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Award / Auszeichnung (auch für Studenten) | 03/2013

BDB-Studentenförderpreis 2013

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Preis

Antonia Blaer

Student*in Architektur

Erläuterungstext

Wasserkraft ist derzeit eine der wichtigsten erneuerbaren Energiequellen, die zur Stromversorgung der Erdbevölkerung beiträgt. Leider gibt es in der zeitgenössischen Architektur kaum realisierte Beispiele für Wasserkraftwerke mit Anspruch an räumliche Qualitäten und die Typologie der dafür vorgesehenen Zweckbauten scheint aus dem Blickfeld der Architektur geraten zu sein.
So finde ich es spannend und interessant, unvoreingenommen dieses Thema neu zu denken und an die heutigen Anforderungen anzupassen. Ich empfinde es als eine Herausforderung, dieses vermeintlich dem Bauingenieurwesen zugeordnete Thema von einer ästhetischen Seite aus zu betrachten und den technischen Sachzwängen einen atmosphärischen Mehrwert hinzuzufügen.
Ziel ist es, dass die „Wasserkraftanlage von heute“ in ihrer Architektur aufklärenden Charakter aufweist. Mir ist besonders wichtig, dass nicht nur die technische Ausführung der Anlage allen Anforderungen genügt, sondern darüber hinaus dem Menschen das faszinierende Zusammenspiel von Technik und Natur demonstriert.
In Anbetracht der Tatsache, dass das Potential der Standorte für Wasserkraftanlagen an deutschen Flüssen fast ausgeschöpft ist, jedoch Erneuerungsbedarf besteht, bietet es sich an einen Standort mit bestehender Anlage zu wählen. Es wird der Standort des Wehres Märkt am Dreiländereck bei Weil am Rhein gewählt. Der Neubau des Wehres mit integrierter Wasserkraftanlage soll nicht nur regional eine Besonderheit darstellen, sondern den Zugang zu erneuerbaren Energien auch über die Grenze von Deutschland hinaus greifbar machen. Dieser Knotenpunkt von Ländern, Kulturen, Architektur, variierender Topographie und Landschaft, sowie Tourismus eignet sich besonders für den Standort.
Im Gegensatz zu herkömmlichen vergleichbaren Anlagen soll kein Konglomerat aus einzelnen Funktionsteilen entstehen sondern ein Riegel aus dessen Gesamtvolumen diese Funktionen heraus geschnitten werden. Es soll ein strenger Baukörper geschaffen werden, der sich in die überformte Landschaft eingliedert und mit massiver Härte den Kräften aussetzt.
Gleichzeitig darf diese Massivität jedoch das landschaftliche Bild der Umgebung nicht zerklüften. So soll sich der Riegel in den Querschnitt des Flusses eingraben und ein Deck auf dem Wasser schaffen, das annähernd auf einer Ebene mit dem Oberwasserspiegel ist.
Der Baukörper versperrt so an keiner Stelle den weitreichenden Blick.
Die Einschnitte der einzelnen Bereiche sind so situiert, dass auch von oben jederzeit der Blick auf das fallende Wasser innerhalb der Wehröffnungen möglich ist.
Es sollen Funktionen in einzelnen Bereichen hinzugeschaltet werden, die auf potentielle Besucher, aber auch auf Nutzungen, die ohnehin schon in der Umgebung zu finden sind, abzielen: Ein Kanuverleih, ein Restaurant mit Unterwasserbar und die Wasserkraftanlage mit Informationszentrum.
Innerhalb dieses massiven Baukörpers muss die fließende Bewegung des Wassers genauso Rücksicht erfahren, wie die Orthogonalität der klaren Architektur. So wäscht sich das Wasser eine organische Form durch den Beton und steht so im Kontrast zu der geradlinigen Architektur. Das Gebäude soll Schutz bieten, Innen- und Außenraum trennen und zu einem festen Bestandteil der Umgebung werden.
Perspektive

Perspektive

Modell

Modell

Idee

Idee

Konzept

Konzept

Aufsicht / Ansicht

Aufsicht / Ansicht

Grundriss / Längsschnitt

Grundriss / Längsschnitt

Querschnitte

Querschnitte

Betonmodell Querschnitt Wasserkraftanlage

Betonmodell Querschnitt Wasserkraftanlage