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Mehrfachbeauftragung | 04/2013

Wohngebäude im Clouth-Quartier

Sieger

ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS GmbH

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

urbanegestalt

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Architektenwettbewerb für die ersten Wohnhäuser im Clouth-Quartier in Köln-Nippes ist entschieden. Im Rahmen einer Mehrfachbeauftragung hat sich ASTOC Architects and Planners in Zusammenarbeit mit urbane gestalt Johannes Böttger Landschaftsarchitekten durchgesetzt.

Nach beinahe 150 Jahren industrieller Nutzung wird das Clouth-Gelände einer neuen Nutzung zugeführt, die von der Lage in einem intakten Veedel, der Innenstadtnähe sowie der Parklage profitiert. Die industrielle Bebauung des Areals wird nur in Teilen erhalten, aber in der Erschließungsstruktur fortgeführt und mit der neuen Bebauung in eine hochwertige Wohnlage transformiert. Dabei ist es wichtig, dass der industrielle Charakter des Clouth-Geländes erhalten und in seiner Vielfalt mit neuen Nutzungen gefüllt wird. Der talentierte Rahmenplan für das Areal differenziert zwischen den innenliegenden Baufeldern mit geschlossener Bebauung und der langgestreckten Zone im Osten des Geländes, die als Membran eine hohe Durchlässigkeit vorsieht und so auch die zweite Reihe der Bebauung am Park teilhaben lässt. Der Entwurf stärkt die strukturelle Eigenheit jeder Seite an der neuen Straße und erzeugt so in der homogenen Erscheinung eine große strukturelle und typologische Vielfalt. Gleichzeitig werden die gegensätzlichen Bebauungsstrukturen mit gemeinsamen architektonischen Motiven und einer alle Häuser zusammenfassenden Ziegelfassade zu einem neuen Quartier gefasst, in dem sich in Typologie, Raum und Farbe immer neue Paare und Zusammenhänge bilden.

Gemeinsam ist den Häusern im Plangebiet die gleiche Höhe und die Qualität der vollgeschossigen Volumen, die sich wohltuend vom viel zu oft erlebten Standard einer Viergeschossigkeit mit Staffelgeschoss abhebt. Auf beiden Seiten der neuen Straße haben die Baufelder unterschiedliche Eigenschaften und Aufgaben Westlich in den Feldern WA12 und WA8 wird die Kontur der Clouth-Hallen nachvollzogen und im Bebauungsplan mit einer Baulinie gesichert. Die Bebauung schließt hier einen Block ab. Nach Osten besteht der Bezug zum Park, nach Westen ein Blick in den Hof mit Raum und Sonne für Gärten und Freisitze. Östlich der Straße sieht die Rahmenplanung eine langestreckte Zone von Zeilen- und Punktbebauung vor, die als Filter die Durchlässigkeit zum Park des neuen Quartiers gewährt und gleichzeitig den östlichen Abschluss des Clouth-Areals bildet. Die Fortsetzung der Straßen als Wege in den Park bildet eine Perspektive für die innenliegenden Baufelder. Um die Kontinuität dieser langgestreckten, membranartigen Zone in ihrer Gesamtheit zu betonen, wird auf die Verformung einzelner Gebäude als Bezug auf querlaufende Wegebeziehungen verzichtet. Ein Sockel fasst die Gebäude jedes Baufeldes zusammen und schafft im Freiraum eine lebendige, aber klare Abstufung halböffentlicher und privater Zonen, ohne die Durchlässigkeit zum Park erheblich einzuschränken. Der zusammenfassende Sockel schafft in der Straßenansicht durch seine unterschiedlich ausgebildeten Zugänge eine Analogie zu den auf der Ostseite zurückgesetzten Häusern. Die gegensätzlichen Motive von „Hof“ und „Garten“, das eines vom Haus eingefassten und das eines das Haus umgebenden Freiraums, die sich hier gegenüberstehen, werden durch eine gemeinsame Grammatik, Architektursprache und Materialisierung zusammengehalten. So bilden sich ergänzende Paare in immer neuen Konstellationen.

Nach dem aktuellen Stand der Abbruch- und Erschließungsarbeiten kann mit dem Bau in der zweiten Jahreshälfte 2014 begonnen werden.

Auftraggeber: moderne stadt GmbH, Köln
Lageplan

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