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Nichtoffenes Verfahren | 06/2012

Sanierung und Erweiterung Volksschule Edlach

8. Rang

Baumschlager Hutter Partners

Architektur

Erläuterungstext

Erhalten/Erweitern/Sanieren:

Gemaess der definierten Aufgabenstellung basiert der Entwurf auf einem 3-teiligen Ansatz zur Optimierung der bestehenden Schule im Sinne einer Verbesserung von Aufenthaltsqualitaeten bei erhoehter Nutzungsflexibilitaet. Aus dem Erhalt wesentlicher Nutzungselemente heraus zielt der Entwurf mit wenigen Eingriffen in die bestehende Bausubstanz auf eine Verbesserung der internen Verbindungswege im Gebaeude.

Kurze Wege, gut belichtete und sich aufweitende Gangbereiche, sowie vertikale Sichtbeziehungen foerdern die Kommunikation und erweitern/verbessern die Aufenthaltsqualitaet aus den Einzelraeumen hinein in die Flaeche der gesamten Schule fuer Pause und Lernen.

Dies wird primaer durch die Verlegung des zentralen Stiegenhauses erreicht, welches nun Flaeche frei gibt fuer eine durchgaengige, flexible Aula in der Eingangszone. In eben dieser Flaeche oeffnet sich das Gebaeude mit einem zentralen Luftraum bis in das neue 2. Obergeschoss. Die Aula weitet sich damit auf einfache Weise zu einem Tageslichtatrium, welches im 2.Obergeschoss ueber ein Ostfenster natuerlich belichtet werden kann. An dieser gut belichteten Innenflaeche gruppieren sich auf allen Etagen die Lerninseln und Pausenbereiche. Diese Flaechen sind gleichzeitig ein flexibles Angebot fuer unterschiedliche Lernmethoden. Das neue 2.Obergeschoss erzeugt ebenso wie die Verlaengerung des suedlichen Gebaeudeteils die notwendige Vergroesserung der Nutzflaeche. Weitere Umstrukturierungen im Raumprogramm ordnen die Nutzungen weiter gemaess der gewuenschten Durchmischung von Klassen- und Gruppenraeumen.

Neben der Optimierung und Erweiterung der Nutzungsstrukturen erfaehrt das Schulgebaeude auch aeusserlich eine Aufwertung durch eine neue Fassade. Zu der gestalterischen Qualitaet bietet diese Sanierungsmassnahme die geforderten energetischen Verbesserungen durch Ergaenzung des bestehenden Wandaufbaus mit einer waermedaemmenden Ebene, neuen Fenstern, sowie einer Wetterschutzebene aus Profilbauglas als Verkleidung. Diese aeussere Haut liefert neben dem Wetterschutz auch einen Beitrag als erster Klimapuffer fuer das Raumklima der Klassenraeume. So ist es moeglich durch die Ueberlagerung der Profilbauglasfassade mit den Oberlichtern die Raeume vor den Hauptfenstern zu verschatten, gleichzeitig einen ausreichenden Lichteintrag ueber das Oberlicht zu erreichen. Ein portioniertes Lueften in 2 Ebenen je nach Bedarf ist ebenfalls moeglich. Das robuste Material Profilbauglas setzt somit den Entwurfsgedanken eines transparenteren/kommunikativeren Schulbetriebes aus dem Grundriss in der Fassadenebene fort.

Die bisherigen Aussenanlagen bleiben erhalten. Aufgrund der Gebaeudeerweiterung wird ein Weg leicht versetzt, entscheidender soll sich die Umgestaltung des Haupteingangs auswirken. Neben dem neuen, barrierefreien Zugang auf der Suedseite sind die Zugaenge auf beiden Seiten der Aula nun gleichwertig betont, 2 Zugaenge werden zum Durchgang/verbindenden Element fuer den gesamten Aussenbereich der Schule. Der neu definierte Durchgang ermoeglicht als Aula 2 eine unabhaengige Nutzung der Turnhalle vom Schulbetrieb.

Beurteilung durch das Preisgericht

Es handelt sich um ein expansives Konzept, bei dem Wirtschaftlichkeit nicht erstes Ziel ist. Das Raumprogramm wird durch Verlängerung und Aufstockung des südlichen Bauteils des Klassentraktes sowie Überbauung der Spange unter weitgehender Berücksichtigung der bestehenden Struktur umgesetzt. Der Baukörper hat Qualität. Die zurückgesetzte Aufstockung ist für die Nachbarn nicht wirksam. Die Fassade hat eine interessante Schichtung, die eine reizvolle Belichtung erwarten lässt. Die Funktionalität der Profilglasfassade wird allerdings angezweifelt und erscheit aus ortsbildnerischer Sicht am konkreten Ort nicht vorstellbar. Die Schule vermittelt das Bild einer rigiden Gangschule mit unattraktiver Mittelzone. Durch die Garderoben wird die Durchlässigkeit der Mittelzone eingeschränkt. Die Orientierung der Aula nach Westen, der vor allem Verteilerfunktion zukommt, ist weniger reizvoll als zum Gartenhof.