Neubau Studentenwohnheim 'Kawo 3'

Das bauliche Ensemble präsentiert sich als lineare Anordnung der Baukörper mit einer Orientierung parallel zur Schnellstraße. Hierdurch wird die vorhandene Leitungstrasse überbaut, was eine Neuverlegung wahrscheinlich macht, mit erheblichen Konsequenzen für eine wirtschaftliche Realisierung.
Die zwei gegeneinander versetzten Baukörper orientieren das Wohnen überwiegend in Richtung der Grünachse und prägen damit eine Zone, die sich durch eine hohe Freiraumqualität auszeichnet. Diese Fläche geht in eine zentrale Zone über, die sich auch optisch vom Rest abgrenzt und eine urbane Qualität entwickelt, in dem sie dem Ensemble eine Mitte verleiht.
In deren Fortsetzung finden sich die sonstige infrastrukturellen Angebote und die am südlichen Ende der Achse gelegene Zufahrt zur Tiefgarage, was eine Verlegung des Wendeplatzes erforderlich macht. Mit zwei Etagen gräbt sich die Tiefgarage in die Topographie ein und macht somit einen nicht unwesentlichen Kostenfaktor aus.
Die zum Teil 6-geschossigen Wohnheimkörper weisen eine angenehme und differenzierte Ausgestaltung der Wohnungen aus. Die 2-bündigen Einheiten erfahren eine Auflockerung durch Öffnen der Verkehrszone in Form von Gemeinschaftsbereichen. Bei den zur Schnellstraße orientierten Blöcken ist den Anforderungen des Brandschutzes in den als Aufenthaltsbereich genutzten Zonen nicht ausreichend Rechnung getragen.
Die Fassade ist nach Westen als in sich geschlossene strukturierte Einheit ausgebildet mit wenig Qualität in der Fernwirkung. Zu den Innenhöfen hin zeigt sie eine lockere Verspielheit, reagiert durch die Reduzierung der Geschossigkeit und entwickelt ein Wechselspiel mit den verschiedenen Freiräumen. Durch das Schaffen urbaner Räume entwickelt die Arbeit nicht nur angenehme Wohnqualitäten, sondern auch attraktive Freiräume, die sensibel auf den vorhandenen Bestand reagieren.