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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2013

Studentendorf

Copyright Holzer Kobler Architekturen

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„Frankie & Johnny“

1. Rang / Gewinner

Holzer Kobler Architekturen

Architektur

Uniola AG

Landschaftsarchitektur

Hager Partner AG

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

EBA51 - Studentendorf Plänterwald

Frankie & Johnny – das ist Raum für individuelle Persönlichkeiten, die auf Zeit zusammen leben, zwischen denen Energie entsteht, die sich begegnen, die zusammen den Ort und den Moment erleben und gestalten, und die ihr eigenes, privates Reich schätzen, lieben und pflegen:

your own cube in a common place


STÄDTEBAULICHE EINBINDUNG / ERSCHLIESSUNG / FREIRAUMGESTALTUNG

Rund 500 Container werden zu zwei parallel verlaufenden, langgestreckten Baukörpern gestapelt. Diese erstrecken sich in Nord-Süd-Richtung über die maximale Länge des Grundstücks, das im Osten und Süden durch die S-Bahn-Gleise, im Westen durch den benachbarten Supermarkt und im Norden durch die Eichbuschallee begrenzt wird. Das Ensemble schert bewusst aus der vorhandenen städtischen Struktur aus und signalisiert: Hier ist ein besonderer Ort, ein kleiner, energiegeladener Kiez im Kiez. Der neue Studenten-Campus am Plänterwald wird über die Eichbuschallee an der Kopfseite des Gebäudes erschlossen. Die langen Gebäuderiegel teilen das Grundstück in zwei unterschiedlich gestaltete Freiraumzonen. Westlich ist ein großzügiger Platz angeordnet, der maximalen Raum für Outdoor-Aktivitäten wie Grillen, Tischtennis, Boule etc. bietet und zugleich einen räumlichen Puffer zum Supermarktgelände bietet. Im Osten zwischen den Gebäuden und der Bahn liegt ein grüner Puffer, der den einfallenden Lärm der S-Bahn minimiert. In dieser mit Wiesen und Bäumen dicht begrünten Zone werden u.a. Flächen für gemeinschaftliches Urban Gardening angeboten.

RAUMKONZEPT / FUNKTIONEN

Im EG und 1.OG sind mehrere Container-Units für gemeinschaftliche Funktionen vorgesehen und auf verschiedene Arten zusammengeschaltet. Die Räume für die Nichtwohn-Funktionen sind überwiegend im westlichen Gebäudeteil untergebracht und zweiseitig zur Zwischenzone und zur Aktions- und Sportfläche hin ausgerichtet. An der Kopfseite liegt als erster Anlaufpunkt auf dem Campus ein Café, das zum lokalen Treffpunkt auch für Nachbarn und externe Studenten werden soll. Darüber hinaus steht den Studenten ein Eventraum für Partys, Konzerte, Vorträge und Versammlungen zur Verfügung. Die daran angrenzenden Ateliers/Studios dienen als Werkstätten und Orte für kreatives und handwerkliches Arbeiten oder Gruppenarbeiten. Außerdem besteht die Möglichkeit Ausstattung für Aktivitäten im Außenraum auszuleihen: Tischtennis, Boule, Grillausrüstung, Gartengeräte, Fahrräder etc. Der Waschsalon im 1.OG liegt an einem der als nachbarschaftliche Treffpunkte gestalteten Lichthöfe. In den oberen Geschossen wird es privater, aber niemals anonym. Die kommunikative Zwischenzone der Gebäude ist ein Ort der Begegnungen, der zugleich als gemeinschaftlicher Außenraum und Balkon dient.

KONSTRUKTION / STRUKTUR / MATERIAL / FARBE

Container-Units
Die High Cube Container 40´, mit einer Außenabmessung von 12,19 m x 2,44 m, sind mehrheitlich als Wohncontainer mit vorgefertigten, hellen Einbaumodulen für Küche, Duschbad, Bett, Einbauschränke ausgebaut. Der in weiß gehaltene Innenausbau ist konstruktiv und somit auch thermisch und schalltechnisch von der Außenhaut des Containers entkoppelt. Die Verwendung von leichten Trockenbausystemen gewährleistet eine Gewichtsreduktion der ausgebauten Container.

Die geschlossene Stirnseite des genormten Containers wird durch eine Schiebeverglasung ersetzt. Hieraus entsteht die dem Laubengang zu gewandte Eingangsfront.
Die Türen des Containers werden im 90-Gradwinkel ausgerichtet geöffnet und dienen wie großformatige Fensterläden als Sicht-, Sonnen und Lärmschutz. Die Innenseiten der Türen werden mit einer schallschluckenden Verkleidung beplankt. Eine doppelte Verglasung mit Prallscheibe vor dem Öffnungsflügel gewährleistet eine Schallreduzierung und zugleich natürliche Frischluftzufuhr.
Das Ausbausystem ermöglicht die Zusammenkopplung von zwei Containern (Wohngemeinschaft für 2 Personen) und drei Containern (Wohngemeinschaft für 3 Personen). In der vorgeschlagenen Gesamtkomposition sind mehrheitlich Single-Units sowie einige Double-Units und Triple-Units vorgesehen. Die Anzahl der jeweiligen Wohntypen kann flexibel angepasst werden.

Stapelung / Komposition / Farbe
Die Einheiten werden über zum Zwischenraum zugewandte Laubengänge erschlossen. Durch Treppen und Brücken sind die beiden gegenüberliegenden Gebäudeteile miteinander verbunden.

Die Container werden größtenteils in Ost-West-Richtung ausgerichtet gestapelt. An besonderen Orten wie den Kopfseiten variiert dies durch eine Drehung um 90 Grad. So entstehen Lichthöfe, die Durchblicke schaffen und die zugleich als Treffpunkte und Kommunikationszonen dienen. Vereinzelt werden Gruppen von mehreren Containern leicht nach außen geschoben, wodurch eine lebendige dreidimensionale Fassadengestaltung erzeugt wird. Gleichzeitig weitet sich der Laubengang an diesen Punkten auf, so dass Orte der Begegnung entstehen. Die Container-Gruppen werden durch jeweils einheitliche Farbgebung aus einer insgesamt breiten Farbpalette zusätzlich optisch betont.

Der Bereich zwischen den beiden Gebäuden ist das Herzstück der Anlage. Hier begegnen sich die Studenten auf dem Weg von und zu ihren Wohn-Units, verweilen im Erdgeschoss auf den Sitzpodesten aus Holz und unterhalten sich auf den Laubengang-Galerien. Die sind als Ranggerüste gestaltet, so dass „Grüne Wände“ entstehen, die für ein angenehmes Klima sorgen und als Schall- und Sichtschutz dienen.

Konstruktion
Die Container werden auf einer Bodenplatte aus Beton gestapelt, deren Fundamente lokale verstärkt sind. An den Knotenpunkten werden die High Cubes miteinander verbunden. Durch schalldämmende Polymerlager werden Körperschallübertragungen zwischen den Containern vermieden. Die Fugen zwischen den Containern in der Fassade werden wind- und wasserdicht geschlossen. Die Queraussteifung der an beiden Enden offenen Container erfolgt über Windbänder. Die beiden Container-Reihen werden oben jeweils mit einem vollständig abgedichteten Dach abgeschlossen.
Die Laubengang- und Treppenkonstruktion ist eine von den Container-Baukörpern unabhängige Konstruktion.

Haustechnik
Eine Nutzung von Geothermie ist möglich; die Kapazität und Rentabilität müsste in den weiteren Planungsschritten geprüft werden. Alternativ, ggf. auch ergänzend, kann eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zur Energieerzeugung eingesetzt werden. Auf den Dachflächen werden Sonnenkollektoren zur Erzeugung der Brauchwasserwärme installiert. Für die Badezimmer-Abluft werden jeweils für mehre Einheiten gemeinsam Wärmetauscher eingesetzt, ebenso kommen Abwasserwärmetauscher zum Einsatz. Die Anordnung der Haustechnischen Anlagen wird an einem zentralen Ort zusammengefasst. Der elektrische Strom für den Betrieb der Wärmepumpe wird aus dem Stromnetz bezogen. Die Erstellung von Photovoltaikanlage und die Bestimmung des Finanzierungsmodells muß auf ökonomische Tragfähigkeit geprüft werden. Eine Anordnung der Leitungen für Entwässerung etc. wird an einem zentralen Ort und in den Geschossen geplant. Dabei werden die Steigzonen mit Cellulose ausgeflockt zur Schallminderung und Dämmung zur Nachbarwohnung.
Copyright Holzer Kobler Architekturen

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