HafenCity Hamburg I Firmenzentrale Engel & Völkers I Baufeld 60

Städtebau:

Der Gebäudekörper ist kompakt in das zulässige lichte Volumen aus dem Masterplan der Hafencity Bebauung eingefügt. Die Betonung der städtebaulich signifikanten Nord-West Ecke Groβer Grasbrook und Hübenerstraβe wird über das auf der EG Ebene und 1.OG Ebene leicht unterschnittene sowie in den darüberliegenden Wohngeschossen auskragende Turmvolumen erreicht. Ein besonderes Augenmerk ist bei der Modulation der
Turm-Silhouette auf die Reduktion der Verschattung des umliegenden Strassenraumes geworfen worden: Die Dynamisierung der aufsteigenden taillierten Form wird durch das Zurückschwingen der oberen Geschosse noch gesteigert, wobei es messbar zu einer Verbesserung der Verschattung gegenueber dem Masterplan kommt.
Der Haupteingang zur E&V Markenwelt öffnet sich mit einem groβen transparenten Atrium zur nördlich angrenzenden Parkanlage und bildet über einen Arkadengang den architektonisch geschichteten Haupteingang zur halböffentlichen E&V Markenwelt.
Groβe transparente Glasflächen hinter bogenförmigen Stahlprofilen ermöglichen die intensive Kommunikation zwischen Innen- und Aussenraum. Südlich und westlich des Gebäudes wird die Erdgeschossebene mit der geplanten Auβenraumgestaltung über vorgelagerte Terrassen und Grünflächen verwoben und eine auf das Fassadenraster abgestimmte Freiflächenplanung aktiviert den unmittelbar an das Gebäude angrenzenden öffentlichen Raum.
Die Gebäudesilhouette stellt einen markanten Kontrapunkt zum existierenden Marco Polo Tower dar, wobei die skulptural ausformulierte Fassadenstruktur das hohe Aufmerksamkeits- und Identifikationspotential des Entwurfes unterstreicht.


Hochbauliches Konzept:

Der Entwurf ist ueber das Thema einer skulpturalen Fassadenstruktur charakterisiert. Die weisse Fassadenstruktur zeichnet sich durch ein betont räumliches Relief aus, das die dahinterliegenden Funktionseinheiten registriert und abbildet: Loggien, Balkone, Bürozellen und Wohneinheiten unterschiedlicher Gröβe werden entlang der kurvilinearen Fassadenstützen positioniert und artikuliert. Das Aufspreizen und Schlieβen des Fassadenmusters hüllt das Gebäude in eine differenzierte Netzstrukur und ermöglicht artikulierte Ein- und Ausblicke in die dahinterliegenden Funktionsbereiche. Die geschichteten Fassadenebenen mit Balkonbalustraden und akustisch wirksamen hinterlüfteten Prallscheiben in vorderster Ebene und die dahinterliegende thermische Haut mit auβenliegend geführten hellen Sonnenschutzsystemen und der im Innenraum parallel geführten Primärtragstruktur sind räumlich so aufeinander abgestimmt, dass es zu einer auffallenden feingliederigen Organisationsstruktur beider Schichten kommt. Die Fassadenebenen werden in hellem weiβen Tönen gehalten und tragen somit zur hellen Auβenwirkung des Gebäudes bei. Das expressive Tragwerk für die Balkone, Loggien und Windschutzscheiben wird in weiβ lackiertem Stahl angeboten, die Balkonuntersichten sind weiss verblendet, die zurückgesetzte Fassadenebene ist teilweise mit opak weiβ hinterlegten Glas und wärmegedämmten Elementen versehen, die entlang von auβenliegenden weissen Fensterprofilen mit dem Rhythmus der Fassadengliederung koordiniert sind. Balkone und Loggien werden in den Wohnbereichen über hell lackierte Bauteile voneinander abgetrennt, wobei das auβenliegende Fassadenraster über die nach innen extrudierte Trennscheibe
räumlich wirksam wird.


Funktionales Konzept:

Das Nutzungskonzept zeichnet sich durch hohe Flexibilität der Grundrisskonfigurationen innerhalb der gegebenen Parameter von Büro- und Wohnbereichen aus. Annähernd stützenfreie Geschossdecken (die Stützen sind hinter die Fassadenebene gesetzt) ermöglichen die flexible Grundriss-Organisation, ausgehend von der Fassadenrasterteilung von 1,35m. Offene Bürolandschaften, als auch Bürozellen über zwei oder drei Rasterachsen sind vorgesehen.
Die Eigentums- und Loftwohnbereiche befinden sich mit eigenem Zugang vom Groβen Grassbrook im Wohnturm auf den Geschossen 2-6 (Loftwohnen) und 7-14 (Eigentumswohnen) mit direktem Zugang zu windgeschützten Loggien, Balkonen und Dachgärten auf der begrünten Dachgartenebene. Die Mietwohnungen sind von Süden erschlossen und befinden sich über dem zweigeschossigen Gastronomiebereich
(Restaurant EG und Mitarbeiterkantine 1.OG) an der Süd-Westecke des Gebäudes.
Die Anlieferung ist über einen eigenen Lieferanteneingang an der Ostseite und über eine zur Tiefgarage (mit KFZ und Fahrradstellplätzen) führende Rampe gewährleistet. Die E&V Markenwelt ist auf den ersten beiden Geschossen um den grossen Lichthof gelegt und wird über den Haupeingang von der Hübenerstrasse aus erreicht.
Die Realteilbarkeit ist als vertikale Schnittebene zwischen Wohnturm und angrenzenden Büro- und Mietwohnbereichen
gesetzt, als auch als vertikale Trennungslinie in Form einer durchgehenden Wandscheibe
zwischen Mietwohnen / Gastronomie und den Büroeinheiten. Diese Realteilung spiegelt sich in der Positionierung von drei Erschliessungskernen wieder. Die unterschiedlichen funktionalen Einheiten werden über eine kontinuierliche Fassadenstruktur zusammengefasst und ausdifferenziert.