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Offener Wettbewerb | 01/2013

Freiraumgestaltung Umfeld Humboldt-Forum

Perspektive Humboldt Forum I Visualisierung: Felix Holzapfel-Herziger I © WES LandschaftsArchitektur

Perspektive Humboldt Forum I Visualisierung: Felix Holzapfel-Herziger I © WES LandschaftsArchitektur

2. Preis

WES LandschaftsArchitektur

Landschaftsarchitektur

Hans-Hermann Krafft

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Stadtraum Berlins erhält mit dem Humboldt-Forum seine städtebauliche Mitte zurück. Es entsteht ein neuer urbaner öffentlicher Raum im Zentrum bedeutender Stadtraumfolgen, der im Süden an die Verbindung zwischen der Friedrichstadt und dem Berliner Rathaus/Alexanderplatz anknüpft.

Der städtebaulich, freiraumplanerische Schwerpunkt von WES LandschaftsArchitektur liegt in der Herausarbeitung des einheitlichen Ensembles der Spreeinsel. Die Museumslandschaft auf der nördlichen Spreeinsel wird zusammen mit dem Humboldt-Forum und den angrenzenden zentralen Quartieren zu einem attraktiven, unverwechselbaren Stadtraum verbunden. Darüber hinaus werden mit dem Humboldt-Forum und dem umgebenden neuen Freiraum die Verknüpfungen zu dem östlichen Marx-Engels-Forum, dem Rathausforum und dem Platz unter dem Fernsehturm hergestellt.

Mit dem Bau des Humboldt-Forums entsteht, entsprechend der historischen Situation, ein großer Platzraum zwischen Lustgarten und Neubau. Der ursprüngliche Anbau im Westen zur Spree wird nicht wieder hergestellt und der Bezug zum Lustgarten wird durch die Karl-Liebknecht-Straße empfindlich gestört.
Um die Beziehung zum nördlichen Lustgarten wieder herzustellen, wird dem Humboldt-Forum nach Norden eine Rasenfläche vorgelagert, die sich als „Grüne Terrasse“ mit einer Höhe von 20 bis 45 cm aus dem Platzniveau herausschiebt. Gestalterisch und inhaltlich reagiert der Entwurf mit diesem Element auf folgende wesentliche Aspekte:

Die heutigen Ansprüche einer neuen Mitte der Metropole Berlin und der Umgang mit der Historie und ihrer wesentlichen Bedeutung an diesem Ort werden in einem großzügigen Gesamtraumensemble kraftvoll zum Ausdruck gebracht.

Mit der sich über die gesamte Nordseite des Schlosses erstreckenden Vegetationsfläche wird die historische Schlossterrasse neu interpretiert.

Die ursprüngliche Schließung des Raumes nach Osten wird nur durch wenige, besondere Baumsolitäre angedeutet, um die neue Chance eines attraktiven Bezuges zum Spreeufer und einer zirkulierenden Platzfläche um das Humboldt-Forum herstellen zu können.

Die wichtige städtebauliche Achse der Straße Unter den Linden, ebenso wie die fußläufige Verbindung zur Karl-Liebknecht-Brücke, schneiden sich neben den Achsen zu den Portalen IV und V in die Vegetationsfläche und gliedern sie. Helle, in der Breite variierende Betonränder rahmen die einzelnen leicht gewölbten/gespannten Rasenflächen und bieten Sitzmöglichkeiten.

Im Norden wird die Fläche von einem steinernen Bankelement mit Rückenlehne abgeschlossen. Von hier entfaltet sich das eindrucksvolle Panorama auf die nördliche Museumsinsel.

Die neue Terrasse stellt mit ihren unterschiedlichen Angeboten einen adäquaten „Vorplatz“ für das Humboldt-Forum dar. Sie bietet neben dem Hauptzugang der Westseite einen ganz eigenen Charakter, als Schlussakkord zum Lustgarten und als Aufenthalts-und Bewegungsraum für das internationale Publikum. Sie bietet die Möglichkeit, sich zu treffen, zu informieren, auszuruhen oder auf dem Rasen zu sitzen. Die attraktive Nord-Südverbindung wird gestalterisch-funktional überzeugend thematisiert.

Um die Anbindung nach Norden zu optimieren, kann die Überquerbarkeit des Schlossplatzes (Nord) in der Nähe der vorhandenen Fußgänger-Lichtsignalanlage durch den Einbau eines zusätzlichen Mittelstreifens verbessert werden. Es ist anzustreben, diesen Bereich von PKW´s nahezu freizuhalten, um Fußgänger und Fahrradfahrer großzügig queren zu lassen. Eine zusätzliche Aufpflasterung kann dazu führen, dass die nördliche Museumsinsel und der Schlossplatz deutlich wahrnehmbar zu einer städtebaulich-gestalterischen Einheit verschmelzen.

Die Schlossfreiheit wird als großzügige, repräsentative, steinerne Platzfläche gestaltet. Eine großzügige Traufe aus Natursteinplatten hebt das Forum gestalterisch aus der Platzfläche hervor und gibt dem Gebäude einen angemessenen „Sockel“.
Ein großer Plattenteppich markiert das Hauptportal. Steinpoller, steinerne, großzügige Bänke mit Holzsitzauflage und Gossen aus Natursteinplatten gliedern den Raum und grenzen die Fahrspur gegenüber den übrigen Flächen ab. Im Norden und Süden leiten Rillenplatten bzw. Aufmerksamkeitsfelder Blinde und Sehbehinderte zu den Übergängen.

Der Schlossplatz im Süden wird als urbaner, steinerner Platzraum gestaltet. Eine eingelegt Fläche aus Mosaikstein setzt sich in der Mitte ab und nimmt Bezug zu der historischen Platzgestaltung. Die Fläche wird zudem mit doppelreihigen, großzügigen Bänken und Leuchten gestaltet, die durch flache, immergrüne Heckenpakte in der selber Flucht voneinander getrennt werden.
Sie bildet die ruhige Platzmitte, um die Anlieferungsfahrzeuge, Reisebusse, Reisende, Ankommende, Abfahrende und Besucher herum zirkulieren.

Es wäre zu begrüßen, wenn entweder der Neptunbrunnen oder ein angemessener Ersatz an dem zentralen historischen Standort vorgesehen wird.

Vor dem sehr hohen Sockel der European School of Management and Technology (ESMT) wird eine immergrüne Hecke mit Nischen für sehr lange steinerne Bänke vorgeschlagen, auf der sich die Schüler in den Pausen treffen und aufhalten können. Der Platz erhält dadurch auf dieser Seite eine zusätzliche Belebung sowie einen Rückzugsraum in einem etwas ruhigeren Bereich der Anlage.

Im Osten des Humboldt-Forums wird parallel zum Spreeufer eine Stufenanlage vorgeschlagen. Sitzstufen mit einer eingeschnittenen Rampe und Bereiche mit Gehstufen bilden eine Art Stadtbühne oder Loge zum Marx-Engelsforum und binden das Humboldt-Forum als Grünraum an die Spree an.
Aufgesetzte, teilweise verschiebbare Holzelemente zwischen streng geformten, immergrünen Pflanzelementen bieten neben den Sitzstufen bequeme, geschützte und attraktive Sitzmöglichkeiten, was den Charakter einer Gartenterrasse unterstützt.

Mit einem Pflaster aus geschnittenem Natursteinpflaster wird der gestalterische und städtebauliche Bezug zum Lustgarten hergestellt und ein Material gewählt, das typisch ist für die Berliner Innenstadt. Einzelne, wenige Baumsolitäre setzen an markanten Punkten Akzente und bilden Blickpunkte.
Lageplan I © WES LandschaftsArchitektur

Lageplan I © WES LandschaftsArchitektur

Lageplan M 1:1000 I © WES LandschaftsArchitektur mit Hans-Hermann-Krafft

Lageplan M 1:1000 I © WES LandschaftsArchitektur mit Hans-Hermann-Krafft

Lageplan M 1:1000 I © WES LandschaftsArchitektur

Lageplan M 1:1000 I © WES LandschaftsArchitektur

Perspektive I Visualisierung: Felix Holzapfel-Herziger I © WES LandschaftsArchitektur mit Hans-Hermann-Krafft

Perspektive I Visualisierung: Felix Holzapfel-Herziger I © WES LandschaftsArchitektur mit Hans-Hermann-Krafft

Perspektive I Visualisierung: Felix Holzapfel-Herziger I © WES LandschaftsArchitektur

Perspektive I Visualisierung: Felix Holzapfel-Herziger I © WES LandschaftsArchitektur

Perspektive I Visualisierung: Felix Holzapfel-Herziger I © WES LandschaftsArchitektur mit Hans-Hermann-Krafft

Perspektive I Visualisierung: Felix Holzapfel-Herziger I © WES LandschaftsArchitektur mit Hans-Hermann-Krafft

Perspektive I Visualisierung: Felix Holzapfel-Herziger I © WES LandschaftsArchitektur

Perspektive I Visualisierung: Felix Holzapfel-Herziger I © WES LandschaftsArchitektur

Perspektive I Visualisierung © WES LandschaftsArchitektur mit Hans-Hermann-Krafft

Perspektive I Visualisierung © WES LandschaftsArchitektur mit Hans-Hermann-Krafft

Perspektive Schloßplatz Süd I Visualisierung: Felix Holzapfel-Herziger I © WES LandschaftsArchitektur

Perspektive Schloßplatz Süd I Visualisierung: Felix Holzapfel-Herziger I © WES LandschaftsArchitektur

Detail Treppenanlage I © WES LandschaftsArchitektur mit Hans-Hermann-Krafft

Detail Treppenanlage I © WES LandschaftsArchitektur mit Hans-Hermann-Krafft

Detail Treppenanlage I © WES LandschaftsArchitektur

Detail Treppenanlage I © WES LandschaftsArchitektur

Bodendetail vor dem Haupteingang I © WES LandschaftsArchitektur mit Hans-Hermann-Krafft

Bodendetail vor dem Haupteingang I © WES LandschaftsArchitektur mit Hans-Hermann-Krafft

Bodendetail vor dem Haupteingang I © WES LandschaftsArchitektur

Bodendetail vor dem Haupteingang I © WES LandschaftsArchitektur