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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2013

Forschungsneubau Proteinzentrum - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Engere Wahl

F29 Architekten

Architektur

PGMM Planungsgruppe M+M AG

TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Der, mit Sockel, dreigeschossige Neubau fügt sich kompakt und zurückhaltend in der Art eines Pavillons in die überwiegend höhere Umgebungsbebauung ein. Der Hauptzugang erfolgt auf der höhergelegenen Südseite über eine Freitreppe zum Foyer mit Blick in den tiefergelegenen Innenhof. Dessen Erreichbarkeit gewähren lediglich zwei fast versteckte Treppenhäuser. Die Orientierung des Gebäudes zum südlichen Vorplatz wird begrüßt, wenngleich die hohe Mauerwange derFreitreppe auch eine deutliche Abgrenzung zum Freiraum darstellt. Um einen intimen grünen Innenhof gruppieren sich die Funktionsräume, aufgelockert durch, zum Hof orientierte, Kommunikationsflächen. Die Nähe von Labor- und Büroräumen auf jeder Ebene ist für den Arbeitsablauf von Vorteil. Das stringente zweibündige Zellensystem der Labore und Büros kann natürlich belichtet werden. Das modulare Grundrissraster bietet die gewünschte Flexibilität. Allerdings werden die nur 3,45m Achsmaße breiten Laborräume als schmal, beengt und zu tiefempfunden. Von Norden sind nur funktionale Personenzugänge und die Andienung vorgesehen.
Eine einladendere Geste als das massive Sockelgeschoss wäre wünschenswert. Die über dem Sockel beginnende, horizontal orientierte Holzlamellenfassade vermag dem Gebäude eine gewisse Leichtigkeit zu geben, wird jedoch als witterungsanfällig und aufwendig im Unterhalt angesehen. Die großzügige Verglasung des Foyers zur Nordseite wird mit entsprechenden Wärmeverlusten erkauft. Das Energiekonzept basiert auf einer konsequenten Einbindung von niederkaloriger Wärme aus dem URZ bzw.den Erdwärmesonden mittels Wärmepumpen. Die Kühlung erfolgt durch Geothermie bzw. der Geothermiewärmepumpe. Die Spitzenlast wird durch eine Kompressionskältemaschine abgedeckt. Die Wärme- / Kälteübergabe im Gebäude ist zweckmäßig. Das Konzept erfüllt wesentliche Kriterien einer nachhaltigen Energieversorgung. Die großzügige vertikale gebäudetechnische Erschließung des Gebäudes wäre bezüglich des Flächenverbrauches und der erforderlichen Flexibilität ggf. zu überprüfen.
Eine natürliche Belichtung nahezu aller Arbeitsräume ist gegeben. Gleichzeitig besteht in den Büroräumen die Möglichkeit einer natürlichen Lüftung. Der Entwurf wird als wirtschaftlich sparsame Lösung beurteilt.