Zwölf-Apostel-Platz Hochzoll

Die Arbeit setzt sich mit der gestellten Aufgabe räumlich großzügig auseinander und zeigt sowohl im Ideenteil als auch im Realisierungsteil Lösungsansätze für eine differenzierte Nutzung und Gestaltung. Im Ideenteil gelingt den Verfassern im Zuge des Neubaus des Lebensmittelmarktes mit 5 m breiten Zugängen von Norden und Westen und den gleichzeitig durch gesteckten Ladeneinheiten eine deutliche Aufwertung. Dies spiegelt sich auch in der Fassadengestaltung entlang dieser Straßen wider.

Die nach Süden verlegte Tiefgaragen-Zufahrt trägt zu dieser verbesserten Zugangssituation bei, ist aber gleichzeitig aus eigentumsrechtlichen und finanzieller Sicht zu hinterfragen. Die unmittelbar von den Anliegerstraßen erschlossenen Senkrechtstellplätze sind aus Sicht der Verkehrsabwicklung kritisch zu sehen.

Die im Bestand vorhandenen Höhenverhältnisse werden in der vorliegenden Arbeit nivelliert. Die Entwurfsverfasser gleichen die Höhenunterschiede über die gesamte Platzfläche bis zur östlich gelegenen Kirche durch das ohnehin notwendige Entwässerungsgefälle aus.

Mit der gewählten Materialwahl (Betonriemchen) zeichnen sich Schnittlinien ab, die der großzügigen Platzgestaltung zuwider laufen und gestalterisch schwierig zu lösen sind. Der ausgeräumte Platz gewinnt durch die neue Baumgruppierung im Südwesten, die im Dialog zu der Baumgruppe vor der Kirche steht. Eine weitere Gliederung des Platzes erfolgt durch die Ostwest ausgerichtete Sitz- und Spielzone mit einem Brunnen.

Die Realisierung ist im Bestand umsetzbar. Detaillösungen für Fahrradeinstellmöglichkeiten sind erbracht. Der Entwurf enthält keine Aussagen zur Freifläche zwischen Kirche und Turnhalle. Ein durchgängiger Gestaltungswille in der Nord-Süd-Achse ist zudem nicht erkennbar.

Insgesamt stellt der Entwurf aber einen möglichen Lösungsansatz für den Zwölf-Apostel-Platz dar.