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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2013

Los P11 Freiraumplanung fĂŒr das Industrieareal newPark

ein 3. Preis

scape Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext

Anlass und Ziel:
Das geplante Industrieareals newPark Datteln liegt inmitten einer Agrarlandschaft mit eingestreuten WaldflÀchen zwischen der Lippe und dem Datteln-Hamm-Kanal.
Das knapp 300 ha große GelĂ€nde stellt einerseits einen deutlichen Eingriff in das vorhandene Landschaftsbild dar, andererseits eröffnet der Gewerbepark neuen Typs die Möglichkeit, eine attraktive „Industrieparklandschaft“ mit Mehrwert fĂŒr Mensch und Natur zu schaffen,
Ziel des Entwurfes ist es, die Entwicklung des newPark Datteln als Chance zu begreifen, vorhandene Landschaftsstrukturen aufzuwerten, neue QualitÀten zu schaffen und auf innovative Art und Weise Industrie und Landschaft zusammen zu bringen.

Konzept:
Das GelĂ€nde ist heute landwirtschaftlich geprĂ€gt, nur wenige RestwaldflĂ€chen und Einzelgehölze sind vorhanden. Die ehemalige Nutzung als Rieselfelder ist an den regelmĂ€ĂŸigen, rechteckigen FlurstĂŒcken ablesbar.
Aufbauend auf den wertvollen Bestandsstrukturen definiert der Entwurf eine neue Parklandschaft. Ziel ist es, eine durchgĂ€ngig vernetzte Landschaft mit hohem ökologischen und Freizeitwert zu schaffen. Die bestehenden und zu erhaltenden WaldflĂ€chen bilden das GrundgerĂŒst des Entwurfes. Sie werden punktuell erweitert und durch die Pflanzung von Wallhecken entlang der Baufelder und Straßen zu einem durchgĂ€ngigen Biotopsystem verbunden. Funktionale AnsprĂŒche wie LĂ€rm- und Sichtschutz sorgen gleichzeitig fĂŒr die Vernetzung der LebensrĂ€ume.
Nach SĂŒden greift die Gestaltung das Motiv der offenen Bachlandschaft auf. Der renaturierte Schwarzbach und die neuen RetentionsflĂ€chen lassen eine attraktive Wasserlandschaft entstehen. Dabei wird die historische Feldstruktur in der neuen Landschaft wieder sichtbar gemacht.
Es entsteht ein an die umgebende Kulturlandschaft angelehnter Freiraum, der durch seine unterschiedlichen Vegetationstypen eine Vielfalt von Lebens- und ErlebnisrÀumen schafft.
Durch die hohe Vegetationsdeckung und die Verbindung der GrĂŒnflĂ€chen wird stadtökologischen Anforderungen, wie DurchlĂŒftung, Filterung und SchalldĂ€mmung Rechnung getragen.

Landschaft:
Durch die Anlage verschiedener Gehölzstrukturen mit heimischen Arten (Wald, Wallhecke, Einzelgehölze) wird die QualitÀt und Vielfalt der LebensrÀume erhöht. Die bestehenden WaldflÀchen und BestandsbÀume werden erhalten.
Wallhecken als regional typisches Landschaftselement dienen als Sichtblende und LÀrmschutz zu den angrenzenden BetriebsflÀchen. Sie sind wichtiger Bestandteil der Landschaftsvernetzung.
Die Pflanzung von Einzelgehölzen (Feldgehölze, Obstgehölze) schafft abwechslungsreiche, durchlÀssige FreirÀume.
Die extensiven Wiesen im SĂŒden leiten zu den vom Wasser geprĂ€gten Bereichen entlang des Schwarzbaches ĂŒber. Durch unterschiedliche Mahdrhyhthmen können hier unterschiedliche LebensrĂ€ume mit vielfĂ€ltigen BlĂŒhaspekten geschaffen werden. DarĂŒber hinaus stehen FlĂ€chen fĂŒr extensive Landwirtschaft (z.B. Beweidung) zu VerfĂŒgung.
Seinen besonderen Charakter erhĂ€lt dieser Landschaftsraum durch die RegenrĂŒckhaltebecken, die in Anlehnung an die historischen Rieselfelder als unterschiedlich flache Mulden (10- 40 cm) entlang des Schwarzbaches angeordnet werden. Durch die variierenden WasserstĂ€nde kann sich die Vegetation in den Becken vielfĂ€ltig entwickeln.
Der angrenzende Schwarzbach wird sensibel renaturiert und mit den angrenzenden Biotopen vernetzt.
So entsteht eine weite Wasserlandschaft, deren Charakter sich von der durch WÀlder und Wallhecken geprÀgten Landschaft im Norden abhebt.

Erlebnis:
Die abwechslungsreichen Landschaftstypen werden durch attraktive Fuß- und Radwege, die an das ĂŒberregionale Wegenetz angeschlossen sind, erlebbar gemacht.
Die Wegspange entlang des Schwarzbaches und der RegenrĂŒckhaltebecken wird zur Wanderroute und zum Erlebnisraum am Wasser. Vier „Landschaftsbasen“ unterstĂŒtzen hier die Wahrnehmung der LandschaftsrĂ€ume. WĂ€hrend ein Aussichtsturm und ein Balkon außergewöhnliche Blicke und Orientierung schaffen, laden die Landschaftsbasen 'Vogelwarte' und 'Picknick' zum Aufenthalt und zum Beobachten der Natur ein.
Die Wege entlang des bestehenden Biotopwaldes im Westen und des Wassergrabens im Osten stellen die Verbindung zwischen Industriepark und Landschaft her. Zwei „Landschaftsklammern“ markieren die Schnittstellen zwischen Industrieareal und Freiraum. Sie dienen als Orientierungs- und Aufenthaltsorte und leiten ĂŒber die Magistrale in das Industrieareal.

Magistrale und Entree:
Die prĂ€gende Lindenbaumreihe in der Magistrale bleibt erhalten und wird mit einer Baumallee verstĂ€rkt. WĂ€hrend die umgebende Landschaft auf Radfahrer und FußgĂ€nger ausgerichtet ist, soll das Landschaftsbild der Magistrale auch fĂŒr Autofahrer erfahrbar sein. Dazu erhĂ€lt die Allee eine Rhythmisierung die sich an der ehemaligen Feldstruktur orientiert. Die neu gepflanzten BlĂŒteneschen (Fraxinus ornus) werden durch die begleitenden Bestandslinden mit je zwei AuftaktbĂ€umen (ebenfalls Linden) gefasst. WĂ€hrend unter den BĂ€umen Rasen vorgesehen ist, sorgen auf dem Mittelstreifen blĂŒhende Wiesenmischungen – farblich alternierend in Rhythmus der BĂ€ume – fĂŒr zusĂ€tzliche AttraktivitĂ€t.
Die Baumreihen der Magistrale Àndern im Bereich der Landschaftsklammern ihre Lage und verspringen auf die Mittelinsel.

Auf den Kreisverkehren der beiden Entrees sollen hohe Metallstelen aufgestellt werden, die das Wort „Park“ als Vertikallandschaft abbilden und schon von weitem auf den newPark hinweisen. Innerhalb des GelĂ€ndes ĂŒbernehmen die Stelen die Aufgaben eines Orientierungssystems.