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Mehrfachbeauftragung | 01/2013

Besucherzentrum Botanischer Garten und Botanisches Museum

Teilnahme

HAAS | Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

Architektur und Städtebau
Der vom königlichen Baurat Körner angelegte Eingang vom Königin Luise Platz bleibt in seinem historischen Erscheinungsbild erhalten und erste Adresse für den Botanischen Garten und das Botanische Museum.

Das neue Besucherzentrum umrahmt zusammen mit dem historischen Eingangsgebäude einen neuen halböffentlichen Platz, der über die historische Toranlage direkt erschlossen wird und ordnet sich geschickt in das neue dreiteilige Gebäudeensemble ein.

Die historische Pergola des gründerzeitlichen Eingangsgebäudes und der großzügige Baukörpereinschnitt des neue Besucherzentrums, welcher den Eingang klar markiert, bilden einander gegenüberliegend eine interessante Platzaufweitung.

Das gefaltet Dach und die eingeschnittene Fassade, mit Holzschindeln verkleidet, muten wir ein modelliertes Holzstück an und unterstützen in ihrer Wirkung das Verschmelzen des Gebäudes mit dem Ort.

Eine mächtige Baumgruppe (Prunus spec.) bleibt erhalten und markiert im Gebäude einen atriumähnlichen Einschnitt. Die Baumgruppe wird Teil des Gebäudes.
Das Besucherzentrum hält durch die parallel zum Museum verlaufende Medienwand respektvoll Abstand zum Bestand. Der Innenraum wird durch die konisch zueinander angeordneten Außenwände und die zum „Buchenpanoramafenster“ ansteigenden Sitzstufen (Warten und Sammeln) optisch verlängert, die Buchenallee wird fokussiert.
Von den Sitzstufen zurückblickend erweitert sich durch die perspektivische Wirkung der Innenraum (Barockes Stilelement), hier kann der Besucher verweilen und Filme, Präsentationen und Informationen verfolgen.

Der Geländeanstieg um ca. 50 cm wird mittels Rampe und Stufen im Innern fortgeführt, und ermöglicht dadurch eine Zonierung der Ausstellungs- und Informationsfläche.

Für die Gebäudeeinschnitte wird Basalt Lava vorgeschlagen. Ein Baustoff, der als Hauptbaumaterial dem königlichen Baustadtrat Körner diente und daher im Botanischen Garten bereits vielfältig Verwendung gefunden hat.
Die Gestaltung der Gebäudeform und die Materialität stellen einen bildlichen Bezug zu den denkmalgeschützten Schaugewächshäusern dar.

Über den großzügig gestalteten Platz gelangt der Besucher zum Eingangsbereich des Besucherzentrums oder direkt in das Café. Das Café ist in dem denkmalgeschützten Eingangs-gebäude behutsam integriert.

Von dort aus erhält der Besucher/in einen ersten Überblick in Richtung Botanischer Garten und Museum. Durch den gegenüberliegenden großzügig verglasten Eingang in das neue Besucherzentrum ist ein erster Blick in laufende Ausstellungen möglich und Interessierte werden ermutigt einzutreten.

Das Platzplateau wird Teil des städtischen Freiraumes und ist gleichzeitig auch Museumsgarten, Ausstellungsfläche Caféterrasse und Treffpunkt mit schönen Sichtbezügen zum Buchenwald.

Nutzung
Funktionen aus dem Raumprogramm des Besucherzentrums werden in den Bestandsgebäuden untergebracht, um die neue benötigte Gebäudegrundfläche im Botanischen Garten zu minimieren und den Eingriff in die bestehende, denkmalgeschützte Struktur zu reduzieren.
Das Café wird im historischen Eingansgebäude untergebracht und ist zum halböffentlichen Platz mit Blick auf das Besucherzentrum und Museum, orientiert.
Die Toiletten und Nebenräume befinden sich am Ende der Poster Galerie, die gleichzeitig das Museum mit dem Besucherzentrum verbindet.

Das Eingangsfoyer des Besucherzentrums ist einer guter Orientierungspunkt für den Besucher. Hier schließen sich Kasse, Garderoben und ein Shop mit optionaler Zusatzkasse an. Der Shop ist als autarkes Element installiert, es besteht die Möglichkeit, diesen separat zu betreiben.

Der eigentliche Informationsbereich ist über ein Drehkreuz nur mit einem Ticket zu erreichen. Der Besucher/in wird mit verschiedenen Themenbereichen vertraut gemacht und kann von hier über die Poster Galerie in das Museum gelangen oder er/sie verlässt das Besucherzentrum direkt in Richtung Botanischer Garten.

Das Café kann auch nach Museumsschluss durch einen eigenen Eingang erschlossen werden. Eine Nutzung der Toiletten ist außerhalb der Café Öffnungszeiten möglich. Der Cafébetreiber sollte zu einem Fair Trade Konzept verpflichtet werden.

Freiraumkonzept
Der offene Platz verbindet die prägnante Eingangsallee des Botanischen Gartens mit der historischen Vorfahrt, ohne die markante Blickbeziehung zu stören. Ein homogenes richtungsloses Kleinsteinpflaster ermöglicht das Befahren mit Fahrzeugen und bietet ein Spektrum vielfältiger Nutzungsmöglichkeiten.

Medieninstallation
An Stelle von Texttafeln bietet eine generative Medienwand einen spielerischen Zugang zu Informationen über den botanischen Garten und das Botanische Museum.
Berührt der Besucher/in die Milchglaswand, so löst dies einen leuchtenden Wachstumseffekt aus. Ein organisches Lichtgewächs bewegt sich langsam nach oben und aktiviert verschiedene Themen und Fragen, die dann durch eine weitere Berührung der Glasoberfläche mit Texten und Bildern erläutert werden.
Das Publikum soll aktiv einbezogen werden – das Vermittlungskonzept setzt darauf, dass der Besucher/in selbst etwas tut, sich die Informationen individuell erschließt. Die verschiedenen Altersschichten und Lerntypen werden unterschiedlich angesprochen. Neben der Medieninstallation gibt es die Möglichkeit, an der zentralen Informations-säule durch Öffnen von Klappen und Schubladen sowie durch das Herausziehen von Scheiben-Elementen interessante Dinge und Geschichten zu entdecken.

Konstruktion und Material
Holzbaubauweise mit tragenden Massivholzelementen (Brettsperrholz)
Buchenallee

Buchenallee

Detailschnitt

Detailschnitt

Grundriss Anbindung Museum

Grundriss Anbindung Museum

Funktionen

Funktionen