Award / Auszeichnung (auch für Studenten) | 03/2013
BDB-Studentenförderpreis 2013
Schnittmodell
L’aquila – Wiederbelebung einer Ruinenstadt
Sonderpreis
Student*in Architektur
Student*in Architektur
Erläuterungstext
Diplom: L’Aquila – Wiederbelebung einer Ruinenstadt
Vor dreieinhalb Jahren erschütterte ein Erdbeben die mittelalterliche Stadt L‘Aquila. Innerhalb weniger Sekunden wurde die Hauptstadt der Abruzzen zerstört, wodurch 309 Menschen starben und fast 70.000 Menschen ihr Zuhause verloren. Bis heute liegt das städtische Leben darnieder. Die Bewohner zogen in Übergangsbehausungen in der Umgebung und hinterließen eine Geisterstadt, deren Straßen und Plätze in großen Teilen durch die Zona Rossa abgesperrt sind.
Um einen Überblick für die Zerstörung der Stadt zu erhalten, wurde bei einem ersten Aufenthalt in L‘Aquila ein Gebiet im Stadtzentrum untersucht. Dabei wurde jedes Gebäude fotografisch aufgezeichnet und gemäß des Zerstörungsgrades - von kleinen Schäden bis hin zum kompletten Einsturz - katalogisiert. Die Analyse zeigte, dass fast alle Häuser in diesem Gebiet vom Erdbeben betroffen waren. Die meisten davon wurden direkt nach dem Erdbeben mit Balken, Gerüsten und Seilankern abgestützt.
Konzept
Ein übergeordnetes Thema der Diplomarbeit ist die Behandlung der Bausubstanz. Gemäß der Tragfähigkeit der Substanz wurden die Gebäude in vier Gruppen unterteilt, zu denen dann jeweils unterschiedliche Strategien für den Wiederaufbau gefunden wurden.
In der weiteren Bearbeitung wurden vier repräsentative Gebäude innerhalb des analysierten Gebietes ausgewählt, die dann auf architektonischer Ebene vertieft wurden. Da es für die alte Bausubstanz keine digitalisierten Planungsunterlagen gibt, musste für die ausgewählten Gebäude bei einem zweiten Aufenthalt in L’Aquila eine Bauaufnahme erstellt werden.
Projekt 1: Palazzo Porcinari
Das ehemalige Verwaltungsgebäude Palazzo Porcinari soll durch die bauliche Reparatur eine neue Identität erhalten und fortan ein Fakultätsgebäude beherbergen. Obwohl die Kubatur des Palazzos nach dem Erdbeben noch weitestgehend erkennbar ist, können die Decken und Wände statisch nicht mehr herangezogen werden. Stattdessen sollen im Grundriss und Schnitt verspringend angeordnete Offset-Sichtbetonräume ein neues Tragwerk bilden. Die Komplementarität von alter Bausubstanz und präziser Sichtbetonoberfläche soll sich in der Nutzung widerspiegeln und wirkt als Bereicherung für das Gebäude.
Vor dreieinhalb Jahren erschütterte ein Erdbeben die mittelalterliche Stadt L‘Aquila. Innerhalb weniger Sekunden wurde die Hauptstadt der Abruzzen zerstört, wodurch 309 Menschen starben und fast 70.000 Menschen ihr Zuhause verloren. Bis heute liegt das städtische Leben darnieder. Die Bewohner zogen in Übergangsbehausungen in der Umgebung und hinterließen eine Geisterstadt, deren Straßen und Plätze in großen Teilen durch die Zona Rossa abgesperrt sind.
Um einen Überblick für die Zerstörung der Stadt zu erhalten, wurde bei einem ersten Aufenthalt in L‘Aquila ein Gebiet im Stadtzentrum untersucht. Dabei wurde jedes Gebäude fotografisch aufgezeichnet und gemäß des Zerstörungsgrades - von kleinen Schäden bis hin zum kompletten Einsturz - katalogisiert. Die Analyse zeigte, dass fast alle Häuser in diesem Gebiet vom Erdbeben betroffen waren. Die meisten davon wurden direkt nach dem Erdbeben mit Balken, Gerüsten und Seilankern abgestützt.
Konzept
Ein übergeordnetes Thema der Diplomarbeit ist die Behandlung der Bausubstanz. Gemäß der Tragfähigkeit der Substanz wurden die Gebäude in vier Gruppen unterteilt, zu denen dann jeweils unterschiedliche Strategien für den Wiederaufbau gefunden wurden.
In der weiteren Bearbeitung wurden vier repräsentative Gebäude innerhalb des analysierten Gebietes ausgewählt, die dann auf architektonischer Ebene vertieft wurden. Da es für die alte Bausubstanz keine digitalisierten Planungsunterlagen gibt, musste für die ausgewählten Gebäude bei einem zweiten Aufenthalt in L’Aquila eine Bauaufnahme erstellt werden.
Projekt 1: Palazzo Porcinari
Das ehemalige Verwaltungsgebäude Palazzo Porcinari soll durch die bauliche Reparatur eine neue Identität erhalten und fortan ein Fakultätsgebäude beherbergen. Obwohl die Kubatur des Palazzos nach dem Erdbeben noch weitestgehend erkennbar ist, können die Decken und Wände statisch nicht mehr herangezogen werden. Stattdessen sollen im Grundriss und Schnitt verspringend angeordnete Offset-Sichtbetonräume ein neues Tragwerk bilden. Die Komplementarität von alter Bausubstanz und präziser Sichtbetonoberfläche soll sich in der Nutzung widerspiegeln und wirkt als Bereicherung für das Gebäude.
Bestandsphotos
Konzept
Grundriss EG
Grundriss OG
Ansicht Süd-Ost
Ansicht Süd-West
Perspektive von der Via Roma