Pausenhof des Phoenix-Gymnasiums und Stadteingang in Dortmund-Hörde

Idee
Mit der prominenten Lage der Schule direkt am neuen Landschaftsraum der Emscheraue bietet sich die einmalige Chance, die Schulaussenflächen des Phoenix-Gymnasiums mit dem neuen Emschertal zu verknüpfen. Die lineare Struktur des neuen Emscherbands wird für die Neugestaltung des Schulhofs des Phoenix-Gymnasiums aufgenommen und bildet das Rückgrat für den Schulhof.
Drei Felder mit unterschiedlichen Nutzungsschwerpunkten verbinden diese Bänder. Mit ihrer zur Emscher leicht ansteigenden Ebene und der Sitzkante bilden sie einen ‚Balkon’ zum Landschaftsraum.
Die Bänder Im Süden liegt ein bereits heute sehr grün ausgeprägtes Band, das durch die Topographie und den dichten Baumbestand eine Raumkante zur angrenzenden Wohnbebauung bildet. Die südlich der Schule liegenden Pausenflächen werden in Zukunft eingezäunt sein und als interne Gartenhöfe nur für die Schule genutzt. Mit minimalem Aufwand wird mit einer klaren Fassung die grüne Raumkante nach Süden gestärkt, die befestigten Pausenflächen erhalten eine einfachere Form.
Das mittlere Erschliessungsband, das den Hauptzugang zur Schule bildet, wird bis zur Faßstrasse weitergeführt und wird zum neuen, deutlich wahrnehmbaren Entree zur Schule. Bereits heute prägen Bäume den linearen Charakter des Bandes, mit einigen wenigen Neupflanzungen wird dieses Band ergänzt. Die in den Pflasterbelag eingestanzten Baumfelder lassen einen wohltuenden grünen Eindruck entstehen, ohne die Nutzbarkeit der Pausenflächen oder die Durchlässigkeit zum nördlich angrenzenden offenen Hof zu beeinträchtigen. Die Stellplätze werden nur entlang der Längseite mit Hecken gefasst und fügen sich so in das Band ein. Die Flächen können, wenn sie nicht beparkt sind, auch als Spiel- oder Veranstaltungsort genutzt werden. Die mittige Achse stärkt die Blickbeziehung zum Phoenix-Gelände mit dem ehemaligen Magazin.
Im Norden schliesst ein weiteres Band entlang der Emscher den Schulhof ab und schafft neue, spannende Orte und Ausblicke auf den Emscherlauf. Mit dem Versetzen des Zaunes ca. 2m tiefer innerhalb Böschung, wird das Band mit dem Fluss verknüpft, ohne die Sicherheitsbelange außer Acht zu lassen. Das Band bildet bereits am Stadteingang einen Zugang zur Schule und bindet die Freiflächen damit in die Wegestruktur der Emscheraue ein.
Die Felder Neue Nutzungsfelder setzen den Akzent auf dem Schulgelände und verbinden die parallel zur Emscher laufenden Bänder mit einander. Mit einer Sitzkante gefasst bilden sie einen skulpturalen Ort mit unterschiedlichen Nutzungsschwerpunkten. Die Felder steigen zur Emscher hin leicht an, so daß sich vielfältige Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten mal beidseitig, mal nur nach aussen (Emscherbalkon) ergeben.
Das westliche Feld an der alten Sporthalle bietet Platz für den Parkour, für Tischtennisplatten oder andere aktive Spiel- und Sportangebote. Das mittlere Feld schafft einen eher ruhigen Sitz- und Rückzugsort, strukturiert durch (betretbare) Rasenbänder.
Die Sitzeinfassungen der Felder überlagern den vorhandenen Baumbestand und verbinden so die neuen mit den bestehenden, wertvollen Strukturen.
Den neuen Stadteingang definiert ein weiteres Feld, das mit Rasen- und Gräserbändern ein Pendant zu den Baumfeldern östlich der Faßstrasse bilden. Die Kante schält sich am Stadteingang im nordöstlichen Bereich bis zu 80cm aus dem Gelände, so dass bereits hier
Wettbewerb Schulhof Phoenix-Gymnasium und Stadteingang Dortmund-Hörde 173380
zum Beispiel der Schriftzug ‚Phoenix’ die Schule ankündigt. Mit dem sich aus dem Gelände schälenden Feld nimmt der neue Stadteingang Bezug auf die Fluchten entlang der Faßstrasse und öffnet sich gleichzeitig zum östlich angrenzenden Freiraum.
Materialien Das Hauptband wird mit seinen Materialien aus Kostengründen erhalten und nur nach Osten zur Faßstrasse hin ergänzt. Die Felder erhalten, außer im Bereich der Parkourfläche, der mit einem Fallschutzbelag versehen ist, ein lebhaften Mix aus schwarzen Plattenbändern, Pflasterflächen, Rasen- und Gräserbändern und lassen so einen angenehmen Aufenthalts- und Spielort entstehen. Die Asphaltflächen zwischen den Feldern werden erhalten und lediglich mit einer neuen Spielfeldmarkierung versehen. Östlich der Sporthalle wird im Eingangsbereich eine helle Asphaltdecke vorgesehen. Das nördliche Band entlang der Emscher wird mit einer wassergebundenen Decke versehen. Die Sitzkanten werden aus einfachen, aber robusten Sichtbetonfertigteilen hergestellt.
1.Bauabschnitt Für die Zeit, in der das Tankstellengrundstück noch nicht erworben werden kann, soll das eingezäunte Grundstück mit einem den Feldern formal ähnlichen Rasenfeld eingerahmt werden. Die Zufahrt für den privaten Eigentümer erfolgt nur von der Faßstrasse aus. Die Zufahrt für die neue Sporthalle erfolgt von der Alfred-Trappen-Strasse.
Stellplätze Die vorgesehenen 32 Stellplätze incl. 2 Behindertenstellplätze sind vorgesehen. Südlich des breiten Erschliessungsbandes sind 56 Radstellplätze, 20 Mopedstellplätze und ein neuer Standort für Müll eingeplant. Die Fläche ist sowohl direkt vom Gehweg der Alfred-Trappen- Strasse als auch vom Schulhof erschlossen.
Beleuchtung Das breite mittige Erschliessungsband erhält eine einfache Beleuchtung aus einer Reihe von Mastleuchten.
Regenwasser Der mit Bäumen überstellte Bereich des mittleren breiten Erschliessungsbandes stellt sich als tiefster Punkt des Schulhofes dar. Das Gelände fällt außerdem nach Westen ab. Damit bietet sich bei einer Regenwasserentkopplungsmaßnahme das breite Band für eine gebänderte Ableitung des Regenwassers an. Am Weg entlang der Stadtbahnlinie kann es dann der Emscher zugeführt werden. Aufgrund der hohen Nutzungsintensität des Schulhofes wird ein Sammeln und Ableiten des Regenwassers in abgedeckten Rinnen vorgeschlagen. Auf dem Stadteingangsplatz kann das Wasser direkt in die Emscher geleitet werden.