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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2012

Wohnanlage Erlangen-Büchenbach

Anerkennung

Preisgeld: 4.000 EUR

eyland 07 – René Rissland . Thomas Brat

Architektur

bauchplan ).(

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Freiraumkonzept
Ein offener Freiraum ergänzt die Wohnungen mit klaren Raumeinheiten und
einem hohen Maß an Durchlässigkeit, um sich zu treffen und auszutauschen.
Private Terrassen und Gemeinschaftsbereiche im Gartenhof werden mit Hecken und
gemeinschaftlichen Hochbeeten zoniert. Die offenen Bänder bieten Anküpfungspunkte
für Begegnungen und fördern den täglichen Kontakt der Bewohner untereinander. Ein
großes Blätterdach markiert den zentralen Treffpunkt für Feste. Ein kleiner Pavillon
bietet Schutz vor Regen und Sonne. Der Lindenhof ergänzt den Gemeinschaftsraum
im Freien oder dient als Erweiterung der benachbarten Spielfläche für Bobbycar und
Fahrrad. Eingang und Einfahrt liegen an einem kleinen Vorplatz zum Ligusterweg.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser entwickelt in Anlehnung an die Zeilenbebauung an der Mönaustraße und unter Zuhilfenahme einer spiralförmigen Baukörperanordnung eine städtebauliche Kopfsituation an der Nordwest-Ecke des Areals, wodurch eine durchaus nachvollziehbare Geste und Grundhaltung entsteht.

Das Aufbrechen der Spiralform stellt den maßstäblichen Bezug zur Zeilenbebauung unmittelbar her und verwischt den Großformansatz in angemessener Form. Die Rückführung der Spiralform im Blockinnenbereich wird für diesen Ansatz schlüssig zur gemeinsamen Mitte mit angeschlossenem Mehrzweckraum genutzt, jedoch geschieht dies auf Kosten der Großzügigkeit des Innenhofes und der Eindeutigkeit der Baukörpertypologie.

Die Baukörper werden konsequent durchweg als Laubenganghäuser entwickelt und entsprechend von Nordosten erschlossen.
Durchgesteckte Treppenhäuser unterstützen auf der EG-Ebene die Durchlässigeit.
Die Laubengänge erschließen 3-4 Wohneinheiten pro Etage und sind durchaus vertretbar dimensioniert. Lediglich im kritisch zu betrachtenden Südbaukörper ist die Laubengangerschließung zu lang und wenig attraktiv.

Die Wohnungsgrundrisse entsprechen der Gebäudetypologie, sie funktionieren gut, bieten aber auch wenig innovatives.
Die Treffpunktbalkone an den Laubengängen sind in ihrer kommunikativen Wirkung gegebenenfalls in Frage zu stellen.

Die Fassaden mit geschosshohen Fensterelementen und vertikaler Holzlamellenverkleidung formulieren ein Gebäudeensemble mit eigenständigem Charakter.
Die in Massivbauweise erstellten Gebäudeschotten werden mit Holzbauwänden unterteilt und einer Holzfassade bekleidet, wodurch im Ansatz ein Konzept zu nachhaltiger Bauweise mit nachwachsenden Baustoffen angedeutet wird.

Der zentrale Frei- und Gemeinschaftsraum ist schlüssig positioniert, allerdings zu wenig großzügig dimensioniert und beliebig gestaltet.

Der Wohnungsmix entspricht nahezu den Vorgaben, die Wohnungsgrößen überschreiten in geringem Maße.
Die Projektkennwerte liegen bis auf die Hüllfläche im vertretbaren Mittelbereich.

Die Arbeit besticht durch ihre Eigenständigkeit und identitätsstiftende Wirkung, die zu hohe Dichte im Blockinnenbereich wirkt sich allerdings negativ aus.