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Verhandlungsverfahren | 03/2013

50Hertz Netzquartier

ein 2. Preis

LOVE architecture and urbanism ZT GmbH

Architektur

Ingenieurbüro Dipl.-Ing. Hartmut Sommer

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Städtebau

Der Wettbewerbsvorschlag "50 Hertz Netzquartier" präsentiert sich als feingliedriger Baukörper, welcher in seinen Ausdehnungen exakt dem städtebaulichen Rahmenplan entspricht und damit die stark volumetrische Sprache des Masterplans aufnimmt.

Das Basisvolumen (h= 26m) nimmt die Trauflinie der anschließenden zeilenartigen Bebauung entlang der Heidestraße auf und akzentuiert somit dieses urbanistische Thema. Dieses Leitmotiv wird zusätzlich durch eine klare horizontale Bauwerksgliederung (Geschoßdecken) unterstrichen.

Der turmartige, südlich gelegene Gebäudeteil (h=43,5m) wirkt volumetrisch abgesetzt, obwohl dieser Gebäudeteil dem Designkonzept des Basisvolumens folgt.

Die ostseitig gelegene Parkachse dehnt sich über den Platz im südseitigen Grundstücksbereich Richtung Heidestraße hin aus. Hier befindet sich auch die Freifläche des Kindergartens, die unabhängig vom Netzquartier zugängig ist.

50 Hertz

Die Arbeitsstruktur des Energieversorgers 50hertz fokussiert stark auf das produktive Potenzial des informellen, flexiblen und kreativen Arbeitens.

Um diesem Fokus gerecht zu werden, muss der pragmatischen, schnörkellosen Sachlichkeit der Arbeitswelt eine sinnlich-vitale Komponente gegenüber gestellt werden. Diese Komponente beinhaltet Qualitäten, welche wir normalerweise nur außerhalb der Arbeitswelt finden und daher als anders, anregend, vielfältig und facettenreich empfinden.

Gefragt ist daher eine Bürolandschaft, welche sich als dynamisches Wechselspiel aus Konzentration, Interaktion und Laissez-faire darstellt.



Gebäudekonzept

Der Basisbaukörper der zukünftigen 50hertz Homebase ist simpel und flexibel und erscheint als ein gestapelter Baukörper aus einzelnen Geschoßplatten. Diese Stapelung bildet in seinen Ausdehnungen exakt den städtebaulichen Rahmenplan wieder.
So entsteht eine Grundstruktur, welche ca 15% größer als das geforderte Raumprogramm ist. Diese 15% Fläche werden genutzt, um neue Qualitäten innerhalb der Bürolandschaft - wie Outdoor Workspaces oder großzügige innenliegende Atrien - zu schaffen.

Nun werden einzelne Fassadenelemente in Richtung Gebäudemitte versetzt. Es entstehen Freibereiche mit unterschiedlichen Zuschnitten. Diese wirken wie vorgelagerte Gärten und lassen den Außen- und Innenraum miteinander verschmelzen.
Diese Freibereiche dienen:
a) als kommunikative und informelle Outdoor-Zonen des Gebäudes (Meetings, Think-Tanks, etc. im Freien),
b) können als vollwertige Outdoor-Workspaces genutzt werden (z.B. über Wireless-Lan),
c) werden zu Frischluft-Recreation-Spaces zum schnelleren Abschalten nach anstrengenden Besprechungen.
Diese Freibereiche können auch als vorgelagerte Wintergärten ausgestaltet werden.
Zentrale Atrien, welche das Bauwerk konisch durchstoßen, dienen als mittige Lichtquelle des Hauses. Im Weiteren verbinden sie die einzelnen Ebenen des Bauwerkes sowohl physisch (=Treppen) als auch visuell. Somit wird das Gebäude zu einer geschoßübergreifenden, homogenen Einheit.
Aufgrund der Vielzahl von Verbindungen und Verknüpfungen werden Stapeleffekte ausgeschlossen.
Aufgrund des technisch flexiblen Baukörpers lassen sich die Freibereiche zukünftig wieder nachverdichten und nachträglich zum Innenraum machen.
Das Unternehmen kann dabei über ein Gesamtpotenzial von knapp 2.000m² BGF verfügen.
Dies wiederum entspricht etwa 55% der BGF der Bauphase II.

Flexible Arbeitswelten

Wir sind der Überzeugung, dass nicht nur verschiedene Unternehmen über andersartige Unternehmenskulturen verfügen, sondern dass sich bereits die einzelnen Abteilungen eines Unternehmens erheblich voneinander unterscheiden.

Daher benötigen die verschiedenen Abteilungen eines Unternehmens individuelle, auf ihre Arbeitsweise abgestimmte Arbeitsstrukturen, haben andere Anforderungen hinsichtlich der Kommunikation .

Die Idee des mit Outdoor-Workspaces durchzogenen, tiefen Baukörpers ermöglicht die Implementierung einer Vielzahl von Office-Layouts. Jedes dieser Layouts liefert neue Antworten auf die Frage des Workflows, der Arbeitsplatzqualität und Arbeitsatmosphäre.
Im Weiteren steht jedes Layout für ein anderes Verhältnis zwischen konzentrierten Bereichen (Arbeiten), informell-kommunikativen Zonen und Gartenzonen (Outdoor-Workspaces).
Jedes der nachfolgenden Layouts definiert eine andere Arbeitswelt mit ganz eigenen Qualitäten. Somit kann jedes Geschoß oder jede Abteilung ganz nach ihren spezifischen Erfordernissen und Vorlieben definiert werden.

Der relativ simple und flexible Baukörper liefert die technischen Voraussetzungen dafür.


Funktions- und Sicherheitskonzept

Grundsätzlich befinden sich sämtliche "halböffentliche" Funktionen im Erdgeschoß (Ausnahme: Besuchergalerie TCC). Hier werden sämtliche Funktionsbereiche einerseits sauber voneinander getrennt, bleiben dennoch übersichtlich (einfache Orientierung).
Mitarbeiter von 50 Hertz gelangen durch den Eingangsbereich über Drehkreuze direkt zum zentralen Erschließungskern und von da aus zu ihren Büros.
Besucher sammeln sich im Empfangsbereich und melden sich in der Sicherheitszentrale an. Danach gelangen sie durch die Scanstelle in Richtung Foyer/Cafeteria. Von hier aus verteilen sie sich entweder in die Konferenzräume, in das Restaurant oder direkt zur Besuchergalerie des TCC, welche sich im 1.OG befindet. Der Weg zur Besuchergalerie ist vom Rest des Gebäudes abgetrennt.
Ein separater Lift führt von der Tiefgarage in den Empfangsbereich.

In Gebäudezentrum des Osttraktes befindet sich das TCC mit seinen angeschlossenen Funktionseinheiten. Die abgeschirmte Innenlage des TCC wird seinem Security-Level gerecht. Natürlich belichtet wird das TCC über das angrenzende Frontoffice und über die Nordfassade des 1.OG (optional).
Eine direkte Verbindung (Treppe) führt vom TCC zur Technikzentrale im 1.UG. Somit ist die Einheit des TCC im Katastrophenfall völlig autark.
Entwurfsidee

Entwurfsidee

Lageplan

Lageplan