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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2013

Gemeinschaftsschule Gebhard

Anerkennung

Preisgeld: 5.500 EUR

Reinhard Bauer Architekten

Architektur

landschaftsentwicklung kroitzsch

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau / Gebäude

Die Arbeit überzeugt als „Terrassenschule“, insbesondere hinsichtlich des städtebaulichen Gesamtkonzepts, das sowohl eine sensible Anpassung der Erdgeschoßzone an die topografische Situation als auch eine differenzierte und maßstäbliche Baumassenfiguration entwickelt.
Das aus Sicht der Schule grundsätzlich schlüssige Erschließungskonzept, über einen gemeinsamen Eingangshof (großer Pausenhof) sowohl die Schule im Norden (unter einem großzügigen Vordach) zu betreten als auch den südlichen Sportbereich zu erschließen, führt jedoch durch die Lage der Dreifachsporthalle zu einer Abschottung dieses Gebäudekomplexes vom öffentlichen Raum und auch der Schule von der Haupterschließung. Hinzu kommt die erhebliche Beeinträchtigung der westlichen Fläche des Eingangshofes durch die Zufahrtsrampe zur Fahrradhalle.
Die nicht ganz einfache Orientierung innerhalb des gesamten Schulkomplexes funktioniert über die drei großzügigen einläufigen Treppen, welche die drei Erdgeschoßzonen der „Teil-Häuser“ mit den einzelnen Ebenen der „Jahrgangscluster“ vertikal verbinden. Die nur im EG angeordneten Differenzstufen werden geschickt durch Rampen ergänzt, sodass insgesamt Barrierefreiheit gegeben ist.
Die Jahrgangscluster werden als L-förmige Grundrissbausteine entwickelt, die durch Spiegelung angenehm rhythmisiert und auf den jeweiligen Ebenen miteinander verbunden werden (in der EG-Ebene ein Cluster / im 1.OG zwei Cluster / im 2.OG zwei Cluster / im 3.OG Ergänzungseinheit gymnasiale Oberstufe), wobei jeder Ebene aber nur eine Dachterrasse (kleine Pause/Freiklasse) zugeordnet wird. Diese Zuordnung ist nicht nachvollziehbar und deutet auf eher formale Zwänge hin.
Dem an sich denkbaren, vertikal in „Teil- Häusern“ organisierten Erschließungskonzept widerspricht die beabsichtigte Schichtung der Geschoßebenen, für die eine ausgeprägte Bänderung der Fassaden entwickelt wird, wobei die Ansichten insgesamt in Materialität und Maßstäblichkeit bezüglich ihrer Angemessenheit hinsichtlich der gestellten Aufgabe im Preisgericht kontrovers diskutiert wurde.
Insgesamt kann das angebotene Konzept einer „Terrassenschule“ deshalb nicht voll überzeugen.


Freianlagen

Die Terrassenschule eröffnet die Chance, den Lerngruppenräumen direkt Freiraumklassenräume zuzuordnen. Zwischen der Schule im Norden und der Turnhalle im Süden spannt sich der Eingangshof auf, der sich nach Osten zu den Sportflächen hin öffnet. Die Freiräume sind sehr minimalistisch und funktional ausgebildet und lassen Atmosphäre und Aufenthaltsqualität vermissen. Die Chance, mit dem Stadtbaustein Schule auch qualitätvolle Schulfreiflächen und gut nutzbare öffentliche Räume zu schaffen wurde nicht genutzt. Dies ist der Konzeption der innigen Verknüpfung von Lernräumen und direkt zugeordneten Freiräumen im baulichen Kontext geschuldet.