Außenhülle einer Lidlfiliale / Neubau Vereinsheim und Mehrzweckhalle

Die Arbeit greift die Studie zum Lidlmarkt als Vorgabe auf und spiegelt die Figur in vergleichbarer Größe. Die Baumasse konzentriert sich an der Straße. Städtebaulich führt diese Setzung schnell zu Deutungsproblemen. Kubatur und Gebäudeabstände wirken gewerbegebietsähnlich. Die Fassaden sollen in Metall und Eternit schallabsorbierend ausgeführt werden. Die Arbeit nimmt sich der Thematik Schallschutz zur Straße in besonderer Weise an. Der sehr formale Ansatz führt im Weiteren jedoch zu Schwierigkeiten, Ort und Bauaufgabe gerecht zu werden. Die Freiräume werden für den Vereinsbereich zu Restflächen, insgesamt wird eine überzeugende Zuordnung und Ausgestaltung der Freiflächen vermisst. Baukörperausgestaltung und Fassaden mit der unterschiedlichen Materialität (Eternit und Lochblech) wirken im Vorschlag nicht wirklich überzeugend und für größere geschlossene Teile nicht attraktiv. Der Entwurf löst einen Teil der Problemstellungen, wirkt jedoch unmaßstäblich und fremd für den Ort, insbesondere da der Bezug zum Naturraum blockiert und auf Weg und Parklatz reduziert wird.

Die Anordnung der Parkplätze für die Vereinsnutzung bis zur Grundstücksgrenze wirkt beliebig. Die Turnhalle ist durch die Anordnung eines einzelnen Geräteraumes an der Stirnseite zum Lidl-Markt nicht getrennt nutzbar. Der Freibereich zur Gastronomie unternimmt den Versuch sich zum Grünbereich zu orientieren, schirmt sich jedoch nicht genügend gegenüber dem Nachbarschaftshaus ab. Dadurch sind schalltechnisch Konfliktpotenziale zu erwarten. Die Pächterwohnung im Obergeschoss wird über den Grünstreifen zwischen Markt und Vereinsheim erschlossen und liegt im Nahbereich der Anlieferung des Marktes (Lärmbeeinträchtigung). Das Büro des Vereins wird im 1.OG nachgewiesen und ist nicht barrierefrei erschlossen, könnte aber durchaus im Raumgefüge des Erdgeschosses angeordnet werden.

Beurteilung Lidl: Zufahrt und Lage aus Sicht von Lidl gut. Sichtbarkeit nicht optimal.

Beurteilung Schallschutz: Der Entwurf zeigt eine schalltechnische Optimierung der Stellplätze der Lidl-, als auch der Vereinsnutzungen und der Andienung. Zusätzlich wurde zur Vermeidung von Reflexionen eine schallabsorbierende Fassade vorgesehen. Die im Energiekonzept vorgeschlagene Nachtauskühlung über Dach kann im Veranstaltungsfall zu Problemen führen.