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Verhandlungsverfahren | 03/2013

50Hertz Netzquartier

4. Preis

Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Vogt Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

DS-Plan Ingenieurgesellschaft für ganzheitliche Bauberatung und Generalfachplanung GmbH

Energieplanung, Tragwerksplanung

Ingenieure für Brandschutz Peter Stanek

Brandschutzplanung

Erläuterungstext

SOLITÄR UND STADTRAUM

Das neue Headquarter 50 Hertz gehört zwei unterschiedlichen stadträumlichen Bezugsebenen an: Als straßenbegleitende Bebauung muss sich der Neubau in die benachbarten neuen Blockstrukturen einfügen und klare Stadträume entstehen lassen. Zugleich ist der neue Hauptsitz des Unternehmens ein Solitär von gesamtstädtischer Bedeutung, welcher über die Grenzen seiner unmittelbaren Umgebung hinausstrahlt, sich zu übergeordneten Stadträumen und Bauten orientiert und den Eingang zu den neu entstehenden Quartieren entlang der Heidestraße sowie zu dem Kunstcampus am Hamburger Bahnhof markiert.

Die städtebauliche und architektonische Konzeption des Entwurfs antwortet auf diese zwei Bedeutungsebenen. Der Neubau bildet einen winkelförmigen Baukörper, welcher den Straßenraum der Heidestraße begleitet und den Übergang zum Hamburger Bahnhof und zum Kunstcampus räumlich definiert. Während der nördliche Teil die Maßstäblichkeit der neu entstehenden Blockbebauung aufnimmt und sich in seine Umgebung einfügt, wurde der südliche Teil als ein Hochhaus konzipiert, das sich aus der anliegenden Bebauung herauslöst. Räumlich wie programmatisch hebt es den Standort und die Bedeutung des Unternehmens hervor. Der plastische Baukörper schafft dabei unterschiedliche Freiräume, die zwischen benachbarten, im Maßstab und im Charakter sehr unterschiedlichen Bebauung vermitteln.

ORIENTIERUNG UND EINGANGSSITUATION

Die durch den plastischen Baukörper gebildeten Freiräume orientieren sich jeweils zur Stadt und zum Kunstcampus hin. Sie nehmen vorhandene Wege- und Blickbeziehungen auf, an deren Schnittstelle sich die neue Unternehmenszentrale befindet. Es entstehen städtische Freiräume mit hohem Identifikationswert und Aufenthaltsqualität. Zu diesen Freiräumen orientieren sich die wichtigsten öffentlichen Bereiche des Neubaus: die Eingänge, das Foyer, das Betriebsrestaurant, der Konferenz- und Veranstaltungsbereich. Das Gebäude vernetzt sich mit seiner Umgebung und wird zu einem unverzichtbaren Teil der Stadt.

Zwei großzügige Eingangs- und Aufenthaltsräume fangen die vom Hauptbahnhof auf das Gebäude zulaufenden Straßen auf. Ein offener Vorplatz an der Heidestraße erweitert den Stadtraum gegenüber dem Totalturm, ein neuer Stadtplatz im Süden verschafft dem Hochhaus einen angemessenen Auftritt, eine zum Hamburger Bahnhof orientierte Terrasse des Betriebsrestaurants bietet den Blick in die weiten Räume des Kunstcampus. Der Eingang zum Headquarter liegt an der Schnittstelle beider Plätze, im Mittelpunkt aller übergeordneter stadträumlichen Beziehungen. Der Bezug wichtiger Bereiche des Neubaus zu Stadträumen mit jeweils unterschiedlichen, spezifischen Charakter verortet das Gebäude im Stadtgefüge und erleichtert die Orientierung im neuen Haus.

VERNETZUNG VON INNEN- UND AUßENRÄUMEN

Die geometrisch klar definierten Vorplätze und Terrassen des Neubaus verstehen sich als Teile des im Masterplan angedeuteten Gefüges von unterschiedlichen Plätzen und Freianlagen. Die Plätze, die Terrasse und die Freiräume werden von Baumpflanzungen gerahmt, die zugleich die Solitärwirkung des
Hochhauses unterstützen. Die Freiräume gehen räumlich in die Innenbereiche des Neubaus über, die als eine Fortsetzung des Freiraums im Gebäude konzipiert werden. Die räumlichen und funktionalen Wechselwirkungen zwischen Innen- und Außenräumen verleihen einzelnen Nutzungsbereichen einen unverwechselbaren Charakter, Orientierung und eine hohe Aufenthaltsqualität.
Alle Dächer werden begrünt und auf dem beengten Grundstück als zusätzliche gärtnerisch gestaltete
Aufenthaltsbereiche im Freien für die Mitarbeiter und für den Kindergarten genutzt.


RAUMBILDENDER BAUKÖRPER

Die neue Unternehmenszentrale kann sowohl als eine Großform, als auch als eine Komposition einzelner Teilvolumina verstanden und wahrgenommen werden. Seine skulpturale Form vermittelt zwischen verschiedenen, vorhandenen Maßstäblichkeiten, Bezugssystemen und Freiräumen. Das neue Hauptgebäude ergänzt die Bebauung entlang der Heidestraße, vervollständigt die Sequenz öffentlicher Freiräume am Kunstcampus und nimmt Beziehung zu weiteren wichtigen Solitärbauten entlang der Heidestraße und am nördlichen Umfeld des Hauptbahnhofs auf.

Die winkelförmigen Teilvolumina gliedern die große Masse des Gebäudekomplexes in kleinere, schlankere Einheiten, die jeweils auf die unmittelbar angrenzende stadträumliche Situation reagieren. Durch die baukörperliche Herauslösung des Hochhauses aus dem Gesamtkomplex, wird seine Vertikalität und seine Solitärwirkung gestärkt. Die räumliche Zusammenwirkung einzelner Teilvolumina verändert sich je nach Standort.


ERSCHLIEßUNG UND ORGANISATION

Die durch die Gebäudeform räumlich gefassten Eingangsplätze schaffen prägnante, einladende Zugangssituationen, welche direkt in die Lobby und das Foyer überleiten. Das langgestreckte zweigeschossige Eingangsfoyer erschließt alle öffentlichen Bereiche des Headquarters – Cafeteria, Betriebsrestaurant, Konferenzzentrum, Freizeit- und Seminarraum und ermöglicht einen direkten Zugang zu beiden Haupterschließungskernen und zu späteren Bauabschnitten. Die Aufzugsgruppen bilden in den Obergeschossen mit den notwendigen Treppen und den erforderlichen Schächten äußerst kompakte Kerne, um die herum sich die geforderten Büroflächen entwickeln. Durch die plastische Ausformung der Gebäudevolumina entstehen viele Ecksituationen, die optimalen Blick in die umgebenden Stadträume ermöglichen und die Orientierung im weitläufigen Gebäude unterstützen.

Das Headquarter verfügt über einen Haupteingang im Kopfbau und einen weiteren separaten Eingang auf der gegenüberliegenden Seite des Vorhofs an der Heidestraße mit Erschließungskern, welcher intern genutzt werden kann. Hiermit können auch fremdgenutzte Büroflächen und der Kindergarten separat erschlossen werden. Der Kern kann später vom 2 BA genutzt werden, der 3 BA würde über einen weiteren Kern – ggf. mit einem weiteren Zugang – verfügen. Durch die Anordnung von Zufahrten und Anlieferungsbereiche werden die umliegenden Freiräume weitgehend vom Verkehr freigehalten.



SICHERHEIT

Die Sicherheitsanforderungen werden im Wesentlichen durch die Gebäudeorganisation gewährleistet und durch technische Maßnahmen ergänzt, so dass die Grenzen zwischen Sicherheitsbereichen weitgehend „unsichtbar“ bleiben können: Die Innenraumorganisation behält offenen und kommunikativen Charakter.

Hinter einer öffentlichen Eingangslobby befindet sich das Hauptfoyer, welches durch eine Glaswand mit Zugangskontrolle von der Lobby abgetrennt ist. Aus der Conciergeloge können die Lobby, das Foyer sowie der Zugang zum Aufzugskern direkt überwacht werden. Die Terrasse des Betriebsrestaurants ist im Hochparterre angeordnet. Sie ist von einer geschnittenen Hecke eingefasst, in der die Umwehrung und der Überkletterschutz unsichtbar integriert werden. Die Ersatzleitwarte TCC, das Front-Office und das Besucherzentrum bilden eine separate Einheit im 1. OG. Die Leitwarte ist von den anderen Räumen durch Glaswände mit der notwendigen Sicherheitszertifizierung getrennt und über einen gesicherten Zugang erschlossen. Der Kindergarten und die fremdgenutzten Büroflächen werden durch einen eigenen, getrennten Eingang erschlossen und bilden im Gebäude unabhängige Nutzungseinheiten.



FLEXIBILITÄT UND KOMMUNIKATION

Die Erschließung aller öffentlichen Bereiche in zwei Geschossen an einem zentralen Foyer mit gegenseitigen Raum- und Blickbeziehungen unterstützt den offenen und kommunikativen Charakter des neuen Headquarters. Einzelne Konferenzräume können im direkten räumlichen Verbund mit dem Foyer genutzt werden. Der Charakter des Hauses wird weiter verstärkt durch hochwertige Aufenthaltsmöglichkeiten im Freien.

Die Büroeinheiten bilden gemäß den Vorgaben optimal belichtete offene Flächen, die auf unterschiedliche Weise eingerichtet werden können, wobei die etagenbezogenen Sonderflächen je nach Bedarf angeordnet werden. Die Aufteilung in mehrere bis zu 400 qm große Einheiten ermöglicht offene, flexible Grundrissgestaltung und Möblierung. Die Büroflächeneinheiten können bei Bedarf über gewendelte Treppen mit Blick über dem Kunstcampus und die Stadt auf 2 Geschossen zusammengefasst werden. Somit können die Einheiten einerseits horizontal oder aber vertikal großflächig miteinander vernetzt und andererseits als vollkommen getrennte separate Mieteinheiten mit eigener Erschließung ausgebildet werden.

Die Vorstandsräume befinden sich in beiden oberen Geschossen des Hochhauses, wobei sich im unteren Geschoss die Büroräume des Vorstands mit Besucherbereich befinden und im oberen der große Aufsichtsratssitzungsraum sowie eine großzügige Dachterrasse. Die beiden Geschosse werden über eine interne Treppe miteinander verbunden. Die Dachterrasse kann direkt vom Erschließungskern betreten werden und ist somit für alle Mitarbeiter zugängig.


FASSADE: EINHEITLICHKEIT UND SKULPTURALE WIRKUNG

Die fein gegliederten Fassaden aus hellen Aluminiumelementen wachsen direkt aus dem Sockel des Untergeschosses heraus. Die regelmäßig umlaufenden doppelgeschossigen Fensterelemente des Hochhauses unterstützen seine skulpturale Wirkung sowie seine Vertikalität und Schlankheit. Kastenfenster garantieren die im Hochhaus notwendige windsichere Nutzbarkeit des außenliegenden Sonnenschutzes und erlauben trotzdem eine natürliche Belüftung.
Im 7-geschossigen Gebäudebereich sind raumhohe, öffenbare Fenster mit außenliegendem Sonnenschutz vorgesehen.
Die Absturzsicherung erfolgt hier über Öffnungsbegrenzer in Verbindung mit einer VSG-Verglasung.


TRAGKONSTRUKTION

Die tragende Struktur des Gebäudes ist als konventionelle Stahlbetonstruktur vorgesehen, wobei möglichst große Bereiche der Konstruktion gleich konzipiert und auch in sich standardisiert sind.

Die Verwendung modularere Bauelemente, beispielweise im Bereich der Stützen, Trennwände und Fassaden ermöglicht hierbei ein hohes Maß an Vorfertigung, welches die Präzision und Wirtschaftlichkeit der einzelnen Bauteile steigert und somit auch zu einem hohen Grad an Rezyklierbarkeit der Werkstoffe führt.

Zudem führt die Anwendung von Prinzipien des Leichtbaus und die integrale Planung, wie beispielweise der Haustechnik mit dem Tragwerk, zu nachhaltigen Ergebnissen im Hinblick auf Ressourcen- und Platzverbrauch. Nicht zuletzt wird somit ein einfacher, schneller und daher auch kostengünstiger Baufortschritt erreicht.

Das Deckensystem des Gebäudes besteht aus Stahlbetonflachdecken die in wirtschaftlichen Stützweiten in den Fassaden- sowie Flurbereichen auf Stahlbetonstützen bzw. -wandscheiben aufgelagert werden. Um für den technischen Ausbau und den Innenausbau optimale Vorrausetzungen zu schaffen, und um dem Gebäude die größtmögliche Nutzungsflexibilität zu erhalten, sind die Deckenuntersichten vollkommen plan ausgeführt.

Die angreifenden horizontalen Lasten werden von den Deckenscheiben aufgesammelt. Eine horizontale Aussteifung des Gebäudes erfolgt über vertikale Stahlbetonwandscheiben die in den Bereichen der Erschließungszonen angeordnet sind. Im Bereich des Hochhausbereiches ist der zentrale Erschließungskern ausreichend dimensioniert.

Die geplanten Untergeschosse sind als wasserdichte „weiße Wanne“ aus WU-Beton vorgesehen.
Als Gründung des Gebäudes ist eine Flachgründung als Plattengründung geplant. Hierbei sind zur wirtschaftlichen Ausbildung die Bereiche größerer Belastungen, wie beispielweise unter den Stützen und Aussteifungskernen, mit angevouteten Plattenverstärkungen versehen.


TECHNISCHE GEBÄUDEAUSRÜSTUNG

Green Building – wesentliche Anforderungen
Ziel für eine hohe Nachhaltigkeit ist die Optimierung aller Energie- und Stoffflüsse im Gebäude und die möglichst hohe Ausnutzung von natürlichen Energie- und Wasserquellen. Zudem wird darauf geachtet, dass die thermische und visuelle Behaglichkeit im Winter und im Sommer für die verschiedenen Nutzungen gegeben ist.
Die Gesamtkonzeption wird entlang den DGNB-Anforderungen erarbeitet, welche den Qualitätsnachweis für wirtschaftliche und ökologisch nachhaltige Gebäude darstellt. Wesentliche Aspekte sind:
- Komfort: Schaffung von behagliche Raumtemperaturen und Vermeidung sommerlicher Überhitzung durch innovative Fassaden-/Raumklima-konzepte.

- Energieeffizienz: Nachhaltiger Umgang mit energetischen Ressourcen. Minimierung des Primärenergiebedarfs für Heizen, Kühlen, Lüften und Beleuchten -> intelligentes Fassaden-/Raumklimakonzept mit umweltschonender Energieerzeugung.

- Gesundheit: Optimierung der Tageslichtnutzung und Senkung der Lärmemissionen durch innovative Fassaden- und Raumkonzepte, Steigerung der Luftqualität durch Vermeidung von Ausdünstungen aus Baustoffen.

- Bauökologie: Erhalt der natürlichen Umwelt -> geringe CO2-Emissionen aufgrund energetisch optimierter Gebäudestruktur, Schonung der Abwasserkanäle durch Nutzung des Regenwassers.

Minimieren der Umweltbelastung bei der Herstellung und Rückbau der verwendeten Materialien im Gebäude -> vermehrte Verwendung von nachwachsenden Baustoffen wie Holz. Verwendung lokal verfügbarer und ökologisch günstige Baustoffe.


1 Energie- / Gebäudetechnikkonzept / Green Building Design
1.1 Green Building Design
Grundsätzliche Idee ist es, im Winter mit einem sehr guten Wärmeschutz (Fensterfläche ca. 50 bis 60 % bezogen auf die Innenraumansicht) unter Verwendung von Passivhauskomponenten (hochgedämmte Fassaden¬profile, Dreifachverglasung) sowie eines intelligenten Lüftungskonzepts die wirtschaftlichste Fassadenkonzeption zu schaffen. Das Lüftungskonzept beinhaltet eine Kombination aus natürlicher und maschineller Lüftung in den Büros und eine rein maschinelle Lüftung in den Rechenzentren. In den Büros werden für die natürliche Lüftung öffenbare Fenster in der Fassade vorgesehen. Die Grundbeheizung erfolgt im gesamten Gebäude über eine Bauteiltemperierung. Die individuelle Regelung der Raumtemperatur erfolgt über Heizkörper in unmittelbarer Nähe der Arbeitsplätze. .
In Kombination mit thermisch aktivierten Bauteilen lassen sich hohe Behaglichkeiten in den Räumen erzielen – bei einem geringen Energieaufwand und hoher Ausnutzung der Abwärme aus den Lüftungsanlagen mit Hilfe von hocheffizienten Wärmerückgewinnungssystemen.
Als Umweltenergiequellen dienen zum einen die natürliche Außenluft, die Solarenergie (passiv und aktiv) sowie die Verwendung der vor Ort verfügbaren Fernwärme. Hierdurch ist auf Grund des nachfolgend erläuterten Energiekonzeptes im Endzustand ein CO2-freier Betrieb des Areals möglich.

1.2 Gebäudetechnikkonzept
Büroräume:
Über die thermische Bauteilaktivierung können sowohl im Sommer, wie auch im Winter die anfallenden Grundlasten abgefahren werden. Für Spitzenlasten und zur individuellen Anpassung des Innenraumklimas ist ein Heizkörper vorgesehen.
Die gesamten Büroflächen werden mechanisch mit 36 m³/h belüftet, wobei die Zuluft im Quellluft-Prinzip über spezielle Wandquellauslässe eingebracht und die Abluft über die Korridore geführt und zentral im Kernbereich abgesaugt wird. Zusätzlich verfügen sämtliche Büros an der Außenfassade über öffenbare Fenster, so dass die Nutzer eine Einflussmöglichkeit auf ihr persönliches Innenraumklima haben werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen einen klaren orthogonal gegliederten Baukörper in zwei
unterschiedlichen Höhen vor. Durch die Setzung dieser Gebäude entstehen Vor – und
Rücksprünge, die den öffentlichen Raum strukturieren. Besonders gelungen erscheint die
Platzsituation zum Hamburger Bahnhof mit ihrer leicht erhöhten Terrasse des Restaurants.
Dieser Geländesprung markiert zum einen die interne Funktion des Betriebsrestaurants zum
anderen schafft Sie auch eine Sicherheitsbarriere.
Die Baukörper erscheinen in ihren Proportionen angemessen und schaffen so ein gutes
Ensemble sowohl in der ersten Ausbaustufe, als auch im Zusammenspiel mit den späteren
Erweiterungen. Der Haupteingang führt von Westen in das Erdgeschoss des Hochhausteils in
der Verlängerung der gegenüberliegenden Straße ohne Namen. Dies gliedert die lange
Fassade der Heidestraße und erlaubt im Inneren eine gelungene Erschließung. Die
Tiefgaragenzufahrt in prominenter Lage des öffentlichen Platzes sollte nochmals reflektiert
werden. Eine Lage beim zweiten Bauabschnitt bietet sich an.
In diesem Zusammenhang könnte auch über eine Unterkellerung dieses Bereiches
nachgedacht werden, die zeitlich vorgezogen das 2.UG unter dem Hochhaus-/
Terrassenbereich eventuell ersetzen könnte. Auch die Lage der Anlieferung sollte nochmals
reflektiert werden. Vor allem die Zufahrt ist schwierig.
Betritt man das Haus, so führt der Weg in ein großzügiges Foyer. Der Zugang ist auf den
südlichen Eingangsbereich beschränkt. Dieses zweigeschossige Foyer verbindet die
verschiedenen Bereiche sehr gelungen. Im ersten Bauabschnitt noch fast zu großzügig,
erschließt sich die Lage und Größe des Foyers unter Berücksichtigung des zweiten
Bauabschnittes.
Gelungen erscheint auch der dem nördlichen Teil des Foyers vorgelagerte Eingangsbereich
der Fremdvermietung. Der Konferenzbereich wird über das 1. OG des Foyers erschlossen.
Restaurant und Restaurantterrasse sind gut angeordnet. Die Kita ist gut integriert und hat
einen schönen Dachgarten.
Das Ersatz – TCC ist noch nicht optimal angeordnet und muss noch einmal reflektiert werden.
Die Arbeits- und Bürobereiche sind in Ordnung, jedoch erscheinen sie nicht fortschrittlich
oder weitergedacht. Hier sollte man über Standardlösungen hinausgehen. Generell scheinen
keine vertikalen Verknüpfungen über die Standardtreppenhäuser hinaus angedacht. Die
Ausformung der Fassade erfüllt nicht die Ansprüche, die die gelungene Ausformung der
Baukörper vorgibt.
Auch wenn der Versuch gemacht wurde über eine vertikal andere Gliederung im
Hochhausbereich großzügiger zu werden, wirkt die Fassade gewöhnlich und wird in keiner
Weise dem gewünschten offenen Charakter der Firma 50Hertz gerecht.
Technisch sicherlich ausgefeilt und gelungen wirkt sie überinstrumentalisiert.
Generell ein städtebaulich gelungenes Ensemble, das auch in seinen öffentlichen und
Gemeinschaftsbereichen gut organisiert erscheint, fällt es in den Bürobereichen und in der
Ausformulierung ab.
Die Ansprüche der Firma 50Hertz an Offenheit, Transparenz und innovative flexible
Arbeitsumgebungen werden hier nicht in ausreichendem Maße erfüllt.
Die Gestaltung der öffentlichen Flächen, insbesondere zum Hamburger Bahnhof hin, bedarf noch mehrerer Maßnahmen, um einen interessanten Raum zu schaffen.