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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2013

Entwicklungscampus Königinstrasse mit Neubau Forschungsbau Nano-Institut LMU München

Perspektive Nano-Institut von der Königinstraße aus

Perspektive Nano-Institut von der Königinstraße aus

Anerkennung / Nano-Institut

JSWD Architekten

Architektur

club L94

Landschaftsarchitektur

Ingenieurbüro PGH l Becker Huke Hoffmann GmbH

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Gebäudekonzept

Der Entwurf bildet das vorliegende Raumprogramm ab, die Struktur kann aber noch flexibel auf sich ändernde Vorgaben reagieren. Aus den Anforderungen an die einzelnen Nutzungsbereiche entwickelt sich ein einfaches und leicht verständliches Gebäudeprinzip, das für Mitarbeiter und Studenten eine gute Orientierung und ein hohes Maß an Arbeitsplatzqualität bietet. Der Neubau für das Nano-Institut rückt deutlich von der Isar-Hangkante ab - der Höhenversprung mit seinem wertvollen Baumbestand ist aus dem Stadtraum Königinstraße und dem künftigen Institutsquartier sicht- und erlebbar. Der sensible Naturraum bleibt von PKW-/Anlieferverkehr und Feuerwehrzufahrten unberührt. Entsprechend der Topografie entstehen zwei Adressen mit Zugängen in den Neubau – über eine Brücke angeschlossen auf Straßenniveau und aus dem Binnenraum des Campus. Beide Zugangsbereiche und alle aufgehenden Geschosse sind über einen repräsentativen, offenen Treppenraum miteinander verbunden. Das notwendige Treppenhaus mit Lastenaufzug ( technische Großgeräte ) ist auf kurzem Weg an die Anlieferzone angeschlossen. Die Struktur des Neubaus ist auf Basis des gängigen Rastermaßes von 3.60m aufgebaut. Die Organisation in Dreibundform kann sehr selbstverständlich Labors und Arbeitsräume unterschiedlicher Größe und Komplexität abbilden. Eine durchgängige Geschosshöhe von 4.00m mit Medienführung im Doppelboden und weitgehende Stützenfreiheit ( tragende Außenwände ) erlauben räumliche und technische Anpassungen, ohne großen baulichen Aufwand. Auf dem Dach wird eine Versuchsfläche für Forschung zu regenerativen Energien angeboten.

Architektur + Material

Das Nano- Institut ist der erste Baustein einer Reihe von solitären „Institutsvillen“, die den Stadtraum Königinstraße und den identitätsstiftenden Binnenraum des Campus definieren. Die Freiraumfugen zwischen den einzelnen Instituten lassen spannungsvolle Blickbeziehungen zu, der Englische Garten wächst bis an die Königinstraße heran. Das Vermeiden einer „Wand“, das Kommunizieren zwischen Park und Stadt und der Bezug zwischen Institut und umgebenden Freiraum wird verstärkt durch das dreidimensionale Modellieren der Baukörper. Aus der inneren Organisation heraus staffelt sich der Neubau horizontal und vertikal, schafft qualitätsvolle Außenräume (Vorplatz Haupteingang) und reagiert auf die direkte Nachbarschaft ( Traufe Bestandsbebauung Königinstraße ). Die Spannung der Fassade entsteht durch das Wechselspiel offener, verglaster und geschlossener Flächen aus hellen Faserbetonfertigteilen.

Technikkonzept

Bei der Planung des Neubaus spielt das dynamische Zusammenwirken zwischen Gebäude, Anlagen-technik und Nutzung eine maßgebliche Rolle. Auf den Unterschied zwischen zeitlich wechselnden äußeren Einflüssen und gleichmäßigen Nutzeranforderungen wird durch eine variable Gebäudehülle und eine darauf abgestimmte Anlagentechnik geeignet reagiert. Dabei werden die Zusammenhänge zwischen Witterungseinflüssen, baulichen und anlagentechnischen Eigenschaften, sowie der thermischen und visuellen Behaglichkeit in Bezug auf die Nutzerwünsche aufeinander abgestimmt. Ökologisches und ökonomisches Planungskonzept Bei der Entwicklung des Technikkonzeptes wurde ein Gesamtkonzept entwickelt, welches dem nachhaltigen Bauen in umweltschonender Baukonstruktion und minimierten Technikverbräuchen Rechnung trägt. Für das Nutzungskonzept der Gebäudekomplexe wird besonderes Augenmerk auf nachfolgend aufgeführte Punkte gerichtet: - geringe Folgekosten durch weitgehende Nutzung natürlicher Ressourcen, - geringe Vorinvestition bei technischen Systemen für maximale Ausbaufähigkeiten der technischen Anlagen. - geringer Flächenverbrauch für technische Anlagen, - Reaktionsmöglichkeiten auf Nutzerwünsche bei unterschiedlichen Komfortansprüchen durch Ergänzung technischer Komponenten, ohne Veränderung der Gebäudestruktur, - eindeutige Abrechnungsmöglichkeiten mit Monitoring, - ständige Kontrolle der Energieverbräuche und Wartungszyklen, - Möglichkeit einer Realteilung. Bei der vorliegenden Gebäudestruktur besteht aus Schallschutzgründen die Möglichkeit einer natürlichen Be- und Entlüftung über Außenfenster, wobei diese aufgrund der spezifischen Nutzungsmöglichkeit nicht als permanente Lüftung herangezogen werden kann. Insofern wird der Einsatz einer unterstützenden mechanischen Lüftung im Bürobereich und auch für Sonderbereiche (Labore, Reinräume, Serverräume, Besprechungs-, Konferenzräume etc.), die ohnehin eine mechanische Lüftung benötigen, empfohlen. Durch das architektonische Konzept wurde bereits die Gebäudehülle im Bezug auf transparente Flächen und Abschirmung weitgehend optimiert, so dass günstige Voraussetzungen für die Minimierung der Energieverbräuche geschaffen wurden. Weiterhin wird die Möglichkeit zur Nutzung der speicherfähigen Gebäudemassen aufrecht erhalten, so dass in Verbindung mit gezielten Maßnahmen (Betonkernaktivierung, freie Nachtlüftung etc.) im Sommer eine Gebäudeauskühlung erreicht werden kann, die zu behaglichen Raumkonditionen während der Nutzungszeiten, auch bei hohen Außentemperaturen, führt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Im ersten Bauabschnitt mit dem Nano-Institut wird das städtebauliche Konzept
architektonisch überzeugend ausformuliert. Die Fassade mit ihren großen Öffnungen und
geschlossenen Feldern ermöglicht eine gute Umsetzung der inneren Struktur und bietet nach außen eine interessante Figur eines hochtechnischen Institutes.
Im Inneren scheint das Programm klar und logisch umgesetzt, jedoch bei genauerer Sicht
werden Mängel in der inneren Organisation deutlich und leider fehlen auch entscheidende
Programmflächen. Die Eingänge auf zwei Ebenen mit dem Konferenzraum sind übersichtlich
gestaltet, insgesamt sind in den Obergeschossen die Erschließung und die Flurflächen knapp und sehr wirtschaftlich umgesetzt, allerdings auf Kosten der räumlichen Qualität. Zum
Energiekonzept und zur Gebäudetechnik gibt es keine ausreichenden Aussagen. Eine
vertiefende Durcharbeitung der guten gestalterischen Ansätze wird vermisst.
Lageplan

Lageplan

Ansicht Nano-Institut von Norden

Ansicht Nano-Institut von Norden

Ansicht Nano-Institut von Osten

Ansicht Nano-Institut von Osten

Schnitt durch das Nano-Institut

Schnitt durch das Nano-Institut