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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2012

Wohnen in Salzburg

Anerkennung

syntax architektur zt gmbh

Architektur

YEWO LANDSCAPES

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAU – ARCHITEKTUR
Vernetzte Stadttypologien

+ Straßenlärm wird abgeschirmt – Wohnungen mit Grünruhelage
+ Freiräume unterschiedlicher Qualitäten (Platz, Park, Hof, Garten)
+ befahrbare, jedoch weitgehend autofreie Anlage

Die städtebauliche Eingliederung in die Struktur des Ortes erfolgt über eine Interpretation vorhandener Bebauungsformen (Blockrand, Zeile, Solitär).
Entlang der Rudolf-Biebel-Straße entsteht eine fünf- bis sechsgeschoßige Zeile, die den baulichen Schallschutz für das gesamte Quartier bildet. Diese weicht am nördlichen Ende im rechten Winkel zur Leonhard-von-Keutschach-Straße leicht zurück, und gibt dem bestehenden sechsgeschossigen Eckhaus mehr Raum. Der vorhandene Rücksprung der Gebäudeflucht an der Rudolf-Biebl-Straße wird durch eine Aufweitung in der Bebauung zitiert. Die dadurch entstehenden Knicke entlang der Rudolf-Biebl-Straße gliedern den Baukörper entsprechend der vorgegebenen mittleren Körnung. An der Kreuzung zur Strubergasse wird der Baukörper bis zur vorhandenen Bauflucht vorgezogen und definiert eine neue, bereinigte und mit dem Umfeld integrierte Stadtbaukante. Dahinter entsteht ein von Schall und Verkehr geschützter, städtischer Platz, der im Osten von einem frei stehenden Punkthaus (altersgerechtes Wohnen) gefasst wird und den Quartierseingang bildet.
Parallel zur Strubergasse wird die Bebauung zurückgesetzt und hält zur siebengeschossigen Nachbarbebauung auf der gegenüberliegenden Straßenseite Abstand. Es entsteht ein nach Süden hin offener Freiraum. Die Garagenrampen und Müllsammelplätze, in einer durchgehenden niedrigen Struktur gefasst, bilden die Grenze zur Straße. Ein weiteres Punkthaus schließt den Raum nach Osten, und leitet zur bestehenden Zeilenbebauung über. Die gewählten Baukörperstellungen bilden klar definierte Außenräume mit akzentuierten Übergängen.

FUNKTIONALITÄT – BAUKÖRPER
Schaffung von Identifikation und Nachbarschaft

+ kompakte Baukörper
+ Erschließung mit Zusatzfunktionen
+ Kommunikationsflächen – Orte des glücklichen Zufalls

Die Baukörper sind einfach und kompakt und Ihrer Lage und Orientierung entsprechend optimiert. An den Knicken positionierte, helle, unterschiedlich gestaltete Entree´s und Stiegenhäuser mit vielfältigen Aus- und Durchblicken geben den einzelnen Häusern eigene Identitäten. Die geschoßbezogene Erschließung erfolgt bei den Zeilen über geschlossene Laubengänge, die mit erweiterten Kommunikationszonen für Kinder und Erwachsene alle Stiegenhäuser verbinden. Diese sind im Baufeld F - als Schallschutz - zur R.-B.-Straße und im Baufeld B nach Norden gerichtet. Es entstehen Schwellenbereiche, die von den öffentlichen zu den privaten Bereichen des Gebäudes überleiten und Anknüpfungspunkte für spontane und geplante Begegnungen bieten. Diese Begegnungsräume ermöglichen das Vertiefen flüchtiger Begegnungen und das Entstehen nachhaltiger Nachbarschaftsbeziehungen. Die Gebäude entwickeln eine Urbanität im häuslichen Maßstab.

Im Nahbereich der Wohnungen sind auch einfach zugängliche Abstellräume für Kinderwägen, Kinderfahrräder, Dreiräder, Roller etc. situiert. Um alternative Mobilitätsformen zu fördern, ist eine große Anzahl an Fahrradstellplätzen, teilweise mit Ladestationen für E-Bikes vorgesehen. Zusätzlich ist für die Fahrräder im UG eine Wintergarage mit Reparaturmöglichkeit eingeplant.
Als Mobilitätskonzept für eine zukunftsweisende Fortbewegung wird an der Kreuzung R.-B.-Straße / Strubergasse ein Mobilitätscenter mit Café vorgeschlagen. Hier können Elektrofahrräder, Segway oder Elektroroller gemietet werden, sowie ein E-Carsharing. Alternativ sind auch andere Nahversorgungseinrichtungen oder ein Gemeinschaftsraum möglich.
Die Wohnungen im Erdgeschoss entlang der Rudolf-Biebl-Straße können einfach in Geschäftslokale umgewandelt werden, dabei können die großen Windfänge als Schaufenster genutzt werden.

FUNKTIONALITÄT – WOHNUNGEN
Wohnen geht über die Wohnung hinaus

+ zweiseitig belichtete, durchgesteckte Wohnungen
+ modulare und barrierefreie Grundrisstypologien
+ Bedürfnis nach Kommunikation und Ruhe wird befriedigt

Um eine wirtschaftliche Umsetzung und flexible Planung aller barrierefreien Häuser und Wohnungen zu gewährleisten, wird ein Modul von 1,5x7,75m (Wohnungstrakttiefe) vorgesehen. Die sich ergebende Planungsmatrix ergibt einen Zusammenhang von Achsraster und Wohnungstypologie.
Das Raum- und Lichtangebot der Wohnungen wird durch offene Raumstrukturen maximiert, dabei wird auf eine Zonierung der Privatbereiche geachtet. Küchen sowie Bäder sind natürlich belichtet. Die Küchen können je nach Wohnungstyp vom Wohnraum abgetrennt und als eigenständiger Raum genutzt werden.
Alle Wohnungen verfügen über bewohnbare und teilweise überdachte Balkone mit einer Tiefe von min. 2,0m. Der Schutz der Privatsphäre im Freibereich ist durch Brüstungen und nischenförmige Abgrenzungen sichergestellt.
Eine typologische Ausnahme bildet das altersgerechte Wohnen. Der frei stehende, als Punkthaus konzipierte Baukörper richtet sich zum belebten Platz und zum Spielgarten im Osten. Hier werden die wohnungszugehörigen Freibereiche als Loggien ausgeführt. Im Erdgeschoß befindet sich ein Gemeinschaftsraum, der sich zum Platz hin öffnet und Begegnungen fördert.

ÖKOLOGIE und FREIRAUMKONZEPT
Vorhandene Ressourcen nützen

+ extensive Gründächer
+ Solaranlage
+ Photovoltaikanlage für E-Mobilität
+ Mobilitätscenter für Elektrofahrzeuge
+ lokale Versickerung der Niederschlagswässer

Es wird darauf geachtet, dass möglichst viele Bäume erhalten werden können. Oberflächenwasser wird lokal versickert.
Auf dem extensiv begrünten Flachdach des nach Süden hin orientierten Baukörpers wird die thermische Solaranlage mit ca. 600m² Kollektorfläche für die Warmwasserbereitung aufgestellt.
Im UG des Baufeldes B ist nahe der R.-B.-Str. ein ca.110m² Technikraumes mit einer Raumhöhe von 2,70m vorgesehen. Der 17 m² Pufferspeichers ist in unmittelbarer Nähe geplant.
Zusätzlich wird an der Ecke zur Strubergasse eine Photovoltaikfassade vorgeschlagen, die von einem Energieunternehmen gesponsert oder gefördert wird. Diese kann einerseits die E-Mobilität versorgen, andererseits gibt sie dem ganzen Quartier - als Neuinterpretation der Sonnenuhr - eine aufwertende Identität.

Freiraumkonzept

Ein neues Wegenetzwerk verbindet die bestehenden und die neuen Freiräume des Stadtquartiers. Ausgehend von der Ecke Rudolf-Biebl-Straße und Strubergasse mit urbaneren Platzbereichen führen die Wege zu grünen Wohn- und Spielfreiräumen. Die Wege knicken leicht und schaffen abwechslungsreiche Blick- und Bezugspunkte. An den Knicken treffen sich Wege, die NachbarInnen und deren Kinder. Als aufgewertete Wegebereiche sind sie als kleine Plätzchen und Kleinkinderspielecken formuliert.

Der Park mit Sandspiel-, Kletter- und Bewegungsspielräumen ist der zentrale Ankerpunkt guter Nachbarschaftskontakte. Alle Altersgruppen bekommen Platz. Ein neuer Spielplatz an der Strubergasse versorgt die Neubauten mit zusätzlichen, gut von den Wohnungen übersehbaren Spielfreiräumen.

Neue Qualitäten im Bestand wie Plattenbeläge vor den Wohnungseingängen mit individuell gestaltbaren Vorgärten, sonnige Gemeinschaftsgärten und gedeckte Carports versorgen das gesamte Quartier mit sozialer und funktionaler Infrastruktur.

Hüfthohe Hecken bilden Schnittstellen zu den Privatgärten im Erdgeschoß. Zusätzliche Gemeinschaftsgärten im Bestandsbereich bieten nutzbare Anbauflächen. Als soziale Treffpunkte bilden sie genauso wichtige Bausteine wie der neue „Struberplatz“ und die anderen Treffpunkte in der Siedlung.

ÖKONOMIE
Das Wesentliche ist wichtig

+ einfache Bauweise und Freiraumgestaltung
+ modularer einheitlicher Gebäuderaster
+ langlebige Materialien und einfache Instandhaltung

Sowohl die Baukörper als auch die Wohnungseinteilungen sind durch ihren modularen Raster (tragende Wände, Schächte übereinander, ein Steigstrang pro Wohnung, keine Vor-und Rücksprünge) einfach in Planung und Errichtung. Durch die Stellung der Baukörper zueinander ergeben sich spannungsreiche Außenräume, die durch einfache Maßnahmen (Wege, begrünte Flächen, Plätze etc.) sowie den vorhandenen Bäumen gestaltet werden. Aufwändige Schallschutzmaßnahmen können wegfallen, da der Schallschutz durch notwendige bauliche Maßnahmen erreicht wird.
Die Bauweise ist massiv mit VWDS Fassade, guten Standardfenstern und vorgesetzten Balkonen. Der Witterung entsprechend sind die Laubengänge geschlossen. Ein durchgehendes Vordach schützt die Fassaden an den „Balkonseiten“.
Der bestehende Trafo wird in die Planung integriert