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Verhandlungsverfahren | 08/2012

Neubau einer Gesamtschule Sek. I 5-zügig, Sek. II 3-zügig, einschl. einer 4-Feld-Sporthalle in Potsdam

2. Preis

ppp architekten + stadtplaner

Architektur

arbos landscape GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Leitbild
Das Gebiet „Bornstedter Feld“ ist durch seine lange (meist militärische) Vornutzung gekennzeichnet. Orthogonale Spuren in der Landschaft in Form von Topographie, Gehölzen, Wegen, und Feldern sind deutlich sichtbar. Auch das nahegelegene Gebiet der BUGA mit seiner Biosphärenhalle macht die vorgefundenen topografischen Gegebenheiten zum Thema,
Mit dem Neubau der Gesamtschule und Sporthalle soll die historisch gewachsene Eigenart des Ortes aufgegriffen werden und ein weiterer wichtiger Baustein im Gesamtkonzept „Bornstedter Feld“ entstehen.

Städtebauliches Konzept
Das neue Schulgebäude wird in die orthogonale Struktur der Landschaft integriert. Wir verstehen dieses wichtige öffentliche Gebäude gleichsam als Kopf und Auftakt zum Bereich „Rote Kaserne West“ und den nördlich davon entstehenden Bauflächen. Schule und Sporthalle bilden als kompakter Baukörper eine winkelförmige Anlage, die sich mit ihrem Schulhof im Vorfeld großzügig zur Esplanade öffnet.
Nach Norden und Osten bietet diese Figuration Lärmschutz und Ruhe. Der orthogonalen Struktur ordnen sich auch die Freianlagen unter, sodass Gebäude, Landschaft und Freianlagen zu einem räumlich-gestalterischen Gesamtkonzept verwoben werden.
Die sehr große Baumasse der Schule wird als kompaktes Haus mit kurzen Wegen vorgeschlagen, jedoch maßstäblich in Portionen gegliedert, die einer Schule als öffentliche Gebäude ebenso Rechnung tragen, wie den Größenordnungen der Bebauung im Umfeld.

Gebäudekonzept
Im Sinne der lateinischen Redewendung „Mens sana in corpore sano“ schlagen wir vor, Schulgebäude und Sporthalle direkt zu verbinden, um den direkten Zusammenhang von geistigem lernen und körperlicher Ertüchtigung zu fördern. Gleichzeitig entsteht auf diese Weise ein kompaktes, energieeffizientes und wirtschaftliches Gebäude.
Die Schule selbst wird durch eine zentrale Eingangshalle mit Küche, Mensa, Bühne und Bibliothek über den Haupteingang von Westen erschlossen und in zwei Baukörper mit Innenhöfen gegliedert.
In Verlängerung der Angermannstraße gibt es einen zweiten Eingang von Osten. Diese 3-geschossige Halle ist die Mitte der Schule im Sinne eines Orientierungs-, Kommunikations- und Treffpunktes. Sie bietet mit ihren (Lern-) Galerien horizontale und vertikale Verbindungen und macht das Haus begreifbar und erfahrbar.
Die beiden angegliederten Gebäudebereiche sind in einem Wechsel von 1-Bund und 2-Bund organisiert und werden über Innenhöfe, die gleichzeitig der Orientierung dienen, großzügig belichtet.
Entsprechend unserem Anspruch, dass die gesamte Schule mit allen Flächen als Lernort dienen muss, schlagen wir Aufwertungen, Nischen, Galerien etc. für das Lernen außerhalb von Klassen-, Gruppen- oder Fachräumen vor.
Im Erdgeschoss sind die besonderen Nutzungen der Verwaltung, der Ganztagsbereich und die Küche / Mensa auf der einen Seite vorgesehen, auf der anderen Musik, Kunst und Technik. Im 1. und 2. Obergeschoss befinden sich in regelmäßiger Struktur die Klassen- und Fachräume.
Die Sporthalle ist direkt von der Schule aus erreichbar und über den Mehrzweckraum im 1. Obergeschoss auch einzusehen. Für außerschulische Nutzung ist die Sporthalle separat über ein großzügiges Foyer erschlossen. Die Tribüne erreicht man über eine zentrale Treppe, während die Umkleiden über eigene Treppen so an die Halle angeschlossen sind, dass alle vier Hallenteile unabhängig nutzbar sind.

Freiflächenkonzept
Die Freianlagen des neuen Schulkomplexes werden in dem orthogonalen Raster der neuen Gebäudestrukturen entwickelt. Auf diese Weise entsteht ein einheitliches Bild in dem sich die Spielfelder, Sportanlagen und Pausenhofflächen mit den hochbaulichen Strukturen zu einem funktionalen und gestalterischen Gesamtwerk verbinden. Die in den Gebäuden angelegten Bezüge und Raumwirkungen setzten sich auf natürliche Weise im Außenraum fort und finden eine, Ihren eigenen Anforderungen entsprechende, Formensprache und Ausdruck.
Die 100m Laufbahn wird nördlich des Turnhalle und des Schulgebäudes angeordnet. Die Laufbahn wird mit der Weitsprunganlage kombiniert. So entsteht eine ca. 150m lange Fläche, die vielfältiger genutzt werden kann.
Westlich der Turnhalle, direkt unterhalb der Laufbahn / Sprunganlage, werden die Spielfelder im Raster der Gebäude angeordnet. Nördlich der Sprunganlage liegt die Kugelstoßanlage in einer Rasenfläche mit den Bestandsbäumen.
Die Abschirmung zur westlich angrenzenden Wohnbebauung erfolgt durch zwei Erdwälle / Erdhügel, die in ihrer dreieckigen Form Lärm- und Sichtschutz bieten. Die Formensprache ergibt sich aus Anordnung der orthogonalen Grundstruktur innerhalb der tatsächlichen Grundstücksgrenzen, die zu zahlreichen dreieckigen Flächen in den Randbereichen führt. Diese Dreiecksflächen werden thematisch gestaltet. So wird auch die Gymnastikwiese auf einer solchen, ca. 700m² großen, dreieckigen Rasenfläche angelegt.
Der Schulhof mit den Pausenflächen für Spiel, Bewegung und Aufenthalt wird direkt vor dem Schulgebäudes und der Turnhalle angelegt. Hier befinden sich auch die Haupteingänge, die über die Pausenhofflächen von der Esplanade erschlossen wird.
Die Flächen sind durch feine, in den Belag eingelegte, Bänderungen gegliedert und durch Sitz- und Liegeelemente räumlich differenziert. In Dreiecksform liegen unterschiedlich große geneigte Rasenflächen in den gepflasterten Flächen. Diese heben sich auf einer Seite mit ihrer Spitze bis auf 50cm aus dem Belag heraus und sind durch Betonaufkantungen gefasst. Auf diese Weise entstehen Liege- und Sitzmöglichkeiten, die teilweise mit Bäumen überstanden sind.
Das Schulgebäude liegt direkt an der östlich angrenzenden öffentlichen Grünfläche und erhält hier einen Nebeneingang. Die fußläufige Fortsetzung der Angermannstraße ermöglicht eine Anbindung für Fußgänger und Radfahrer an die östlich liegenden Quartiere. Über einen, dem Schulgebäude vorgelagerten, umlaufenden Weg gelangt man auf das Schulgelände.
Die benötigten 44 PKW-Stellplätze werden direkt süd-westlich der Gymnastikwiese angeordnet. Sie werden von der Georg-Hermann-Allee erschlossen und sind über eine Wegeverbindung direkt an die Schulflächen angebunden.
Direkt am Eingangsbereich Esplanade sind entlang der westlichen Grundstücksgrenzen 160 -180 Fahrradstellplätze angeordnet. Hier liegt auch ein mit Hecken eingefasster Platz für die Müllcontainer.

Landschaftsarchitekten: arbos Freiraumplanung, Hamburg | Energiekonzept: Ing.-Büro S. Vollert, Eckernförde | TGA: KMG Ingenieurgesellschaft, Berlin | Tragwerk: Horn+Horn, Neumünster