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Offener Wettbewerb (nur für Studenten) | 03/2013

VfA-Studenten-Wettbewerb 2012 - Architektur & Integration

ein 1. Preis

Preisgeld: 2.500 EUR

Louisa Schönfeld

Student*in Innenarchitektur

Anneke Maria Ehmsen (anneke.maria -at- ehmsen-gv.de)

Student*in Innenarchitektur

Birte Schröder

Student*in Innenarchitektur

Erläuterungstext

URBAN GREEN LIVING

Stadtverdichtung l Stadtbegrünung l Wohnen und Arbeiten l Transparenz I Revitalisierung


In Zeiten der Urbanisierung und der Zersiedlung der Städte ist es besonders wichtig geeignete Baugrundstücke zu nutzen, um gezielt und effektiv die Stadt zu verdichten. Die große Nachfrage an gut gelegenem Bauland steigt stetig und treibt die Preise somit in die Höhe. Umso sinnvoller ist es daher auch auf Bauland auszuweichen, das zunächst als unattraktiv erscheint und das Planen, Bauen und Wohnen in bestimmten Aspekten beeinflusst, jedoch in vielen Fällen auch interessanter und individueller gestalten kann.

Oftmals gut gelegen, jedoch außer Acht gelassen, da die geringe Breite für einige negativ erscheint, verfügen Baulücken zum Beispiel meist über eine beachtliche Höhe und somit auch über genügend Wohnraum.

Das Projekt URBAN GREEN LIVING bezieht sich auf eine existierende Baulücke in der Schauenburgerstraße im Kieler Stadtteil Brunswik. Die ab dem 1.Obergeschoss beginnende Bebauung gewährleistet Platz für den Zugang der Bewohner des hinter dem Hof liegenden Wohnkomplexes.

Da Stadtverdichtung die natürliche Begrünung einschränkt und erschwert, wird auf diese in dem Projekt besonders Augenmerk gelegt. Begrünung, Transparenz, Belichtung und Belüftung im Gebäude sind somit formgebende Faktoren.

Die Nordfassade besteht aus einer Netzstruktur. Durch konkave und konvexe Wölbungen bietet die Netzbespannung mehr Fläche zur Begrünung. Die dort wachsenden Rankpflanzen können durch ein „Kapselbewässerungssystem“ selbstständig bewässert werden. Dahinter liegt eine weitere Glasfassade, um den Innenraum isolierend abzutrennen. Durch gezielte Begrünung wird die Lichtstimmung bei Tage im Haus atmosphärisch beeinflusst. Sie spendet Schatten, Schalldämmung, Sichtschutz und optimale natürliche Isolierung.

Das zweite charakteristische Merkmal des Hauses ist der gläserne Atriumhof, welcher sich auf der Ostseite vom Erdgeschoss bis auf die Dachterrasse im 5.Obergeschoss erstreckt. Die geschwungene Form spiegelt die Form der Außenfassaden wieder. Als Vorbild der Begrünung dienen die „vertikalen Gärten“ von Patrick Blanc. So ist die Ostwand im Atrium komplett mit von oben herab wachsenden Pflanzen bedeckt, die natürliches Licht und Bewässerung direkt durch die Atriumöffnung erhalten. Das Wohnen wird durch die starke Präsenz der Gewächse aufgewertet. Der großzügig angelegte, verglaste Innenhof gewährt Einblicke in die anderen Geschosse, verstärkt die Durchsichtigkeit des Familienlebens und spendet Tageslicht.
So entsteht trotz engem Raum der Luxus von Luftigkeit und Transparenz.

Die Südseite besteht auf jeder Etage aus einer Terrasse, die sich der welligen Form der Nordfassade anpasst. Der Innenraum wird durch faltbare Glaswände abgetrennt, welche komplett geöffnet werden können und so ein barrierefreies Wohnen in den Außenbereich bei gutem Wetter ermöglichen. Die Geländer der Terrassen bestehen aus Glas mit Photovoltaikzellen, wodurch der Sonneneinfluss der Südseite optimal genutzt wird und ein umweltfreundliches Wohnen stattfindet.

Ein weiterer Aspekt des Konzepts ist die Verbindung zwischen Wohnen und Arbeiten. Das Büro ist nicht separat in einem anderen Gebäude untergebracht, wie es in der Moderne gefordert wurde, sondern befindet sich im Wohngebäude im 1.Obergeschoss. Die darauf folgenden Etagen bieten Platz für das Familienleben und haben einen offenen Grundriss, welcher nur durch Atrium und Bad unterteilt wird.

Das Projekt URBAN GREEN LIVING schafft Wohn- und Arbeitsfläche, welche nachhaltig durch Begrünung und Solarenergie der Umwelt, aber auch dem Menschen zugutekommt.