modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 01/2013

Erweiterung der Kopernikus-Oberschule Steglitz-Zehlendorf

2. Preis

Preisgeld: 13.500 EUR

motorplan Architekten BDA

Architektur

MANN LANDSCHAFTSARCHITEKTUR

Landschaftsarchitektur

Prof. Dr. Alexander Stahr

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Freiraum: Mann, Landschaftsarchitektur, Fulda
Energiekonzept: ZWP Innovation, Köln
Tragweksplanung: Prof. Dr. Alexander Staht, Weimar


Situation
Die derzeitige Situation der Kopernikusschule zeigt das Nebeneinander unterschiedlicher baulicher Konzepte, die bis jetzt weder Städtebaulich noch funktional eine schlüssige Einheit bilden. Während das Schulgebäude von 1909 dem städtebaulichen Prinzip des Blockes folgt, ergibt sich entlang der Treitschkestraße eine lose Folge baulicher Ergänzungen, die ansatzweise eine offene Kammstruktur formen. Obwohl das Hauptgebäude einen klar definierten Haupteingang besitzt, werden die Gebäude über das Innere des Grundstückes erschlossen, die Wegeführung ist unstrukturiert und für Außenstehende kaum verständlich.
Aufgrund der isolierten Lage der Mensa im MUR-Gebäude fehlt der Schule das bauliche, funktionale und emotionale Zentrum.

Zielsetzung
Unter der Maßgabe des Erhalts der meisten Bestandsgebäude, eines sparsamen Flächen- und Ressourcenverbrauchs, sowohl aus ökologischen als auch ökonomischen Gründen, kann das bestehende Ensemble nicht vollständig verändert, sondern nur durch präzise gesetzte Ergänzungen hinsichtlich des Städtebaus und der Funktionen optimiert und geordnet werden. Besonderes Augenmerk verdienen hierbei die städtebauliche Ausformulierung der Ecke Lepsius- / Treitschkestraße, die Formulierung einer Eingangsgeste sowie die Erschließung des Grundstückes und der Gebäude, die enge Verknüpfung mit dem Altbau im Sinne kurzer Wege und Fluchtwege.

Ansatz
Unter Zugrundelegung der bereits vorliegenden Vorzugsvariante wird das Ensemble durch zwei Baukörper ergänzt; eine Einfeldsporthalle - mit der Option der Erweiterung auf drei Felder - im Bereich des derzeitigen MUR-Gebäudes und ein kompakter Ergänzungsbau auf der Ecke im Bereich des derzeitigen Parkdecks.
Städtebaulich führt der Neubau einerseits den Block bis zur Ecke Lepsiusstraße / Treitschkestraße fort und formuliert hier einen starken städtebaulichen Akzent, andererseits komplettiert er ebenso die offene Kammstruktur entlang der Treitschkestraße und wird so zum Bindeglied der beiden räumlichen Konzepte. Unter Aufnahme der Höhe des Altbaus kann das Raumprogramm kompakt und wirtschaftlich in einem fünfgeschossigen Zweispänner organisiert werden.
Die Sporthalle ergänzt zusammen mit der Überdachung der Fahrradständer die Struktur entlang der Treitschkestraße und gibt dieser einen neuen Rhythmus, während hofseitig das bestehende Sportfeld erhalten bleiben kann.

Erweiterungsbau
An der Schnittstelle von Alt- und Neubau findet sich das neue Foyer, straßenseitig und hofseitig erschlossen, das sich in Form einer großzügigen Treppenhalle über alle Geschosse erstreckt. Eine Splitlevel-Erschließung schafft fließende Übergänge zwischen den unterschiedlichen Ebenen von Alt- und Neubau, ermöglicht die Aktivierung des bestehenden Untergeschosses und ermöglicht die barrierefreie Erschließung mit nur einem einzigen Aufzug. Die Kombination aus Zenitlicht durch das großzügige Treppenauge und gefiltertem Licht von der Straßenseite schafft zusammen mit den begleitenden Sitzstufen einen spannungsvollen und kommunikativen Raum der das neue Herz der Schule bildet.
Die Zuordnung der Funktionen zu den einzelnen Geschossen des Neubaus erleichtert die Orientierung und schafft klar strukturierte Bereiche.
Während die öffentlichsten Funktionen, Entreé und Mensa / Veranstaltungsraum das gesamte Erdgeschoss einnehmen, finden sich direkt darüber schnell erreichbar die Verwaltungs- und Lehrerräume, darüber der Freizeitbereich der Schüler und in den obersten
Geschossen die Klassen- und Musikräume. Das Erdgeschoss erhält einen stützenfreien Grundriss, der durch ein flexibles Trennwandsystem – unter Einbeziehung der Halle und des Außenraumes - unterschiedlichste Raumkonfigurationen zulässt.
Entsprechend der zentralen Funktion der Halle werden auch hier die zentralen Toiletten für Alt- und Neubau angeordnet.
Die Fassadengestaltung leitet sich direkt aus den Funktionen und Grundrissen ab und macht diese von außen ablesbar. Durch Anwendung eines einzigen Fensterformates für die Obergeschosse, das in der Größe zwischen den Lochfenstern des Altbaus und der Bandfassade des Gebäudes von 1977 vermittelt entstehen klar rhythmisierte Fassadenbilder.


Sporthalle
Um die eigentliche Sporthalle herum lagern sich an drei Seiten die dienenden Funktionen an; hofseitig kann die Halle zur Dreifeldhalle, mit einem Vordach im Bereich der Passerelle, erweitert werden. Durch die Anordnung der Geräteräume auf der Westseite der Halle kann die Erschließungfläche reduziert werden. Durch einen attraktiven, verglasten Gang entlang der Umkleiden kann die Halle sowohl schulseitig als auch straßenseitig erschlossen werden.
In der Materialität folgt die Sporthalle einerseits der Materialität des Hauptgebäudes der Fahrradüberdachung und fügt somit die Gebäude der Kopernikusschule zu einem Ensemble zusammen.
Lageplan

Lageplan