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Sonstiges Vergabeverfahren | 01/2013

Jenfelder Au - Konversion der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne, 1. BA Cluster I

Teilnahme / Südgrundstück

SEHW Architekten

Architektur

Erläuterungstext

_STÄDTEBAU
Die Wohnbebauung folgt der typologischen Vorgaben des Bebauungsplan Jenfeld 23 mit einer 4- bis 5-geschossigen Gebäudestruktur.

_ERSCHLIESSUNG
Die Häuser werden von der Planstrasse erschlossen. Eine der Strassenfassade vorgelagerte, private Trottoirzone, die mit Sitzmöglichkeiten, Pflanzkübeln und Planzbeeten gestaltet ist, dient als Pufferzone zu den erdgeschossigen Wohnungen. Die Erschließung erfolgt über 3 Treppenhauskerne als 2- und 3-Spänner und stellt eine sehr wirtschaftliche Erschließungslösung dar. Das Ergeschoo wir gegenüber dem Straßenniveau um ca. 0,9 m angehoben.
Haus 1 und 3 sind durch einen Aufzug barrierefrei zu erreichen, ebenso der Hofbereich.

_WOHNEN
Es entstehen - bei einer BGF von 3.452 m² - insgesamt 35 Wohneinheiten in den Obergeschossen. Die vorgesehnen 2-, 3- und 4-Zimmer-Wohnungen bieten ein vielfältiges Wohnungsangebot mit zweckmäßigen Wohnungsgrößen. Die Wohnungen sind familiengerecht gestaltet und können bei Haus 1 und 3 ebenso als seniorengerechte und barrierefreie Wohnungen genutzt werden.
Die Wohnräume sind überwiegen nach Süden angeordnet. Durch Anordnung von Loggien (z.B. Fabr. Solarlux) zu den angrenzenden Wohn- und Schlafräumen entstehen hier Pufferzonen, die die dahinterliegenden Räume - bei Bedarf in Kombination mit weiteren Lärmschutzmaßnahmen im Fensterbereich - gegen den Lärm von Außen schützten. Nach Norden zur ruhigeren Planstrasse sind Schlafräume angeordnet. Diese erhalten je nach Anforderung Öffnungsbegrenzer oder – bei Bedarf – zusätzliche schallabsorbierende Laibungsverkleidungen.
Küchen stehen zum Teil in räumlicher Verbindung mit den Wohnräumen und können bei Bedarf vom Wohnraum leicht abgetrennt werden.
Unter den Häusern ist eine 1-geschossige Tiefgarage angeordnet, die von der Planstrasse aus erschlossen wird und neben den notwendigen Stellplätzen die Mieterkeller, Fahrradabstellräume und Hausanschlussräume enthält.

_FASSADEN
Der Wohnungsbau erhält ein ruhiges Fassadenbild durch seine einprägsame rote Ziegelfassade mit übereinanderliegenden, vertikalen Lochfenstern. Haus 1 markiert durch seine Ausrichtung und Geschossigkeit das Entrée zum Quartier.
Die ursprüngliche Idee der vertikal geteilten Stadthäuser wird durch einen Wechsel des Klinkers – der Wechsel erfolgt teilweise hausweise, mehrfach innerhalb eines Hauses – , sowie die übereinander liegenden Wintergärten aufgegriffen und strukturiert die Fassade städtebaulich und stadtgestalterisch kleinteilig und sorgt für ein abwechslungsreiches Straßen- und Gartenbild der Häuser.
Die Wintergärten verfügen über geschlossene Brüstungen, wodurch die Wintergärten als Bestandteil des Gebäudes wahrgenommen werden.
Durch leicht zurückgesetzte gemauerte Streifen der Ziegel im Bereich der Fensteröffnungen und des Sockels wird die Fassade proportioniert und plastisch gegliedert.
Auf den Flachdächern werden PV-Elemente oder Solarkollektoren angeordnet. Diese werden so hinter der Attika angeordnet, dass sie vom Straßenraum nicht einsehbar sind.

_TRAGWERKSKONZEPT
Das Gebäude wird als Mauerwerksbau mit liniengelagerten Flachdecken geplant.
Die Aussteifung des Gebäudes erfolgt über die Geschossdecken, die Wohnungstrennwände, den Treppenhäusern und die Fahrstuhlschächte.
Die Stahlbetondecken werden als liniengelagerte schlanke Flachdecken ausgebildet. Um eine klare Tragstruktur zu erreichen und ein hohes Maß an Flexibilität in der Grundrissgestaltung für jede Wohnung zu gewährleisten, werden hauptsächlich die Wohnungstrennwände als tragende Wände angesetzt. Die restlichen Innenwände werden als leichte Wände geplant. Soweit wie möglich sollen die tragenden Wände in der im Vergleich zu Stahlbeton wirtschaftlicheren Bauart Mauerwerk errichtet werden.
Wohnungstypen werden übereinander angeordnet, um eine wirtschaftliche Rohbautragstruktur realisieren zu können.
Für die Herstellung der Stahlbetonflachdecken bietet sich die wirtschaftliche und zügige Bauweise mit Halbfertigteilen an. Balkone und Balkonbrüstungen werden als Fertigteile geplant.
Für das Untergeschoss wird eine Stahlbetonkonstruktion angenommen. Diese kann bei Bedarf in einer fugenlosen wasserundurchlässigen WU - Bauweise ausgeführt werden.

_ENERGETISCHES KONZEPT
Die Ausrichtung der gesamten gebäudetechnischen Ausrüstung erfolgt unter der Zielsetzung, den Energiebedarf und die Energienutzung durch den Einsatz intelligenter Regelsysteme zu optimieren und regenerative Energiequellen mit in die Nutzung einzubeziehen.
Für die Warmwasserbereitung kommen Sonnenkollektoren als Vakuumröhrenkollektoren, die auf dem Dach angeordnet werden, als wärmetechnische Ergänzung zur Ausführung hinzu. Die vorgenannten Anlagen arbeiten auf einen kombinierten Pufferspeicher mit integrierter Regelung. Das Warmwasser wird hygienisch einwandfrei im Durchlaufprinzip bereitet.
Es kommen für die Wohnungen kontrollierte Wohnraumlüftungsgeräte zum Einsatz. Die Geräte sind dezentral je Wohnung angeordnet. In den Lüftungsgeräten sind Kreuzstromwärmetauscher mit hoher Rückwärmezahl integriert, so dass eine maximale Energieausnutzung stattfinden kann. Die Zulufteinbringung erfolgt über Einblasöffnungen in den Wänden, die aus der Flurzone versorgt werden. Die Abluft wird über die Naßräume abgeführt.