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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2012

Planung der Neuen Mensa auf dem Hochschul- und Forschungsgelände Garching der Technischen Universität München

Anerkennung / Nach Überarbeitung

Ferdinand Heide Architekt

Architektur

INOVIS Ingenieure GmbH

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Konzept

Der Mensa-Neubau wird als ein weiteres „öffentliches“ Gebäude verstanden, das die Campus–Mitte fortschreibt und stärkt. Demzufolge ist er in der Verlängerung des Campusplatzes angeordnet und wird als Teil des Sockels entwickelt, der bereits mit dem IAS vorgedacht wurde. Dieser Sockel wird nach Norden verlängert und mit dem neuen Baukörper der Mensa verzahnt: Die Mensa selbst wird im wesentlichen durch ein Dach gebildet, das 8 Meter über dem Park „schwebt“. Volumen und Dach entwickeln sich aus einer geschlossenen Rückwand (Technikschiene), ansonsten ist das Haus dreiseitig zum Park und zum Campus ausladend geöffnet. Der Sockel, der dienenden Funktionen – Aus¬gabe/Küche/Lager – aufnimmt „schiebt“ von Süden unter das Dach, die verbleibenden hohen Lufträume sind dem Speisesaal und dem Foyer vorbehalten.
Die Dachfläche des Sockels bietet ein oberes Zugangsniveau, das den an der Boltzmann Straße liegenden eigentlichen Haupteingang spannungsreich ergänzt. Auf der oberen Ebene liegen die Cafeteria und eine Galerie mit dem Kommunikationsbereich für die Studenten. Vom Park gelangt man über eine Großzügige Rampe auf das obere Sockelniveau. Als zusätzliche Option ist am Ende des Speisesaals eine Querung vom nördlichen Bereich des Parks in das Eingangsfoyer möglich.
Der Neubau vermittelt in Querrichtung zwischen Campusallee und der vorhandenen parkartigen Grünfläche. An dieser liegt über die volle Länge des Baukörpers der große Speisesaal, der durch seine Länge, Höhe und transparente Ausrichtung besticht. Zwei Wandscheiben und ein gleichmäßiges Stützenraster gliedern zurückhaltend den Innenraum. Sein besonderer Charakter liegt in dem fließenden Übergang zwischen Innen und Außen, der Fortsetzung der Parklandschaft im Gebäude und seiner lichten und heiteren Ausbildung. Die Decken in Form heller, leicht glänzender Metallpaneele spiegeln das Licht und verleihen dem Dach ein hohes Maß an Leichtigkeit. Die Parkettböden und die hölzernen Wandverkleidungen geben dem Gebäude Atmosphäre. An Sommertagen bieten vorgelagerte Terrassen und viele Türen die Möglichkeit, auch Draußen unter Sonnenschirmen zu sitzen, im Winter bleibt der Blick durch die großzügigen Glasflächen in den angrenzenden Freiraum.

Funktion und Organisation

Organisatorisch wird in der neuen Mensa ein konsequenter „Rundlauf“ ausgebildet: Über das Foyer, das entweder direkt von der Boltzmann Straße oder über die obere Terrasse erschlossen wird, gelangt man in den Ausgabebereich und von dort zentral über die Kassen in den Speisesaal. Sowohl der Eingang in den Free-Flow- Bereich als auch dieser selbst wurden gegen über der 1. Phase deutlich erweitert. Der Speisesaal kann nach der Einnahme der Mahlzeit – ohne Kreuzung der Wege eintretender Personen– vorbei an vier Tablettrückgabebändern im Norden oder Süden verlassen werden. Die Cafeteria auf der Galerie fungiert als eigenständige Einheit und ist dem Mensa¬besuch vor- oder nachgeschaltet. Die Wege vor und innerhalb der Versorgungs- und Produktionseinheit entsprechen den funktionalen Notwendigkeiten und den in der Auslobung dargestellten Abläufen: Die Waren gelangen über die Warenannahme auf kurzem Weg in die Lager- und Kühlräume. Diese sind wiederum über einen Flur gut an Küche und Produktion angebunden. In der östlichen „Sockelschiene“ der Küche mit Außenraumbezug (Fenster) liegen auch die Sozial- und Aufenthaltsräume der Mitarbeiter. Gegenüber auf der westlichen Seite des Sockels befinden sich – ebenso mit Tageslicht – die Arbeitsplätze an den Geschirrspülen. Der Geschirrdurchlauf erfolgt vom unreinen zum reinen Bereich. Das Behälterspülen wird in einer separaten Zone innerhalb der Spülküche durchgeführt. Im dunklen Kernbereich des Sockels sind ausschließlich Lagerräume angeordnet. Zur Andienung wird in Verlängerung der alten Mensazufahrt ein neuer Andienungs- und Entsorgungshof ausgebildet. Dieser ist optisch durch die vorhandene begrünte Böschung von der Boltzmanstraße und dem Campus abgeschirmt.

Ausgabe/Free-Flow

Die Ausgabe der Speisen und Getränke erfolgt nach dem Free-Flow-System mit freier Komponentenwahl. Die Ausgabestationen sind gegliedert in Warmausgaben, Front-Cooking-Stationen, Salatbuffets, Kaltspeisenausgaben, Getränke-, Tablett- und Besteckstationen und Kassenstationen. Gästezugang und Gästedurchlauf erfolgen zentral. Free-Flow-Bereich und Speiselinienausgabe sind getrennt voneinander angeordnet. Ein zweite gegenüberliegende Speisenausgabe (evtl mit einem besonderen Angebot) kann bei Hochbetrieb für Entlastung sorgen.