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Offener Wettbewerb (auch für Studenten) | 01/2012

Festival international des Jardins de Chaumont-sur-Loire "Jardins des délices, jardin des délires"

Preis

YEWO LANDSCAPES

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

VON EINER WELT ZUR ANDEREN
Heutige Landschaften sind noch immer von Vorstellungen eines idyllischen Arkadiens geprägt. Unberührte und pittoreske Landschaften des Glücks stehen aber einer verwirrten, verängstigten und trügerischen Gegenwart gegenübert. Traum wird zum Albtraum. Schon bei Hieronymus Bosch sind die Begriffe Freude und Delirium untrennbar mit Romantik und Trauma verbunden. Heute ist unser Welt idyllisch und irritierend zugleich. Wir bewegen uns von einer Welt in die andere und das oft unbewusst.

DAS ENTREE ZUM GARTEN
Beim Betreten des Gartens bietet sich ein Blick auf eine zerfurchte und aufgebrochene Hügellandschaft. Der Weg teilt sich in zwei Richtungen und man muss sich für eine Richtung entscheiden. Der eine Weg führt zur dunklen Unterwelt, der andere zur idyllischen Natur gleich eines üppigen Dschungels.

DER BLICKWECHSEL ZWISCHEN DEN EBENEN
Das Besondere der Bewegung durch den Garten ist das Spiel mit den Ebenen, Sichthöhen und der Topografie. Eine komprimierte Landschaft konfrontiert uns mit Aspekten der Natürlichkeit, die artifiziell realisiert ist. Elemente der Dachbegrünung und der Wandbegrünung sind zu erleben. Der Blick wechselt von einer Welt zur anderen sowie die Gefühle unseres täglichen Lebens.

DIE WELT DES DELIRIUMS
Unter dem Dach herrscht weitend Dunkelheit. Löcher im Dach erzeugen Lichtpunkte in einem Labyrinth aus Kistenstapeln und von der Decke hängenden roten Wurzeln. An diesem Ort herrschen Feuchtigkeit und Nebel. Vereinzelte Schlingpflanzen und der weiche Boden wollen einen nicht vom Weg abkommen lassen. Für die Dachkonstruktion werden Getränkekisten und Glasweinflaschen wiederverwendet. Diese Welt ist irritierend und künstlich, schwer zu verstehen und produziert ein Delirium.

DER GARTEN DES IDYLLS
Das Dach ist eine Welt des Idylls. Der Nebel durchdringt das Dach. Eine üppige Vegetation aus Zier-, Duft- und Nutzpflanzen begleitet einen durch einen Garten des reinen Grüns, Lichtreflexionen, Duft und Euphorie. Die Hügel der Modellierung spielen mit den Bildern einer europäischen Kulturlandschaft.

DER GARTEN DES GENUSSES
Die Klimax des Wes durch die zwei Welten ist ein zurückgezogener Garten der Reflexion und Ruhe. Rasenliegen aus Kisten, eine Wasserfilm in Reflexion mit einem Spiegel sorgen für Gedanken an den Garten als Ort von Leben und Tod, Träger der Freiheit des Geistes und des Friedens sowie als Nährboden für das menschliche Leben. Beim Spiegel angelangt sieht man sich selbst und darf Fragen, welche Welt hinter dem Spiegel zu finden ist.