadtplaner RIBA

Stadtplanung / Städtebau

arbos landscape GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebaulicher Kontext
Das hanseatische Quartier fügt die einerseits prägende Metropole Berlin und dessen vielfältiges und urbanes Leben mit dem historischen Gleisanlagengebiet rund um den Hamburger Bahnhof zusammen. Dabei orientiert sich das Wettbewerbsgebiet an der Vielfalt und Heterogenität der Hauptstadt Berlin und führt seine urbanen Qualitäten bei Aufnahme der Berliner Maßstäblichkeit und Körnung des charakteristischen Berliner Blockes weiter. Gleichzeitig werden differenzierte Freiräume in direkter Anknüpfung zum Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanals geschaffen. Kerngedanke ist es ein „Stück Berlin“ zu schaffen, dass an die städtebauliche Gliederung Berlins anknüpft und seine Atmosphäre und den urbanen Charakter widerspiegelt. Die Gebäudestrukturen des Wettbewerbsgebietes nehmen in ihrer Blockstruktur nicht nur die Größe, sondern auch die vielerorts prägende einheitliche Traufkante und Parzellengröße auf. Die weiteren
städtebaulichen Einflussfaktoren geben außerdem Impulse für die bauliche Setzung der Kubaturen: Am Stadthafen im Nordwesten, sowie am Kunstcampus im Südosten wird jeweils ein architektonischer Sonderbaustein ausgebildet, der durch seine Geschossigkeit und das Aufbrechen der sonst lediglich vier bis sechs geschossigen Gebäude zur städtebaulichen Akzentuierung beiträgt. Diese präzise Baukörpersetzung und die dazugehörige Höhenentwicklung unterstreicht die Zusammengehörigkeit des Quartiers und macht das Ablesen einer Einheit und eine Adressausbildung erst möglich.
Der im Osten liegende Riegel wird durch einen Sockelbau mit drei darauf stehenden Punktgebäuden aufgelockert und stärkt den Querbezug zum Kanal und der dort liegenden wichtigen Wegebeziehung – der Promenade.
Eine durchgängig geschlossene Blockseite zur Hauptverkehrsachse, der Heidestraße, grenzt das Quartier zusätzlich, auch gegen Lärm ab. Die Höhenmodellierung unterstützt dabei stark das städtebauliche und architektonische Konzept. Die elfgeschossigen Hochpunkte schaffen eine Markierung und Präsenz nach außen. Sie fassen das
Quartier einerseits zu einem Ensemble zusammen und grenzen es dabei vom restlichen
Masterplangebiet ab, überhöhen dabei dennoch nicht die bewusst gesetzten Hochpunkte des gesamten Masterplanes, sondern gliedern sich gelungen in das Gesamtbild ein.
Grün- und Freiflächen Eine weitere qualitätvolle Struktur ist die Weiterführung und Differenzierung der Berliner Freiräume. Für möglichst unterschiedlich gestaltete und verschieden nutzbare Außenflächen wird eine Gliederung von öffentlichen, halböffentlichen und privaten Räumen und deren Beziehung zueinander entwickelt.
Die Reihe von rein privaten Zonen ermöglicht die Ausbildung von landschaftlich geprägten, grünen Höfen in der Innenstadt von Berlin und schafft damit eine besondere Qualität. Diese der privaten Nutzung vorbehaltenen Flächen stehen im Kontrast zu den an den Sondernutzungen gelegenen halböffentlichen Höfen. Dort sind die Freiflächen sehr viel gestalteter ausgebildet und teilweise mit Nutzungen oder Aktionen belegt.
Die Baufelder sind relativ klein gewählt, sodass eine Flexibilität bei möglicher Zusammenfassung mehrerer Baufelder gewahrt bleibt, was eine nachhaltige Nutzung ermöglicht. Die Blöcke werden mit einer zweiten Fassadenebenen überlagert, wodurch ein Spiel aus Vor- und Rücksprüngen sowohl in der Vertikalen als auch Horizontalen entsteht. Die langen Blockränder werden auf diese Weise aufgebrochen und knüpfen an die großformatigen bestehenden Blöcke Berlins an.


Entwurf: André Poitiers, Hannah Gloyer
Mitarbeiter: Anna Allenstein, Sebastian Gäbler, Catherine Runkel

Landschaftsarchitekt: arbos freiraumplanung