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Einladungswettbewerb | 07/2010

Haus der Begegnung/Kommunikationszentrum TÜV Nord AG

5. Preis

Haslob Kruse + Partner

Architektur

Ingenieurgesellschaft Bannert mbH

Bauingenieurwesen

modellbau hannemann

Modellbau

Erläuterungstext


STÄDTEBAU

• Aufwertung Standortimage durch Ergänzung wechselseitiger Grünanlagen entlang der
Thurnithistraße
• Platzbildung als grüngestaltete Vorzone für Gastraum und Eingang von der
Thurnithistraße
• Öffnung des Betriebsrestaurants zur Ecksituation / Südlage
Optische Belebung und Aufwertung der Ecksituation und damit Auftakt zum gesamten
TÜV-Areal
• Aufnahme der bestehenden TÜV-Gebäudehöhen durch moderate Eckbetonung
und Höhenspiel im Gesamtgebäude
• Skulpturartige Ausbildung des Baukörpers im Zusammenhang mit der Ecksituation und
benachbarten Gebäuden
• Orientierung der Haupterschließung zum Inneren des TÜV-Geländes
• Ausbildung des Foyers als kommunikativer Raum, der Pausen-, Aufenthaltszonen
u. ä. integriert
• Ergänzung der offenen, transparenten Erschließungsachse durch eingeschnittene
Lichthöfe, die eine Vielzahl an Sichtbeziehungen und Begegnungen zulassen


FUNKTION

• Schichtung der Funktion vom EG beginnend mit den halböffentlichen Einrichtungen wie Gastraum u. ä., über Seminar- und darüber liegende Besprechungsebene bis hin zu den Büroräumen
• Erschließung halböffentlicher Bereiche wie Gastraum u. Seminarräume über Freitreppen entlang der transparenten Haupterschließung
• Büros und Besprechung werden getrennt erschlossen
• Anlieferung der Gastronomie über die Strasse ́Am TÜV ́


ARCHITEKTUR / KONSTRUKTION

Die Fassade wird in hellem Beton vorgeschlagen. Allen Fassaden liegt ein strenges Grundraster zugrunde, das sich aus dem 135 cm Büroraster ableitet. Dies ermöglicht zum einen eine kosteneffiziente Konstruktion in Fertigteil-Bauweise, zum anderen eine höchst flexible Nutzung der jeweiligen Räume. Diese Fassade wird auch für die Gebäude 15 und 16 in Variation vorgeschlagen.


ZUR TECHNISCHEN GEBÄUDEAUSRÜSTUNG

Die Entwicklung des Energiepreisniveaus ist heute allgegenwärtig präsent. Daher gilt es für den Neubau des Kommunikationszentrums mit innovativen Ideen ein wirtschaftliches Konzept für die Gebäudetechnik zu erstellen in dem auch der zukünftige Betrieb berücksichtigt wird.
Die effizienteste Energieeinsparung wird weniger durch aufwendige Technik realisiert, vielmehr gilt es durch geeignete Maßnahmen den Bedarf des Gebäudes an Wärme und Kälte weitestgehend zu reduzieren. Dies wird durch die Auswahl geeigneter Baumaterialien und den Einsatz äußerer Verschattungseinrichtungen realisiert.
Zur Reduzierung des Energiebedarfs werden die Nutzflächen kontrolliert belüftet und temperiert. In den Seminar- und Besprechungsbereichen sowie im Restaurant ist der Volumenstrom variabel an den Bedarf angepasst. Die Büroräume erhalten einen konstanten, vorkonditionierten Frischluftanteil.
Manuelle Bedieneinheiten zur Temperatur- und Lichtsteuerung in den Büros und Sitzungsräumen optimieren das persönliche Wohlbefinden durch Anpassung an den individuellen Bedarf. Durch Einbindung mittels BUS-System erfolgt eine geregelte Steuerung von äußerer Verschattung im Zusammenspiel mit der Beleuchtung. Diese Kombination einer tageslichtabhängigen Beleuchtung mit äußerem Sonnenschutz reduziert die Energiekosten auf ein Minimum und trägt somit zu einer guten Ökobilanz des Gebäudes entscheidend bei. Zusätzlich werden dimmbare Leuchten in Kombination mit energiesparenden LEDs eingesetzt. Die geringeren Energiekosten dieser Leuchten werden durch den sehr geringen Wartungsaufwand ergänzt und bieten somit einen wirtschaftlichen Betrieb.
Die Raumluft-technischen-Geräte (RLT) sind mit hocheffiziente Wärme- und Kälterückgewinnungstechnik ausgestattet. Diese gewährleistet eine optimale Energierückgewinnung und somit eine Verringerung des Energieeinsatzes. Die Energiebereitstellung der Wärme und Kälte erfolgt durch Wärmepumpentechnik. Die Warmwasserbereitung der Küchen erhält eine solare Unterstützung. Somit wird ganzjährig ein Beitrag zur Emissionsreduzierung und Unterschreitung der Energieeinsparverordnung geleistet.
Mit den beschriebenen haustechnischen Maßnahmen wird durch bewährte und effiziente Methoden der erforderliche Energieeinsatz und die damit verbundenen Emissionen minimiert und eine Unterschreitung der Energieeinsparverordnung von 30% erzielt. Dies gelingt mit einem vergleichsweise unkomplizierten und damit handhabbaren haustechnischen Konzept.

Beurteilung durch das Preisgericht

Arbeit Haslob Kruse

Der Entwurf besitzt mit der linearen Erschließungsspange an der Nordseite im EG des Gebäudes eine besondere Lösung, die das Preisgericht überzeugt. Die differenzierte Gebäudekomposition nimmt die bauliche Struktur der Umgebung auf und setzt diese
in einen positiven Beitrag um. Auch wenn die vorhandenen Gebäudefluchten nicht aufgenommen werden, ist die Ecksituation Thurnitistraße/"Am TÜV" gut gelöst.
In Folge der konzeptionell getroffenen Erschließungsentscheidung erfolgt eine ungünstige Anordnung der Nebenräume und der Lieferzone an der Straße "Am TÜV".
Im 2. Obergeschoss sind die Nutzflächen nicht wie gewünscht flexibel konzipiert. Die Disposition der Flächen in den übrigen Obergeschossen ist grundsätzlich gut. Im Erdgeschoss wirken der undifferenzierte Gastraum und der Hauptzugang in Richtung TÜV wenig überzeugend. Tektonik und Gliederung der Fassaden werden positiv aufgenommen. Durch den großen Hüllflächenfaktor liegt die Arbeit wirtschaftlich im ungünstigen Bereich. Insgesamt ein interessanter Beitrag, der allerdings wegen der genannten Nachteile nicht gänzlich überzeugt.