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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2006

Revitalisierung Bestehornpark

1. Preis

LRO GmbH & Co. KG

Architektur

Lohrberg Stadtlandschaftsarchitektur

Landschafts- / Umweltplanung

Erläuterungstext



Der „Heckner-Riese“ wird an seiner Westseite durch einen langen Baukörper in Nord-Süd-Richtung ergänzt. Dadurch erhält man einen durchgehenden und klar abgegrenzten Park, der auch langfristig ohne Bebauung bleiben kann und soll. Östlich der neuen Grünzone entsteht ein kompaktes Schulquartier, das die Montessori-Schule in das pädagogische Viertel einbindet. Fallen langfristig die verbliebenen Industriebauten weg, werden die Flächen den Schulen für Spiel und Sport zugeführt.

Wir sehen den Park im Verbund mit den bestehenden Freiflächen und haben deshalb die latent vorhandenen Beziehungen durch das Achsenkreuz herausgearbeitet: Ost-West zwischen dem zu erhaltenen Toreingang und dem schönen Brunnen an der Ostgrenze, und Nord-Süd vom neuen Vorplatz der Schule aus bis über die Bestehornstraße in die „Herrenbreite“. Die im überörtlichen Wegeplan angedachte Durchquerung zwischen Stadtpark und der Altstadt kann zusätzlich über den öffentlich zugänglichen Schulhof oder an der Querachse nördlich des neuen dreieckigen Parkplatzes im Osten gewährleistet werden. Eine breite Stufenanlage, zugleich auch Sitzgelegenheit für müde Schüler, trennt entlang der Wilhelmstrasse den neuen Vorplatz von Schule und den rückwärtigen Grünbereich.

Innerhalb des Schulquartiers liegt der rechteckige Schulhof, der durch flächenbündig eingelassene Betonglassteine Tageslicht für die Turnhalle und die Tiefgarage liefert, im Winter und abends zur hellen Fläche wird und den Hof selbst ausleuchtet. Diese Fläche ist ideal für Open-Air-Veranstaltungen im Sommer, weil die Nebenspange der Turnhalle als Tribüne für größere Veranstaltungen ausgebildet ist, kann wegen der den Hof umfassenden Flügelbauten ein kontrollierter Schließbereich hergestellt werden. Nördlich dieses Bauteiles verläuft ohne Störung des Schulbetriebes die Anlieferung.

Für den ruhenden Verkehr ist einmal unter dem Baumdach des dreieckigen Platzes im Osten, zum anderen die Tiefgarage unter der Schule selbst vorgesehen. Der Sockel des Altbaus ermöglicht eine natürliche Be-und Entlüftung der Tiefgarage.

Der Haupteingang der IWK liegt im Durchgang des Turmgebäudes (Dreibogentor), jener der Gesamtschule im Durchgang zwischen Alt- und Neubau. Jede Einrichtung hat so eine eigene Adresse, ohne die Einheit des Ganzen zu stören. Für IWK werden die beiden oberen Geschosse des Riesens genutzt, in dessen Turmgebäude sind die dazugehörigen Verwaltungsräume untergebracht.

Kunst/Musik/Aula und Mensa der Optimanerschule liegen im Erdgeschoss des Neubaus und sind damit ganz praktisch Nutznießer des neuen Parks. Nach Norden geht das Dach des Neubaues in Form einer Sonnentreppe bis auf den Boden. Daran partizipieren als räumliche Einheit die Bücherei und der „Raum der Besinnung“. Die Treppe kann auch als offene Hand gegenüber der Montessorischule verstanden werden. In den Obergeschossen sind die Klassenräume von Alt- und Neubau miteinander verknüpft. Der Altbau erhält am First ein Glasband, das über Lufträume Tageslicht in die Gebäudemitte führt und dazu bis in die unteren Geschosse umgelenkt wird. Ein zentrales Wasserbecken im Erdgeschoss reflektiert das Licht und erhellt zusätzlich den Innenraum.

Die Schulräume sind hinsichtlich Größe und Zuordnung so entworfen, dass entsprechend der pädagogischen Bedürfnisse unterschiedlichste Raumkombinationen möglich sind. Vor allem für Stunden, in denen die eigene Lernarbeit im Vordergrund steht, sind die Flure mit Nischen und aus- und abgrenzbaren Flächen im Altbau bestens geeignet. Zu beachten ist, dass gewünschte Flexibilitäten im technischen und finanziellen Rahmen zu erfassen sind.

Bei der Sanierung des Riesen wird die äußere Hülle im Wesentlichen entsprechend der denkmalpflegerischen Belange hergerichtet. Trotz des Einbaues von Klassenräumen im Innern (flexible Trennwände und Leichtbauwände) bleibt wegen der Lufträume der großflächige Raumeindruck bestehen.

Der Neubau erhält eine Fassade aus hell geschlämmten (Alt)ziegeln und Hartholzfenstern. Im Innern herrschen helle Oberflächen vor; Böden aus Parkett, im Eingangsbereich Stein. Vorrangige Verwendung dauerhafter und reparaturfähiger Materialien.


Lederer+Ragnarsdóttir+Oei