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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2013

Modernisierung U-Bahnhof Sendlinger Tor

ein 1. Preis

BHBFH Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

BHBVT Gesellschaft von Architekten mbH Berlin: Haberer Vennes Jaeger

Architektur

Dinnebier-Licht GmbH

Lichtplanung

ErlÀuterungstext

Leitidee
Die vorgeschlagene Konzeption zur Modernisierung des U-Bahnhofs Sendlinger Tor geht vom Leitgedanken aus, die komplexe Gesamtsituation des Bestandes durch eine einheitliche, reduzierte Formensprache zu beruhigen und zugleich durch Betonung einzelner Elemente Orientierungspunkte im Raum zu schaffen. Das hierzu entwickelte Vokabular perforierter Metallpaneele mit farbiger Hinterleuchtung wird von den TreppenabgĂ€ngen im öffentlichen Straßenraum bis hinab in die unterste Bahnsteigebene zum durchgĂ€ngigen Gestaltungsmerkmal, das dem U-Bahnhof seine IdentitĂ€t verleiht. Die helle, einheitliche Farbgestaltung sowie das in die Deckengestaltung integrierte Lichtkonzept ermöglichen, dass der Bahnhof trotz rĂ€umlich sehr unterschiedlicher Ebenen nunmehr als eine gestalterische Einheit erlebt werden kann.
Die großformatig perforierten Deckenelemente erlauben auf die komplexen geometrischen Situationen einzugehen ohne eine Richtung vorzugeben und darĂŒber hinaus wie bei einem Siebdruck durch Verdichtung Akzente durch Abstufung von Helligkeit herzustellen. Wichtige Zu- und AbgĂ€nge werden durch die farbige Fassung betont. Farbe und Licht stellen so auf selbstverstĂ€ndliche Art eine Orientierung ĂŒber die Ebenen hinweg her. Den gelben Farbton fĂŒr das Corporate Identity des U-Bahnhofes haben wir aus der bereits bestehenden Farbgestaltung in der Bahnsteigebene U1/U2 fĂŒr alle Ebenen weiterentwickelt. Somit ist ein hoher Wiedererkennungswert und die damit verbundene IdentitĂ€t gewĂ€hrleistet.

Raumstruktur
Die Raumstruktur des Sperrengeschosses und der Bahnsteigebenen sind gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Treppen, AusgĂ€ngen, NebeneingĂ€ngen und Sackgassen. Hier gilt es, einen großzĂŒgigen, hellen und lichten Verkehrsraum zu entwickeln, von dem aus die ZugĂ€nge zu den Bahnsteigebenen im 2. und 3. Untergeschoss und zur Tram leicht zu erreichen sind. Durch die im großen Teil vorgegebene Neuordnung des Sperrengeschosses werden grĂ¶ĂŸere zusammenhĂ€ngende, vermietbare FlĂ€chen und klare HauptverkehrsflĂ€chen geschaffen. Dies erleichtert nicht nur die Orientierung der FahrgĂ€ste, sondern trĂ€gt auch dazu bei, das Sicherheitsempfinden zu steigern. Die FahrgĂ€ste finden durch die Form der VerkehrsrĂ€ume, die sie fĂŒhrt, leicht ihren Weg zu den ZugĂ€ngen der Tram und U-Bahn wie auch zu den AusgĂ€ngen. Zum Erreichen dieser klaren Orientierung schlĂ€gt der Verfasser nicht nur ein Material-, Farb- und Lichtkonzept vor, sondern optimiert in wesentlichen Bereichen die Aussage der Machbarkeitsstudie.
Dazu gehört u.a., dass der Zugang von der Wallstraße trichterförmig aufgeweitet wird. Die ZugĂ€nge zu der ersten Bahnsteigebene im 2. UG liegen nicht “wie vom Himmel gefallen“ auf der Verteilerebene, sondern werden in die Gesamtgestaltung “eingebettet“. Durch diese gestalterische Zuordnung zu der gebogenen Wand der EinkaufsflĂ€che und der StĂŒtzenreihe entsteht ein klarer Bezug zur darunterliegenden Bahnsteigebene. Die Glasfassade der LadenflĂ€chen wird, hervorgehoben durch die StĂŒtzenstellung ĂŒber die gesamte Breite, bogenförmig ausgebildet und bildet mit ihrem sanften Schwung einen Kontrast zu dem durch den Innenausbau klar begradigten GegenĂŒber. Ausgehend von diesen einfachen geometrischen Elementen sind, so weit möglich, alle Ausbauraster darauf abgestimmt worden. Dies betrifft ebenfalls auch den Bereich des Sperrengeschosses an der Passage zur Nussbaumstraße. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Ausbildung der neuen Deckenbekleidung als freie ungerichtete flĂ€chige Struktur, so dass auf die komplexe Geometrie ohne Störungen eingegangen werden kann. Insgesamt trĂ€gt diese geometrische Reduzierung der Raumstruktur zu einem klaren, ruhigen Erscheinungsbild bei.

Gestaltung / Lichtkonzept

Deckenbekleidung
Aufgrund der niedrigen Geschosshöhe des Sperrengeschosses ist die Orientierung in der Entfernung vor allem bei hoher Frequentierung des Bahnhofs nur weitgehend ĂŒber die Decke möglich. Verbunden mit dem Beleuchtungskonzept kommt daher der Decke eine besondere Bedeutung zu. Ausgehend von der gestalterischen Maxime, die beiden Bahnsteiggeschosse und das Sperrengeschoss als gestalterische Einheit zu sehen, schlĂ€gt der Verfasser in RAL 9010 (Weiß) einbrennlackierte, auf einer Leichtmetallunterkonstruktion abgehĂ€ngte Metallpaneele vor. Die Metallpaneele erhalten eine 50 – 60 mm große, unregelmĂ€ĂŸige Lochung und im oberen Bereich eine hell (reinweiß) behandelte Deckenuntersicht. HierfĂŒr muss der gesamte Deckenbereich inklusive der Kabelpritschen und KanĂ€le flĂ€chig weiß behandelt werden. Die Deckenuntersicht wird mit farbigem Licht, indirekt angestrahlt. Dies erfolgt mittels breit strahlender, oberhalb der Metallpaneele angeordneter ansteuerbarer RGB-LED-Lichtlinien, die an der HĂ€ngekonstruktion der Unterdecke schwenkbar befestig, jeweils asymmetrisch indirekt in den Deckenhohlraum gerichtet sind. Die Oberdecke reflektiert die Farbigkeit und wird durch die Perforation der Abhangdecke fĂŒr die Passanten sichtbar. Der Abruf anderer Lichtfarben (z,B. bei besonderen AnlĂ€ssen) wĂ€re ebenfalls möglich.
ZusĂ€tzlich werden in der Lochung auf die Abhangdecke aufgesetzte LED-Downlights angeordnet, die fĂŒr die Allgemein- und Akzentbeleuchtung sorgen.
Auf den Bahnsteigebenen verdichtet sich die Perforierung zur Bahnsteigkante hin und erhöht damit den Transparenzgrad und damit einhergehend die Helligkeit, unterstĂŒtzt von ebenfalls oberhalb der perforierten Metallpaneele positionierten Langfeldleuchten, die der Bahnsteigkante linear folgen.
Im Bereich des Sperrengeschosses gibt es eine Verdichtung der Perforierung im Bereich der Zu- und AusgÀnge, wÀhrend der Perforierungsgrad zu den Ladenfassaden und dem Infobereich abnimmt, entsprechend der Bereichs-Funktionen erfolgt die Belegung der Lochung mit Downlights. Durch diese Mehrschichtigkeit entsteht eine rÀumliche Tiefe, die den Raum optisch erweitert. Die hell behandelte Deckenuntersicht wird auf den Bahnsteiggeschossen ebenfalls mit ansteuerbaren RGB-LED-Lichtlinien hinterleuchtet.
Im Übergang der Decken zu den Tunnelschalen befinden sich lichtstĂ€rkere schwenkbare RGB-LED-Module, die der farbigen Anstrahlung der Tunneldeckenuntersicht und dem Übergang zur rĂŒckwĂ€rtigen Tunnelwand dienen und ebenfalls ansteuerbar sind (zwecks besserer Revisionierbarkeit sind die NetzgerĂ€te und Steuereinheiten separat von den Leuchtenmodulen ĂŒber der Decke der Bahnsteige platziert). Durch diese Anordnung kann die Basisfarbe gelb verwendet oder entsprechende Lichtszenarien wie z.B. die Einfahrt einer U-Bahnlinie mit der entsprechenden Farbigkeit, nachgezeichnet werden. Es entsteht ein spannendes aber trotzdem zurĂŒckhaltendes Spiel der FlĂ€che mit dem sich teilweise verdichtendem Lochanteil und der farbigen Hinterleuchtung.
In der perspektivischen VerkĂŒrzung verdichtet sich die Decke zu einer gleichmĂ€ĂŸig ruhigen, hellen und freundlichen FlĂ€che, die farbig schimmert. Die DurchlĂ€ssigkeit ermöglicht raumakustische Maßnahmen an der Rohdecke, ohne dass dadurch der Raumeindruck verĂ€ndert wird. ZusĂ€tzlich können die erforderlichen Ansaugöffnungen fĂŒr das Rauchansaugsystem und die Sprinklerköpfe im Bereich des Sperrengeschosses in die Decke integriert werden.

Wandverkleidung
Die WÀnde des Sperrengeschosses erhalten teilweise eine mit LED-Linearmodulen von oben hinterleuchtete, satinierte Glasbekleidung aus VSG-Glas, in die alle AusstattungsgegenstÀnde wie Vitrinen, Fahrkartenautomaten und auch Werbeplakate integriert werden. Die LED- Linearmodule sind kurz oberhalb der Abhangdecke, hinter dem Abschluss der Glasbekleidung vorgesehen.
An den fest definierten ÜbergĂ€ngen innerhalb der begradigten Flucht des Sperrengeschosses erfolgt jeweils der Materialwechsel zu den AusgĂ€ngen.
Bei den ZugĂ€ngen zu den Bahnsteiggeschossen wird das Gestaltungskonzept der Decke auf den WĂ€nden fortgesetzt. Diese erhalten ebenfalls, entsprechend der Farbigkeit der hinterleuchteten Decke durchgefĂ€rbte Glasbekleidungen mit Hinterleuchtung. ZusĂ€tzlich wird das Lochbild aus der Decke in diesen Zugangsbereichen auch bei der Glasbekleidung weiter fortgesetzt. Es entsteht so eine gestalterische Einheit mit den Bahnsteiggeschossen. Die Passagen Nussbaumstraße sowie die AusgĂ€nge zur MĂŒller-, Wall- und Sendliger Straße und die QuerschlĂ€ge im 2. Untergeschoss erhalten eine Wandverkleidung aus einem hochwertigen, 13mm starken Glasfaserbeton in einer Weißbetonoptik. Die 1,20m breiten Tafeln werden aus rein mineralischen Bestandteilen und Glasfasern hergestellt. Der Werkstoff ist vollstĂ€ndig recycelbar und zeichnet sich insgesamt als eine Ă€ußerst nachhaltige Lösung aus. Die Wandverkleidung erfolgt in einem geordneten Fugenbild so dass eine Revisionierbarkeit gegeben ist. Die derzeit mit Keramik verkleideten runden BetonstĂŒtzen erhalten analog zur Wandverkleidung in den AusgĂ€ngen ebenfalls eine Verkleidung aus 2 Halbschalen aus glasfaserverstĂ€rkten Sichtbeton. Die Verkleidung der BetonstĂŒtzen erfolgt auf allen Ebenen. ZusĂ€tzlich wird auf jeder Ebene 1 BetonstĂŒtze mit den „historischen“ Keramikplatten verkleidet. Es entsteht so ein Fenster in die Vergangenheit und zugleich ein markanter Hinweis auf das Aids Memorial vor dem Sendlinger Tor. Die genaue Lage der SĂ€ulen kann im Dialog mit dem KĂŒnstler des Memorials erfolgen. SĂ€mtliche TĂŒren zu den NebenrĂ€umen sind flĂ€chenbĂŒndig in der Glaswandbekleidung bzw. Glasfaserbetonverkleidung integriert und tragen so zu dem ruhigen Erscheinungsbild bei. Die RĂŒckwĂ€nde der Bahnsteige erhalten ebenfalls eine Verkleidung aus 13 mm starken Glasfaserbetontafeln in dem Farbton Liquid Black. In dieser Vorsatzschale integriert sind die Werbemedien. Die Vorsatzschalen aus Glasfaserbeton erhalten einen transparenten vorbeugenden Betonschutz mit permanenter Graffiti-Schutz-Wirkung. Dieser Betonschutz beinhaltet hydrophobierende Eigenschaften und bewahrt vor Verschmutzungen und schĂŒtzt vor Frost-und Frosttausalzangriffen.

Bodenbelag
FĂŒr den Bodenbelag sind Granitplatten in den Abmessungen von 300–600 mm x 1200 - 1400 mm vorgesehen. Die TreppenbelĂ€ge werden analog aus Granitblockstufen ausgebildet. Insgesamt bietet der Boden eine hohe Wertigkeit und BestĂ€ndigkeit. Innerhalb des Bodenbelags wird nach DIN 18040 geforderte Leitsystem zu Festtreppen und Liften realisiert. ZusĂ€tzlich werden Aufmerksamkeitsfelder im Bereich des Sperrengeschosses an jedem Übergang zu den Fahrtreppen und AusgĂ€ngen realisiert.

ZugÀnge
Die AusgĂ€nge erhalten innenseitig eine Verkleidung aus hellem Glasfaserbeton, der bis zur BrĂŒstungsebene hochgezogen wird. Die Ă€ußere BrĂŒstungswand erhĂ€lt eine Verkleidung aus einem dunkelgrauen Naturstein, der sich aus der MaterialitĂ€t des Außenbelages entwickelt. Auch oberirdisch entsteht im Zusammenspiel der stirnseitigen BrĂŒstungsverkleidung und den hinterleuchteten, glasverkleideten AufzĂŒgen eine zurĂŒckhaltende „Corporate Identity“ fĂŒr den U-Bahnhof Sendlinger Tor.
Damit die U-BahnzugĂ€nge insgesamt grĂ¶ĂŸer und heller werden, schlĂ€gt der Verfasser, soweit statisch möglich, einen TeilrĂŒckbau des Deckenversprungs vor. Die hinterleuchtete, perforierte Decke aus der Ebene des Sperrengeschosses wird an der Innenseite der stirnseitigen BrĂŒstung hochgefĂŒhrt und ist weithin als Erkennungszeichen sichtbar. In der StirnflĂ€che integriert ist die Fahrplananzeige DEFAS. Die Beleuchtung der Treppenanlagen erfolgt ĂŒber LED – LichtbĂ€nder die im Handlauf integriert sind.

Ladenfassaden
Die Ladenfassaden erhalten raumhohe, dunkel einbrennlackierte Stahlpfosten mit teilweise außen geklebten GlĂ€sern. Teile der Fassaden werden als eine raumhohe FaltschiebetĂŒranlage ausgebildet. Der Übergang der Decke zu den Ladenfassaden erhĂ€lt eine kleine Schattenfuge.

Leit- und Informationssystem
Ein Teil des Leit- und Informationssystem, das MVG-Service-Board, Fahrkarten- und Zeitkartenautomaten als auch die Informationsvitrinen werden im Sperrengeschoss innerhalb der Wandverkleidung aus Glas integriert und sind so Bestandteil der Gesamtgestaltung. Dazu gehören ebenfalls die DEFAS-Bildschirme. An den farblich markant gekennzeichneten Ein- und AusgĂ€ngen zu den Bahnsteiggeschossen wird das Fahrgastleitsystem im Leibungsbereich und zusĂ€tzlich werden im Deckenbereich Hinweisschilder aus VSG-Glas angeordnet. Die Kennzeichnung des Bahnhofs an der OberflĂ€che erfolgt innerhalb der vorgegebenen Signaletik in Form einer hinterleuchteten Stele. Auf den Bahnsteigen der U1,2 und U7 sind die Informationsvitrinen in die gebogene Lochblechverkleidung des Tunnels bĂŒndig eingebettet. Die RauchschĂŒrzen werden aus Verbundsicherheitsglas stationĂ€r ausgebildet und dienen gleichzeitig als TrĂ€ger fĂŒr das Leit- und Informationssystem.

Liftanlagen
Die neuen bzw. verlĂ€ngerten AufzĂŒge erhalten an der PlatzoberflĂ€che eine Einhausung aus satinierten, hinterleuchtetem Glas. Die GlĂ€ser erhalten analog zu der GesamtausfĂŒhrung einen transparenten Lochanteil und werden somit durch eine einfache, subtile Weise Gesamtbestandteil der Gestaltung. Die AusfĂŒhrung der Liftanlagen erfolgt in allen Geschossen durchgĂ€ngig als Stahl-Glas-Konstruktion mit GlastĂŒren. Der bestehende Aufzug im Bereich des Ausgangs zur Wallstraße wird der einheitlichen Gestaltung angepasst und als glĂ€serner Aufzug freigestellt. Der Aufzugskabine innerhalb des GebĂ€udes der Kreissparkasse wird ebenfalls glĂ€sern ausgebildet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit 1001 besticht durch ein einfaches und schlĂŒssiges Konzept. Durch Nutzung weniger Elemente wird die komplexe Umsteigestation Sendlinger Tor in allen drei Ebenen als Ganzes erlebbar. Decken und maßgebliche WĂ€nde an den Vertikalverbindungen werden mit einem freien Lochmuster ĂŒberzogen. WĂ€hrend die WĂ€nde mit hinterleuchteten, bedruckten Glastafeln verkleidet werden, sind die Decken mit gelochten Blechtafeln unterspannt. Dadurch erfĂ€hrt der Raum in der Vertikalen wie Horizontalen eine rĂ€umliche Tiefe bzw. eine gewisse reizvolle Weichheit. Die Idee, durch die Löcher in den Decken die dahinter liegenden, farbig behandelten Installationen plus die Rohdecke sehen zu können, wird vom Preisgericht in der Umsetzung in den folgenden Punkten kritisch gesehen:
- GrĂ¶ĂŸe der Paneele in Bezug zur einfachen Revisionierbarkeit.-
- GleichmĂ€ĂŸigkeit der farbigen HintergrĂŒnde (wie visualisiert) im Kontext unterschiedlicher Rohdeckenhöhen und hoher Installationsdichte.
Als Gegenpol zu den gelochten bzw. mit Lochmuster versehenen Decken plus Wandpaneelen sind die BahnsteigrĂŒckwĂ€nde mit anthrazitfarbenen Faserbetonplatten verkleidet. Diese RĂŒckwĂ€nde werden durch farbige LichtbĂ€nder von oben nach unten akzentuiert. Insgesamt entsteht ein feines, schlĂŒssig abgestimmtes RaumgefĂŒge, das Farbe plus gelochte bzw. bepunktete FlĂ€chen geschickt kombiniert. In Summe bleibt jedoch zu prĂŒfen, ob die Feinheit und Einfachheit der Entwurfsidee die notwendige Signaletik ĂŒbersteht. Die zentral stehende, orange eingefĂ€rbte Infowand, welche die U3/U6 mit dem Sperrengeschoss verbindet, wird kritisch gesehen, da diese den Umsteigeverkehr lenkt, was der Dezentralisierungsidee der Verkehrsplanung entgegensteht. Ferner fĂŒhrt die Wandscheibe an dieser Stelle zu einer ungewollten Einengung. Die Farbwahl fĂŒr die gesamte Station wird im Preisgericht kontrovers diskutiert, da die U-Bahnstationen in der Vergangenheit durch den Wechsel der Farbe von Station zu Station zu einer guten Orientierung der FahrgĂ€ste beitrugen. Insgesamt wird die helle, freundliche Farbstimmung des Entwurfs vom Preisgericht sehr positiv aufgenommen. Auf das AIDS-Memorial reagiert der Entwurf nicht.