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5. Rang 6 / 6

Offener Wettbewerb | 02/2013

Neubau Primarschule Schoren

6. Rang / 5. Preis

Preisgeld: 29.000 CHF

Chebbi | Thomet | Bucher Architektinnen AG

Architektur

Rapp Arcoplan AG

Architektur

Mettler Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Dr. LĂŒchinger + Meyer Bauingenieure AG

Bauingenieurwesen

kiwi Systemingenieure und Berater AG

TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

StÀdtebau und QualitÀt der FreirÀume (Ideenteil)
Im Projekt Hilli Billi sind viergeschossige GebÀudevolumen derart gesetzt, dass sich die einzelnen Fragmente zu Blockrandbebauungen zusammenschliessen und auf dem Schorenareal mit den bestehenden Wohnbauten vier Grossformen mit Innenhof entstehen.
Umgeben von diesen Wohnbauten steht mitten auf dem Areal der dreigeschossige Punktbau der Schule. Unmittelbar auf seine Situierung reagierend werden StrassenrÀume und zwei PlÀtze ausgeschieden: im Westen der gefasste Pausenhof und Quartierplatz, im Osten der Vorplatz der Schule zur Strasse. Diese Setzung verschmilzt die ZwischenrÀume der vorhandenen Quartierstrukturen und verankert die Schule als Zentrum mit Quartiernutzungen.

Die Parzellierung ist mit dem Baubauungsvorschlag aufwendig, da der Wohnteil zweigeteilt ist. Die Wohnungen im Erdgeschoss reagieren mit einer Hochparterre-Situation auf die stadtrÀumliche Lage.
Die grosszĂŒgigen AbstĂ€nde von der Schule zu den umliegenden Wohnbauten werden mit halböffentlichen Vorzonen gegliedert.

Architektur und rÀumliche QualitÀt Schulhaus (Projektteil)
Im SchulgebĂ€ude sind drei oberirdische Geschosse in sinnvolle Funktionseinheiten aufgeteilt. Drei Lichthöfe geben dem GebĂ€ude eine angenehme MassstĂ€blichkeit und gliedern den Grundriss in gut proportionierte und belichtete Bereiche, welche auf vielseitige Weise bespielt werden können. Der Erschliessungsraum zwischen den zweibĂŒndig angeordneten UnterrichtsrĂ€umen ist geschossweise unterschiedlich gestaltet: im Erdgeschoss der innere öffentliche Weg, im 1. Obergeschoss die introvertierte Halle, im 2. Obergeschoss die mit Nischen an die Fassade greifende Raumfigur.
Alle NutzrĂ€ume in den oberen Geschossen werden ĂŒber die Balkonschicht in eine Treppenhalle entfluchtet, womit die Brandschutzvorschriften erfĂŒllt werden können und der Erschliessungsraum somit von Brandschutzanforderungen befreit ist. Leider verdunkelt diese GebĂ€udetiefe die im mittleren Bereich bereits quadratisch zugeschnittenen Schulzimmer zusĂ€tzlich.
Die Turnhalle ist tiefliegend ohne rĂ€umlichen Bezug zum Eingangsgeschoss angeordnet, grösstenteils unter dem oberirdischen GebĂ€udevolumen. Auf der Nordseite geben Oberlichter etwas Tageslicht. Die Erschliessung der NebenrĂ€ume und Garderoben erfolgt im 1. und 2. Untergeschoss ĂŒber eine Galerie mit Blick in die Turnhalle.

Der einfache GebĂ€udekörper ist von einer regelmĂ€ssigen Struktur geprĂ€gt. Die fĂŒr den Fluchtweg nötigen Balkone entsprechen eher dem Bild eines Wohnbaus als dem einer Schule und sind in diesem stĂ€dtischen Kontext nicht adĂ€quat.
Der etwas einfache architektonische Ausdruck lĂ€sst den Charakter einer zukunftsorientierten Schule vermissen und schmĂ€lert die Wirkung der stringenten stĂ€dtebaulichen Setzung der ansonsten funktionstĂŒchtigen Schule.

FunktionalitÀt und pÀdagogisches Konzept
Ein innerer Weg, aufgespannt durch die zwei EingÀnge Ost und West, verbindet im Erdgeschoss die öffentlicheren Programmteile wie Kindergarten, Tagesstrukturen und die doppelgeschossige Aula. Das der Aula vorgelagerte Foyer kann als erweiterte Pausenhalle benutzt werden und erschliesst gleichzeitig die Turnhalle. Diese Nutzungseinheiten können jeweils unabhÀngig von aussen erschlossen werden.
Im 1.Obergeschoss sind die FachrÀume sowie Lehreraufenthalt und Sekretariat angeordnet.
Im 2.Obergeschoss befinden sich die Unterrichtseinheiten mit den zugehörigen GruppenrÀumen. Die Unterrichtszimmer sind im Wechsel mit den jeweiligen GruppenrÀumen angeordnet.

Aus pĂ€dagogischer Sicht macht es Sinn, wenn klassenĂŒbergreifend gearbeitet wird. Dies bedingt eine Verschiebung der GruppenrĂ€ume zu jeweils zwei nebeneinander liegenden Einheiten. Zwei Klassenzimmer erhalten so zwei dazwischen liegende GruppenflĂ€chen von 2 x 30 m2, was auch die angestrebte FlexibilitĂ€t in der Nutzung ergibt. Das Projekt lĂ€sst diese Anpassungen zu, bietet darĂŒber hinaus aber kaum rĂ€umliche AnsĂ€tze fĂŒr neue pĂ€dagogische Formen.

Um den kompakten GebĂ€udekörper der Schule herum werden im Aussenraum unterschiedliche Orte angeboten, die von den im Erdgeschoss angeordneten Nutzungen direkt bespielt werden können. Wegen der zentralen Lage der Schule fehlen den Pausenbereichen RĂŒckzugsorte und Nischen.

Wohnungsbau (Ideenteil)
Im sĂŒdseitigen aufgebrochenen Blockrand und in der nordseitigen Zeile sind die Wohnungen als ZweispĂ€nner konzipiert. Sie weisen eine zweiseitige Orientierung auf, die den privaten Wohnhof und den öffentlichen Raum thematisieren.

Eine grosse Anzahl der Wohnungen ist sowohl wĂ€hrend der Bauzeit als auch im Betrieb den Immissionen der Schule ausgesetzt. Diese Konflikte bezĂŒglich NĂ€he der verschiedenen Nutzungen werden mit dem grosszĂŒgigen Abstand zu den umliegenden Wohnbauten mit grĂŒnen Vorzonen abgeschwĂ€cht.

Mit drei Vollgeschossen und einem Attikageschoss werden 99 Wohnungen vorgeschlagen. Jeder Wohnung ist eine sĂŒdorientierte Loggia zugeordnet. Der Wohnungsspiegel erfĂŒllt die Vorgaben und bietet einen vielfĂ€ltigen und flexiblen Wohnungsmix. Die QualitĂ€ten der Wohnungen sind mit dieser Darstellung im Spezifischen nicht ĂŒberprĂŒfbar.

Fazit
Ein einfaches Funktionsschema dieser verfĂŒhrerisch kleinen Schule ist rĂ€umlich aufgewertet mit differenzierten Erschliessungsfiguren und LichtfĂŒhrungen.

Der architektonische Ausdruck kann sich nicht in den Kontext einfĂŒgen. Die Chance, mit einer neuen Schule auch neue RĂ€ume fĂŒr eine zukunftsorientierte Schule zu schaffen, wird nicht wahrgenommen.
5. Rang 6 / 6