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Offener Wettbewerb | 04/2013

Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Neubau Wilhelmstraße 50

Vogelperspektive Wilhelmstraße

Vogelperspektive Wilhelmstraße

Anerkennung

Enno Schneider Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Entwurfsidee / Leitgedanke
Der Entwurf fügt dem komplexen baulichen Gebilde des Ministeriums einen neuen
Baustein hinzu der sich als Teil des Ganzen versteht und durch die Positionierung der Feuerwehrzufahrt an der westlichen Grundstücksgrenze neue entwurfliche Möglichkeiten ausschöpft:
- Die Ausstellungshalle, positioniert zwischen Alt- und Neubau, ist neues Identifikationselement für das Ministerium, schafft eine besondere räumliche Qualität und bildet zudem für die Mitarbeiter eine funktional überzeugende barrierefreie Verbindung.
- Die Kita bekommt mit ihrer nach Süden ausgerichteten, überdachten Freifläche eine besondere Qualität. Das Ministerium wendet sich damit zugleich an die Öffentlichkeit.
- Die städtebaulich sensible Ecke des ehemaligen Platzes wird - auch in Hinblick auf eine mögliche Wiederherstellung des Platzraumes - räumlich gefasst.
- Die Gestaltung der Fassade setzt den Duktus des Kontextes in zeitgenössischer Form fort, macht somit auch die Zugehörigkeit des Neubaus zum Ministerium deutlich.

Architektonisches Gestaltungskonzept
- Die Kubatur des Gebäudes fügt sich in den vorgegebenen Kontext ein.
Die Gliederung der Fassade aus hellem Sandstein, mit der zweigeschossigen Gliederung im EG und 1.OG auf der Südseite sowie die Traufhöhe des Neubaus beziehen sich auf die Struktur des historischen Kontextes.
Durch die schmalen, hohen und tiefliegenden Fenster wird die Lochfassade plastisch profiliert. Mindestens drei Fensterachsen pro Büroraum führen zu einer gleichmäßigen Tageslichtausleuchtung und der Option flexibler Raumaufteilungen (Raster 1,08m).
Der überdachte Freiraum wird nach Süden zum Platz durch eine "grüne Wand" geschlossen und setzt damit einen bewussten Kontrast zu der steinernen Fassade.
Für den überdachten Freiraum stellen wir uns eine künstlerische Gestaltung mit Kinderspielgeräten vor. Der nördliche Freibereich der Feuerwehrzufahrt wird mit Schotterrasen befestigt.
Die planungsrechtlichen und bauordnungsrechtlichen Anforderungen sind eingehalten. Die Treppe des Fluchtweges aus dem Altbau wird durch einen Fluchtweg über den Keller des Neubaus ersetzt.

Funktionalität
Die direkte, witterungsabhängige Verbindung zwischen Alt- und Neubau kommt insbesondere den Nutzungsanforderungen entgegen. Die Ausstellungshalle hat eine besondere räumliche Qualität und bereichert somit das Raumangebot des Ministeriums.
Vor den Fahrstühlen bilden sich im Zusammenhang mit den Teeküchen offene, natürlich belichtete Bereiche der Kommunikation.
Die Barrierefreiheit ist in allen Bereichen gegeben. Das Raumprogramm und die Nutzungsanforderungen sind erfüllt.

Wirtschaftlichkeit
Die Kostenobergrenzen werden eingehalten, die Wirtschaftlichkeit im Betrieb ist durch die Fassadenkonstruktion und die verwendeten Materialien gegeben.

Nachhaltigkeit
Die Nachhaltigkeitskriterien können eingehalten werden, da es sich um "konservative" Konstruktionen handelt, der Ausbau wird im Weiteren diesen Ansprüchen folgen.

Energiekonzept
Für das Energiekonzept schlagen wir eine Bauteilaktivierung als Grundlast Heizen vor, die im Sommer auch zur Kühlung genutzt werden kann. Über mechanische (im Sommerfall natürliche Nachströmöffnungen), individuell zu regelnde Zu- und Fortluftelemente mit Wärmerückgewinnung, in jeder dritten Fensterachse, werden die Büros kontrolliert be- und entlüftet.
Eine aufwendige zentrale Be- und Entlüftungsanlage kann daher entfallen.
Die Primärenergie wird über eine geothermische Anlage (Erdlanzen) in Verbindung mit einer Wärmepumpe bereit gestellt. (Alternativ Fernwärme und adiabate Kühlung).

Konstruktion
Der mittlere Kernbereich der dreibündigen Anlage nimmt die horizontalen Lasten auf, die vertikalen Lasten werden von Fassadenstützen und dem Kernbereich aufgenommen.
Durch das Fassadenraster von 1,08 m und der Konzentration der festen Installationen im Kernbereich lassen sich die Büroachsen flexibel aufteilen.
Das Glasdach der Halle wird durch ein Raumtragwerk gehalten, in das die Entwässerung integriert ist. Die horizontalen Lasten werden über den Neubau, die vertikalen über Pendelstützen aus Stahl abgeführt.
Perspektive Wilhelmstraße

Perspektive Wilhelmstraße

Perspektive Halle

Perspektive Halle

Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss 1.OG

Grundriss 1.OG

Grundriss 2.-4-OG

Grundriss 2.-4-OG

Grundriss 5.OG

Grundriss 5.OG

Schnitt A-A

Schnitt A-A

Schnitt B-B

Schnitt B-B

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht West

Ansicht West