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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2013

Neubau Verwaltungszentrum Stadt Freiburg - 1. Baustufe

Anerkennung

Hadi Teherani Architects GmbH

Architektur

faktorgruen

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext

Entwurfsgedanke
Um der bedeutsamen Neuordnung der Verwaltungsorgane der Stadt Freiburg an einem zentralen Ort gerecht zu werden, ist die Schaffung eines IdentitĂ€t schaffenden GebĂ€udekomplexes erforderlich. Aus diesem und aus energetischen GrĂŒnden wird vorgeschlagen, den grĂ¶ĂŸten Teil der Nutzungen in einem kompakten Baukörper anzuordnen, bestehend aus einem langgestreckten, 5‐geschossigem Verwaltungsbau im SĂŒden und Westen des GelĂ€ndes, der sich in einer freien mĂ€anderförmig hinter das bestehende Technische Rathaus einfĂŒgt. Die Nutzungen Kita und Wohnen / Dienstleistungen werden in jeweils separaten GebĂ€uden im nördlichen GelĂ€ndebereich angeordnet. FĂŒr den Verwaltungsbau wird als Gegensatz zum streng geometrischen Technischen Rathaus eine fließende GebĂ€udeform gewĂ€hlt, die sich zum Einen aus der GrundstĂŒcksgeometrie und zum Anderen aus den fußlĂ€ufigen in Nord‐SĂŒd Richtung verlaufenden Erschließungswegen auf dem GelĂ€nde ergibt. Durch eine EinschnĂŒrung des Neubaubaukörpers entsteht zwischen dem Technischen Rathaus und dem Neubau ein stĂ€dtischer Platz, an dem die HaupteingĂ€nge angeordnet sind. Mit der ersten Baustufe werden die stadtrĂ€umlichen Ziele eines klar definierten stĂ€dtischen Platzes, der Neuordnung der ZugĂ€nge und der Kita erreicht. Mit den Baustufen zwei und drei erfĂ€hrt das gesamte GelĂ€nde seine Neuordnung und seinen Abschluss: Die vorhandenen FahrzeugstellplĂ€tze werden in einer Tiefgarage im nördlichen GrundstĂŒcksbereich angeordnet und damit die Voraussetzungen einer dem Gesamtkomplex angemessene Freiraumnutzung geschaffen.

Funktion und ReversibilitĂ€t, innere Erschließung
Das zentrale Erschließungselement des Verwaltungsbaus ist das Atrium, das als gemeinsames Zentrum das Sinnbild der Verwaltungskonzentration darstellt und als Magistrale alle Nutzungen miteinander verbindet. Es bietet Raum fĂŒr Kommunikation, PrĂ€sentationen, Ausstellungen und erlaubt den im Erdgeschoss angeordneten zentralen SonderflĂ€chen BĂŒrgerzentrum, Kantine und Konferenzbereich Vorzonen und AusweichflĂ€chen. Klimatisch ist das Atrium eine unbeheizte Pufferzone. Es ist von einer zu 70% mit PV‐Elementen bestĂŒckten Dachstruktur ĂŒberdeckt, 30% bestehen aus einem transparenten Foliendach. Die energetische Nutzung des Atriumdachs ist fĂŒr das „Energie Plus GebĂ€ude“ unverzichtbar (siehe Energiekonzept). Zusammen mit den PV FlĂ€chen auf dem GebĂ€udedach handelt es sich bei dem Atriumdach um das „Kraftwerk“ des GebĂ€udes. Die Erschließungskerne sind zur Halle hin angeordnet. Ihnen zugeordnet sind die stockwerksbezogenen SonderflĂ€chen. Jeder Kern erschließt zwei Nutzungseinheiten. Zwischen den Kernen, im Luftraum der Halle, sorgen BrĂŒcken und Quertreppen fĂŒr kurze Kommunikationswege zwischen den Abteilungen. Zugangskontrolleinrichtungen im Atrium regeln die ZugĂ€nglichkeit der BĂŒrobereiche. Mit einem Fassaden‐ und Ausbauraster von 1.35 m und einer GebĂ€udetiefe von 14.20 m sind die Nutzungsvarianten Team Space und Zellen‐/KombibĂŒro ‐ selbst wenn sich das GebĂ€ude in der Nutzung befindet ‐ frei wĂ€hlbar und absolut flexibel. Notwendige Flure sind nicht erforderlich, da die Nutzungseinheiten kleiner als 400 qm sind. SelbstverstĂ€ndlich sind die Nutzungseinheiten zu grĂ¶ĂŸeren Einheiten miteinander kombinierbar. Die lichte Geschosshöhe betrĂ€gt in den BĂŒrogeschossen 3 m.

Tragwerk
Das Tragwerkssystem spiegelt die maximale FlexibilitĂ€t wider: Es ist als wirtschaftliche und zugleich schalltechnisch hochwertige Stahlbetonkonstruktion mit unterzugslosen Flachdecken, in die Fassade integrierten StĂŒtzen sowie nur einer inneren StĂŒtzenreihe geplant. Halbfertigteile fĂŒr die Decken erlauben ein optimiertes Maß an Vorfertigung und einen optimierten Baustellenablauf. Der Innenhof wird von einem Tragwerk in Form einer Sheddach‐Konstruktion ĂŒberspannt. Technisch betrachtet ist die Realisierung des GebĂ€udekonzeptes auch mit einer Deckenkonstruktion aus Holz‐Beton Verbundkonstruktion möglich. Zu bedenken ist ein jedoch ein zusĂ€tzlicher Aufwand im Bereich Schall‐ und Brandschutz sowie der GebĂ€udeklimatisierung. Die Herstellungskosten einer Holzkonstruktion liegen um ca. 20% ‐ 30% ĂŒber einer konventionellen Massivbauweise.

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