modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 09/2012

Goethegärten - Neubau von altengerechten Wohnungen

ein 3. Preis

ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS GmbH

Architektur

LORBER PAUL Architektur und Städtebau

Architektur

Erläuterungstext

Mit den Göthegärten plant die Hammer Gemeinnützige Baugesellschaft insgesamt 42 seniorengerechte Wohnungen. Der mit dem 3. Preis gewürdigte Entwurf, konnte die Jury durch sein Konzept der eigenständig ablesbaren Häuser als auch durch die gelungenen gemeinschaftlichen Zonen für die Bewohner überzeugen.

Die Goethegärten in Hamm liegen an einer der Hauptverkehrsachsen in Hamm, der Goethestraße. Die geschlossene Blockrandbebauung wird aufgrund der großen Lärmemission beibehalten. An einigen Punkten, insbesondere der Goethestraße springt die Bebauung jedoch zurück und bildet somit Freiräume aus, die die bestehende Enge des Fußgängerweges aufhebt und die Aufenthaltsqualität für die Be- und Anwohner verbessert.

An den Anschlüssen zur Nachbarbebauung springt das Gebäude im 3. OG leicht zurück und bildet einen Übergang zur bestehenden Satteldachtypologie. Die Trauf- und Firsthöhen werden berücksichtigt und stärken somit die Zugehörigkeit zum Bestand und bilden ein einheitliches Stadtbild. Das Erdgeschoss mit seinen gemeinschaftlichen Nutzungen, bildet durch die groß- flächige Verglasung eine Transparenz zum Garten aus. Dies wird auch durch die drei zurückspringenden Durchgänge gestärkt, die auch die Bewohner der Nachbarbebauung zum Verweilen in die Goethegärten einladen.

Das Erdgeschoss ist als Treffpunkt und Kommunikationszone gestaltet. Es ist für die Bewohner möglich, trockenen Fußes vom Anfang des Gebäudes bis an das Ende zu gelangen. Dieser Weg führt vorbei an den Gemeinschaftsnutzungen und teilweise durch die Gartenanlage, was die Trennung vom inneren des Gebäudes und des Gartens aufzulösen scheint. Die Kellerräume können, durch die Lage zum Garten, u.a. als Stauraum für Liegestühle und Sonnenschirme genutzt werden, was den Garten zusätzlich belebt.

Von dem verbindenden Erdgeschoss gelangt man in einen der obenliegenden fünf Gebäudeabschnitten welche einen angenehmen Wechel zwischen Gemeinschaft und Privatheit bilden. So kann, wer will, in einer großen Gemeinschaft die Flächen und Kommunikationsbereiche im Erdgeschoss nutzen, oder sich in seinen privaten Wohnteil zurückziehen. Sämtliche Wege im Gebäude sind barrierefrei erschlossen.

Die Ein- und Zweizimmerwohnungen sind alle mit ihren Wohn- und Aufenthaltsräumen zum Garten hin ausgerichtet. Lediglich Nebenräume wie Bad oder Küche liegen zur stark befahrenen Straße und bilden ab dem 3. OG die Möglichkeit eines zweiten Fluchtweges im Brandfall aus.

Gemeinschaft wird im Alter großgeschrieben, deshalb bietet das Gebäude eine Vielfalt von gemeinschaftlichen Aufenthaltsräumen in Erdgeschoss. Das Bewohnercafé und die vermieteten Gewerbeflächen wie die Sozialstation und der Bäcker mit angeschlossenem Café können von den Bewohnern sowie der gesamten Nachbarschaft genutzt werden. Die Treppenhäuser der fünf Baukörper sind als Kommunikations- und Gemeinschaftszonen mit Sitz- und Verweilmöglichkeiten ausgebildet, somit wird der Zusammenhalt einer direkten Nachbarschaft gestärkt.

Die Farbgebung sieht vor, dass im Sockelbereich ein mittlerer Anthrazitton verwendet wird, um sich vom obereren Bereich, der in Umbra- und Ockertönen gehalten ist, abzusetzen. Die Enge der Straße wird so nach oben hin aufgelöst und es entsteht eine optische Verbreiterung der Straße.

Das Gebäude ist als 4 geschossiger Massivbau errichtet und hat zur Straßenseite hin eine Lochfassade. Die Wände sind aus Mauerwerk und die Decken aus Stahlbeton gefertigt. Sämtliche Wohnungen sind barrierefrei ausgeführt. Die Dachflächen zur Nachbarbebauung sind als Gründach ausgeführt. Das Gebäude öffnet sich zum ruhigen Garten hin und ist zur Straßenseite hin geschlossener ausgeführt um den hohen Schallemissionen der Goethestraße gerecht zu werden.

Durch den identischen Aufbau der Regelbaukörper, kann ein hohes Maß an Vorfertigung vorausgesetzt werden. Dies bildet einen großen Faktor bezüglich der Einsparung von Bauzeit und Kosten aus. Durch die eingesetzten Materialen in Fassaden und Bodenbelägen kann ein weiter Teil der Baukosten in einem angemessenen Maß gehalten werden, ohne Reduzierung der Aufenthalts- und Entwurfsqualität.

Eine kompakte Bauweise hält die Verkehrsflächen gering. Durch die barrierefreie Erschließung und den angegliederten Pflegedienst, kann Wohnen bis ins hohe Alter hinein gewähr- leistet werden. Dies reduziert die Mieterfluktuation und stärkt das Gemeinschaftsgefühl durch langjährige Nachbarschaften.

Der städtebauliche Rücksprung an der Goethestraße und die zum Garten orientierte Transparenz des Gebäudes erhöhen die Aufenthaltsqualität des Quartiers. Auch die Gegenüber lebenden Studenten haben somit einen Ort zum Verweilen und durchmischen sich mit der älteren Generation in den Goethegärten.
Perspektive

Perspektive

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss