modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Gutachterverfahren | 01/2013

Kraftwerk Lausward

© Benthem Crouwel

© Benthem Crouwel

Teilnahme / 2. Phase

Benthem Crouwel

Architektur

seele GmbH

sonstige Fachplanung

Erläuterungstext

Gutachterverfahren zur Gestaltung des neuen, hocheffizienten Erdgaskraftwerks der Stadtwerke Düsseldorf - Kraftwerk Lausward.

Den Wunsch des Auslobers, die hocheffizienten Bausteine der Energieversorgung sichtbar zu machen, setzen wir um in dem wir die neue Erdgaskraftwerkanlage Lausward mit einer Gebäudehülle aus transluzentem Material bekleiden. Auf diese Weise wird die hochkomplexe Anlagetechnik nicht der visuellen Wahrnehmung des Betrachters entzogen und die Konturen der Anlage sind ein Teil des Fassadenbildes.

Entwurfskonzept
Das Entwurfskonzept für die Fassadengestaltung basiert auf der Idee, die heterogenen Einzelobjekte der neuen Kraftwerksanlage in ihrem Bauvolumen zu respektieren, mit einem einheitlichen Erscheinungsbild zu versehen und die beiden für den Betrieb wichtigsten Gebäudevolumen in ihrer Erscheinung zu akzen-tuieren.
Das Konzept für die nächtliche Illumination ist das Wesentliche der Gesamtanlage
„ins rechte Licht zu rücken“ dass wir gemeinsam mit der Lichtkünstlerin Giny Vos entwickelt haben.

Fassade
Das Basismaterial für die Fassadengestaltung der einzelnen Bauvolumen der neuen Anlage ist das für den Industriebau bewährte, gegossene U-Profilglas. Der Aufbau der Fassaden aus Gussglaselementen (U-Profilglas) kann je nach Bedarf an die spezifischen Immissionsschutz-Anforderungen der jeweiligen
Gebäude angepasst werden, ohne das einheitliche, äußere Erscheinungsbild zu beeinträchtigen. Die erforderlichen Mindestdämmmaße werden mit einem zweischaligen Aufbau erreicht. Die Einleitung des Körperschalls in die Fassadenkonstruktion wird durch elastische Verbindung der Gebäudehülle mit dem Tragwerk der GuD-Anlage vermieden. Die Maßnahmen für die Raumakustik - Schallabsorption sind an der Unterseite von dem Dach angebracht bzw. von der Tragkonstruktion frei abgehangen. In Kombination mit der transluzenten Isoliereinlage wird die Wärmedämmung der Fassade erhöht und wo notwendig auch ein Sonnenschutz gewährleistet. Außerdem verfügt das U-Profilglas über sehr gute statische Eigenschaf-ten. Gemeinsam mit den Standart-Aluminiumprofilen entsteht ein Fassadensystem, in dem Fassadenöff-nungen einfach zu realisieren sind, das wartungsarm, anpassungsfähig, demontierbar und sehr gut recyclebar ist.

Das Herzstück der Anlage, die Maschinenhalle und das Kesselhaus, wird durch eine Fassadenhülle aus transluzenten ETFE-Folienpneus besonders hervorgehoben. Diese beiden Gebäudeteile bestimmen mit der bestehenden Anlange maßgebend das Rheinpanorama und die Stadtsilhouette.
Um die Konturen der beiden Bauvolumen zu definieren schlagen wir vor, die Fassadenelemente über den Dachrand verlaufen zu lassen. Auf diese Weise entsteht ein überdachter Zwischenraum, in dem die vertika-len Erschließungen, zukünftige Leitungstrassen der GuD-Anlage sowie die Wartungsbrücken für die Fassa-de untergebracht sind. Zusätzlich können Besucher bei den geplanten Publikumsführungen die Kraftwerksanlage von den Wartungsbrücken aus betrachten.
Die Vorgabe, das maximale Fassadengewicht von 75 kg/m2 nicht zu überschreiten und die Fassadenhülle mit der Anlagenkonstruktion als Einheit zu betrachten, ist mit dem vorgeschlagenen Lösungsansatz sehr gut realisierbar.
Der zweischalige Aufbau in Richtung Südost und Nordwest macht es möglich, die dahinterliegende Fassadenhaut effizienter auszuführen, da die horizontalen Windkräfte von den ETFE-Folienpneus aufgefangen werden und in Verbindung mit dem U-Profil-Fassadensystem dazu beitragen, den Luftschall zu minimieren.
Der modulare Aufbau der vorgeschlagenen Fassade, die Rautenstruktur, gewährleistet eine flexible Anpassung an das noch nicht exakt definierte Volumen der Kraftwerksanlage und lässt Durchdringungen an jeder Stelle der Fassade zu.
Durch den adaptiven Aufbau der Membrankissen kann sich an die spezifischen Anforderungen der Fassadenkonstruktion und auch an das gewünschte Erscheinungsbild individuell angepasst werden. Zu dem verfügt die Oberfläche der ETFE-Folienpneus über selbstreinigende Eigenschaften die Wartungs Perioden verlängert.

Für die vorgeschlagene Außenhaut der Maschinenhalle und des Abhitzkesselhauses ist eine Kombination der ETFE- Folienpneus und flexiblen Photovoltaik-Elementen möglich. Die Wirschaftlichkeit dieser Option muss in der möglichen Weiterbearbeitung geprüft werden.

Auch für den wichtigen Aspekt des vorgeschlagenen Illumination-Konzepts ist die Fassadenhaut mit ihrem semitransparenten, kissenförmigen Erscheinungsbild gut geeignet.

Illumination der Gesamtanlage
Der Ausgangpunkt für die nächtliche Illumination der neu geplanten Anlage ist die für den Betrieb vor-handene und notwendige Beleuchtung der Kraftwerksanlage im Innenraum. Mit einer bewusst inszenier-ten Ausleuchtung besonderer Elemente der Kraftwerksanlage im und aus dem Innenraum heraus, sowie der semitransparenten Fassadenhaut, entsteht ein subtiles Licht- und Schattenspiel, das vorhandenen Kon-turen der hochtechnologischen Anlage in der Fassade erscheinen lässt.
Auf diese Weise bleiben GuD-Anlage und die Betriebsamkeit bei Tag und Nacht für den Betrachter sichtbar.

Das Konzept der bewusst gestalteten und inszenierten Innenraumausleuchtung schlagen wir ebenfalls für das bestehende Betriebsgebäude des Kraftwerkes Lausward vor.
Durch die vorhandenen, transparenten Fassadenöffnungen zeichnen sich die architektonisch prägenden Gebäudeelemente und die im Gebäudeinneren vorhandenen Anlagen im Kontrast zu der nächtlichen Umgebung ab und die bestehende sowie die neue Anlage stehen miteinander im Dialog. Gemeinsam bilden sie mit ihrem prägnanten Erscheinungsbild einen für die Stadt Düsseldorf wichtigen und hochtech-nologischen, industriellen Komplex sowie einen Orientierungspunkt in der illuminierten Rheinsilhouette der Stadt.

Wir sind der Meinung, dass unser Entwurf für die Fassade der neuen GuD-Anlage sowie das Konzept für die Illumination der Gesamtanlage ein Ausdruck zukunftweisender Technologie für Energiegewinnung der Stadtwerke Düsseldorf ist und sie neben dem hohen Gebrauchswert auch einen wirtschaftlichen Betrieb ermöglicht.
Das bestehende Kraftwerk Lausward, die stadträumliche Landmarke an der südwestlichen Grenze der Stadt Düsseldorf, wird in allen Aspekten nachhaltig ergänzt.
© Benthem Crouwel

© Benthem Crouwel

© Benthem Crouwel

© Benthem Crouwel

© Benthem Crouwel

© Benthem Crouwel

© Benthem Crouwel

© Benthem Crouwel