modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren
2. Rang 3 / 3

Nichtoffener Wettbewerb | 02/2013

Multifunktionaler Laborbau YLB - Universität Zürich-Irchel

«MOLECULA»

3. Rang

Preisgeld: 8.000 CHF

Itten+Brechbühl AG

Architektur

Gruner Wepf AG, Zürich

Bauingenieurwesen

HBI Haerter

TGA-Fachplanung

Laborplaner Tonelli AG

sonstige Fachplanung

Beratende Ingenieure Scherler AG

sonstige Fachplanung

Erläuterungstext

Die Universität Zürich plant die Errichtung eines multifunktionalen Laborgebäudes. Auf dem zur Verfügung stehenden Areal soll ein Gebäude errichtet werden, das ansprechend
gestaltet, funktional und flexibel ist und zudem ökologisch und kostengünstig erstellt werden kann. Es soll ein Bausystem entwickelt werden, das später auch für weitere
Laborbauten an anderen Standorten angewendet werden kann.

Typologisch handelt es sich bei dem geplanten Projekt "Molecula" um einen Dreibünder, der aus einer Labor-, Büro- und Funktionszone besteht. Die Aufteilung in diese drei Zonen
führt zu einer klaren funktionalen Zonierung und ermöglicht eine einfache Orientierung im Gebäude. Die kurzen Verbindungswege zwischen Büro- und Laborflächen bieten den
Benutzern eine effiziente Arbeitsgliederung.

Der konstruktive Aufbau des Gebäudes ist in Skelettbauweise geplant. Der Stützenbau aus vorgefertigten Elementen verhilft zu einer sehr grossen Planungsflexibilität. Zudem ist
der Grundriss dank der Leichtbauwände im Inneren auch nach Fertigstellung des Gebäudes noch flexibel und ohne grossen Aufwand anpassbar, sodass die Anforderung an die Erweiterbarkeit erfüllt ist.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Projektverfassenden entwickeln das Laborgebäude als dreibündige Anlage mit einer Schicht von Laborräumen gegen Norden, einer Mittelzone für Erschliessung und Nebenräume sowie den Büroräumen gegen Süden mit Sicht ins Grüne. Dabei erlauben die auf einem klaren Raster aufgebauten Grundrisse eine zweckmässige Anordnung der geforderten Räume und auch eine angemessene Flexibilität. Die dreibündige Anordnung hat allerdings den Nachteil, dass die Wege zwischen Büro- und Laborarbeitsplätzen relativ lang werden. Konstruktiv ist das Gebäude als Systembau aus weitgehend vorfabrizierten Tragelementen aus Stahlbeton und einer Fassadenverkleidung mit Streckmetall angedacht, wobei jedoch die Aussagen zu Konstruktion und Materialisierung allzu rudimentär bleiben. Architektonisch ansprechend ist die horizontale Gliederung der Fassaden durch die vorgesetzten Fluchtbalkone, auch wenn diese als Fluchtwege nicht zwingend notwendig sind. Die Setzung des Laborgebäudes YLB ist pragmatisch und selbstverständlich, hingegen wirkt die aufgezeigte Arealentwicklung eher als Ansammlung möglicher Gebäudevarianten denn als eine wirklich aus dem Ort hergeleitete Zukunftsvision.

Das kompakte Gebäude weist gute Kennzahlen aus und dürfte somit wirtschaftlich erstellt und auch betrieben werden können. Ökologisch nachteilig ist jedoch der grossflächige Einsatz von Stahlbeton und Streckmetall, da diese Materialien sehr viel graue Energie enthalten. Das aufgezeigte Installationskonzept ist grundsätzlich plausibel, als nachteilig werden allerdings die innenliegenden Lüftungszentralen gewertet, weil dadurch die Zuluftfassung erschwert wird.

Das sorgfältig ausgearbeitete Projekt «MOLECULA» überzeugt durch seinen Pragmatismus und die ansprechende architektonische Gestaltung. Das Preisgericht befürchtet allerdings, dass ohne die funktional nicht notwendigen, konstruktiv aufwändigen Fluchtbalkone das Gebäude an Ausdruckskraft verlieren würde. Insgesamt bietet der Entwurf einen wertvollen Beitrag zur Lösungsfindung, leider bleiben jedoch die Aussagen zur Konstruktion rudimentär und diejenigen zur Arealentwicklung zu schematisch.
2. Rang 3 / 3