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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2013

Europacity Berlin – Stadthafenquartier Süd, Baufelder neun bis zwölf

Perspektive Baufeld 9

Perspektive Baufeld 9

Anerkennung / Teilbereich A (Baufelder neun und zehn)

Preisgeld: 5.000 EUR

Baumschlager Hutter Partners

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau
Im Rahmen der vorgegebenen städtebaulichen Vorgaben werden folgende Anregungen gemacht:

Das Baufeld Neun soll hin zum Baufeld Zehn geöffnet werden. Damit wird die Adresse der nord-ost Seite des Blockes aufgewertet und den Wohnungen in diesem Bereich eine „Wassersicht“ ermöglicht. Die Lagegunst von Baufeld Neun wird zum Baufeld Zehn hin erweitert. Der schwierigen Orientierung der entsprechenden Wohnungen im Baufeld Zehn, wird eine wertvolle Aussicht entgegengestellt.

Die erdgeschossige Zone des Baufeldes Neun wird öffentlich, dadurch entsteht eine neue Leseart dieses Quartierteiles. Es wird die Verbindung von den Rieck-Hallen über das Baufeld Elf ins Quartier geführt und über den öffentlichen Platz weitergeleitet. Die Türme des Baufeldes Neun besetzen diesen Platz. In den Erdgeschossen sind öffentlichkeitsnahe Nutzungen gedacht.

Das Baufeld Zehn gliedert sich primär durch Volumeneinschnitte. Deren Qualitäten sind je nach Lage durchaus mehrschichtig. Im nord-östlichen Eck soll das Auftrennen des Blockes das Innere aus dem Platz des Baufeldes Neun herausgeführt werden. Die süd-ost Ecke ist eingerückt und markiert so den Platz und lässt im Erdgeschoß ein Tor zu. Die süd-westliche Ecke hat ab dem 2. OG einen Einschnitt der da Süd-West-Licht in den Hof zum Kita Außenraum führt.


Architektur
Die schichtige, vielgliedrige Fassade des Baufeldes Zehn mit ihrem Licht und Schattenspiel soll einerseits die Wertigkeit der Adressen stärken und andererseits den Grenzen zur Öffentlichkeit Raum bieten. Die tiefe Fassade ist als französischer Balkon nutzbar und bietet Platz für optionale Schallschutzmaßnahmen. Die Öffnungszuschnitte reagieren präzise auf die dahinter liegenden Funktionen. Horizontal wird, klassisch, in Sockel-Mittelteil um Attikageschoss unterteilt, damit können Regeln generiert werden, die anders geartete Bauteile des Blockes anbinden.
Die Türme des Bauteiles Neun sind so gestaltet, dass der besonderen Lage und dem speziellen Wohntypen Rechnung getragen wird. Die loftartigen Wohnungen sind hochgradig transparent und geben damit vielseitige Blickbezüge frei.


Funktionen
Entlang der Heidestraße sind im Erdgeschoss öffentliche Nutzungen, darüber im 1. Obergeschoss sind Office-Flächen bzw. Hybrid-Nutzungen vorgeschlagen.
Im Bauteil Neun sind im Erdgeschoss öffentliche bzw. öffentlichnahe Nutzungen vorgestellt.
Die Wohnungen im Bauteil Zehn sind mehrheitlich als Dreispänner organisiert. Dies ermöglicht bei gut ausgerichteten Wohnungen, eine reduzierte Anzahl von Kernen. Die Blocktiefe und das damit bestmögliche Verhältnis von Nutzfläche zur Fassade, garantieren ökonomisch und ökologisch optimierte Voraussetzungen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit eröffnet mit ihrer städtebaulichen Setzung eine lebhafte Diskussion zum Kopfbau am Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal. Drei turmartige Baukörper bilden ein starkes Ensemble auf dem öffentlichen Platz am Ufer. Folgerichtig wird die Erdgeschossnutzung nicht mit privaten Wohnräumen belegt sondern mit einem Mix aus Gastronomie und Kultur belebt. Die Qualität dieser Setzung als identitätsstiftendes Ensemble stärkt das entstehende Neubauquartier und die Qualität der Erlebnissequenz an der Wasserfront. Sowohl genehmigungsrechtlich als auch solargeometrisch sind die Abstände der formal gut proportionierten Gebäude nicht realisierbar. Eine mögliche Nachbesserung kann auch nach Diskussion in der Jury nicht überzeugen.

Für den großen Block an der Heidestraße wird eine Baukörpertiefe von 17 m gewählt, die zu extrem tiefen und schmalen Wohnungsgrundrissen führt, die nicht überzeugen können.

Für die umlaufende Fassade wird ein mehrschichtiges Hüllsystem aus Betonfertigteilen entwickelt. In einer Fassadentiefe von 70 cm können tiefe Loggien, schmale Balkonstreifen, Lärmschutzmaßnahmen und Lüftungskammern in die gläserne Gebäudehaut integriert werden. Mit der feinen Vertikalgliederung rhythmisiert der Entwurf das Volumen des Gebäudes und verspricht eine interessante Definition der Privatheitsschwelle im Stadtraum.
Perspektive Baufeld 10

Perspektive Baufeld 10

Attikageschoss

Attikageschoss