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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2013

Neubau eines Forschungs- und Lehrgebäudes mit Kindertagesstätte für die Universität Mannheim und Entwicklung eines städtebaulichen Gesamtkonzepts der Stadtquadrate A 5 und B 6

Anerkennung

Glück+Partner GmbH Freie Architekten BDA

Architektur

Dmitry Boykov, db-arch studio

Visualisierung

Erläuterungstext

Städtebauliche Konzeption

Die städtebauliche Konzeption verbindet die Campus-Idee mit dem Mannheimer Quadrat: Im Bereich des Stadtquadrats B6 werden die Straßeräume durch eine offene Blockrandbebauung mit einheitlicher Traufhöhe gefasst. Es entsteht ein klar definierter, rechtwinkliger Block. Das Innere des Blocks weist die für klassische Campusanlagen typische Struktur mit frei komponierten Baukörpern, Grünflächen, Plätzen und Verbindungswegen auf. Erreicht wird dies durch drei Neubauten. Neben dem Forschungs- und Lehrgebäude mit Kindertagesstätte im Süden sind ein repräsentatives Universitätsgebäude auf der Ostseite und ein Institutsgebäude auf der Nordseite des Quadrats vorgesehen. Ein weiteres Forschungsgebäude ergänzt die Institutsbauten auf A5. Allen vier Neubauten gemeinsam ist die Atrium-Struktur mit offenen Innenhöfen und verglasten Hallen.
Im Bereich der Straße zwischen B6 und B5 ist die neue Blockkante so weit nach Westen gerückt, dass die bisher vorhandene negative Nordostecke des Blocks entfällt. Der breite Straßenraum sorgt für eine großzügige Verbindung zur Innenstadt und bietet angemessene Vorzonen für die Neubebauung. Die offene Sichtachse endet am markanten Baukörper der Friedrich-List-Schule in C6.

An der Südostecke von B6, gegenüber vom Mündungsbereich der Unterführung, die zum Zentrum der Universität im Mannheimer Schloss führt, entsteht ein kleiner Vorplatz mit dem Haupteingang des neuen Forschungs- und Lehrgebäudes.

Ein geradlinig in Nord-Süd-Richtung geführter Weg teilt den übergroßen Block B6 in zwei Hälften. An diesem Weg liegt auch der Eingang zur Kindertagesstätte und das „Campus-Green“ im Zentrum des Blocks. Die freigestellten Mauerreste der barocken Festungsanlagen sind in angemessener Weise in die Gestaltung der Außenanlagen integriert.


Baukörper und Funktion

Der Haupteingang des Forschungs- und Lehrgebäudes führt in ein großzügiges, zweigeschossiges Foyer, einem flexibel nutzbaren „Open Space“ mit attraktiven Aufenthaltsbereichen und studentischen Arbeitsplätzen. Ein Großteil der Seminar- und Gruppenräume befindet sich unmittelbar am Foyer, die Büroräume befinden sich in den ruhigeren Zonen des Gebäudes und sind teilweise in den Innenhof orientiert.

Die Kindertagesstätte im Erdgeschoss des Gebäudes, ist nicht nur über einen externen Zugang von Westen, sonder auch intern, direkt vom Foyer aus erschlossen und eng mit dem Forschungs- und Lehrgebäude verknüpft. An den Eingangsbereich der Kita schließt sich die zentrale, multifunktionale „Piaza“ an. Sie bildet das Herzstück der Einrichtung und orientiert sich in den Innenhof. Auf der Ostseite des Innenhofs ist der Bewegungsraum angeordnet, dessen Fassade vollflächig zum geschützten Spielbereich im Hof geöffnet werden kann. Die Gruppenräume sind in der nördlichen Gebäudespange platziert und verfügen über einen unmittelbar zugeordneten, abgeschlossenen Freibereich im Blockinneren.

Das Gebäude verfügt über zwei bauliche Rettungswege. Eine flächendeckende Brandmeldeanlage dient u. a. dazu, dass die geringfügige Überschreitung der zulässigen Brandabschnittsgrößen kompensiert werden kann. Im Bereich der offenen Halle ist eine Sprinklerung vorgesehen.


Konstruktion und Materialwahl

Das Gebäude ist als Stahlbeton-Skelettkonstruktion konzipiert. Flachdecken ruhen auf schlanken, runden Stahlkern-Verbundstützen. Über dem Foyer ist eine Glasdachkonstruktion mit Stahltragwerk vorgesehen.
In der Fassade sind horizontale und vertikale Fertigteile aus eingefärbtem Beton mit raumhohen Verglasungen und verspiegelten Glaspaneelen kombiniert.
Robustheit, Hochwertigkeit, Langlebigkeit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sind bestimmende Faktoren für die gewählten Ausführungen bei der äußeren und inneren Gestaltung. Ökologische Aspekte, wie die energetische Bewertung des Stoffkreislaufes und eine bevorzugte Verwendung nachwachsender Rohstoffe und gesundheitlich unbedenklicher Materialien, erfahren eine besondere Wichtung bei der Auswahl der Baustoffe. Die Innenräume sind sehr transparent und hell gehalten, um eine angenehm freundliche Arbeitsatmosphäre und eine hohe Aufenthaltsqualität zu erzielen.