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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2013

Neubau Mensa am Schulzentrum Ritter von Buß

Blick vom Schulhof

Blick vom Schulhof

Anerkennung

Preisgeld: 1.000 EUR

mijic architekten und Ingenieure PartGmbB

Architektur

Erläuterungstext

Leitgedanke des Entwurfs

Wir setzen dem heterogenen Gebäudebestand des Bildungszentrums Ritter von Buß ein signifikant einfaches Bauwerk entgegen, in dem alle gewünschten Funktionen enthalten sind: die Röhre. Dieses Volumen wird ergänzt durch eine Fläche: das Deck.


Städtebauliche Einbindung

Der Baukörper der neue Mensa mit den angegliederten Aufenthalts- und Selbstlernräumen arrondiert das Ensemble des Bildungszentrums Ritter von Buß nach Süden. Durch die einfache, klare und prägnante Form einer 'Röhre' setzt der Neubau gleichzeitig ein Signal für die aus dem Umland mit dem Bus anfahrenden Schüler und für die aus Richtung Ortsmitte kommende Schüler, Lehrer und Besucher.

Zwischen dem eingeschossigen Riegel auf dem ehemaligen Lehrerparkplatz und dem Foyer der Sporthalle spannt sich als Treffpunkt und Bindeglied zwischen Neubau und Bestand das 'Schülerdeck' auf. Hier ergibt sich gleichzeitig ein weiterer Übergang vom Straßenniveau auf die Ebene des Pausenhofs im Westen.


Gebäudegestaltung / Erschließung

Eine liegende Röhre wird als horizontaler Baustein zwischen dem Friedhofsgelände und der Sporthalle eingefügt.

Das eingeschossige Gebäude entwickelt sich von der Kirchstraße und kragt über den Pausenhof hinaus aus. Hieraus ergibt sich auf Grund der vorhandenen Topographie ein überdachter Pausenbereich auf dem Niveau der Sporthalle. Diese Positionierung sowie die Fassadengestaltung ermöglichen einen attraktiven Blickfang von der Kirchstraße aus.

Das Gebäude gliedert sich in vier unterschiedliche Funktionsbereiche:

angrenzend an die Kirchstraße sind die Räume der Küche und der Anlieferungsbereich mit separaten Eingang angeordnet. Durch die optimale räumliche Organisation entstehen hier keine Verkehrsflächen. Es schließen sich die Bereiche Ausgabetheke, Kiosk und Spülküche (Rückgabe) an.

Den zweite Bereich bildet der lichtdurchflutete Speiseraum. Er öffnet sich zum Schülerdeck und stellt das 'Herz' des Gebäudes dar.

Die dritte Zone wird durch die Nebenräume mit WC,s, Stuhllager und Garderobe gebildet.

Der vierte und letzte Bereich des Gebäudes umfasst die Räumlichkeiten für den Schüleraufenthalt und die Betreuung mit einer schönen Aussicht auf die umgebene Natur.

Das Gebäude wird über den Windfang im Norden vom neu entstandenen Platz (Schülerdeck) aus erschlossen. Dieser Bereich geht über in den Speiseraum auf der Ostseite und in den großzügigen, hellen Erschließungsgang der separaten Räume des Schüleraufenthalts und der Hausaufgabenbetreuung im Westen. Funktionale Nischen als Sitzecken sowie zur Aufbewahrung und Präsentation von Schülerarbeiten bilden die Flurwand zu den Aufenthaltsräumen.


Freiflächenkonzept

Der Speisesaal öffnet sich zur fußläufigen Verbindung zwischen dem Pausenhof und dem in kräftigem grün gestalteten Haupteingangsbereich (durchgefärbter Asphalt und vegetative Pflanzinseln) mit einer Sitzterrasse. Hier befindet sich auch die Ausgabe des Kiosks.

Eine Treppe erlaubt einen direkten Zugang zur unteren Ebene des Pausenhofs. Die neue Gestaltung und teilweise Überdachung des Bereichs unter dem Gebäuderiegel der Mensa schafft hier eine bessere Aufenthaltsqualität für die Schüler. Durch Sitzstufen wird ein Forumsbereich - z.B. für Schülertheater - definiert.


Architektur, Konstruktion, Material

Der Neubau wird in Leichtbauweise errichtet. Eine partielle Unterkellerung bietet Platz für die Haustechnikräume. Die Tragstruktur des Gebäudes basiert auf einem Stahlskelettbau der seine Lasten auf das bestehende Tragsystem im Untergeschoss abträgt. Dieses Konstruktionssystem wird in Richtung des Pausenhof und zur Kirchstraße hin verlängert. Auf den schlanken Stützen ruhen, basierend auf dem vorgegebenen Konstruktionsraster, Stahlträger, die nach Norden um Flurbreite auskragen. Dort, wo im Bereich des Speisesaals keine Stützen gewünscht sind, werden höhere Längsträger zwischen die Querträger gespannt, die auch platz für Oberlicht bieten. Die gesamte Konstruktion wird mittels Beplankung brandschutztechnisch geschützt.

Die Trennwände zwischen den einzelnen Räumen sind als Metallständerwände mit Gipsfaserplattenbekleidung ausgeführt, so dass eventuelle später Veränderungen einfach realisiert werden können.

Die äußere Hülle des Bauwerks bildet ein gelb-grüne, homogene Fassade in Trockenbauweise als hochwärmegedämmte Metallständerwand. In der Farbwahl greifen wir die Grüntöne einer beliebten Zeller Keramiklinie auf. Wir verstehen die spielerisch mit quadratischen Fenstern perforierte Fassade als Filter zu der ruhigen Freifläche des Friedhofs mit Blick auf die Pfarrkirche St. Symphorian.

Beurteilung durch das Preisgericht

Eine städtebaulich hohe Wertung mit klarer Linienführung ohne Schnörkel, abgelöst vom bestehenden Gebäude. Guter städtebaulicher Auftakt durch den Neubau, wenn man auf die Schule zukommt. Die Fassade müsste auf jeden Fall überarbeitet werden. Die Fassaden wirken beliebig und unangemessen. Gute, übersichtliche, offene Fussgängerverbindungen zwischen den Schularealen. Die Stellung des Gebäudes unterstreicht die Linienführung der fussläufigen Verbindungen. Das Schülerdeck ist auch der offene Durchgang vom Zugang des Schulgeländes zum unteren Pausenhof. Unter dem auskragenden Gebäudeteil wird ein Forum als Aufenthaltsfläche geschaffen, das zusätzlich schulisch genutzt werden kann.

Durch die Ablösung des Gebäudes ergibt sich eine klare Innenhoflösung mit klarer Gliederung. Das Schülerdeck ist eine Erweiterung der Mensafläche in den Innenhof. Die Andienung der Küche sollte umgedreht werden und von Süden erfolgen.

Der Zugang erfolgt von der Mitte des Gebäudes. Dort sind auch die WC-Anlagen untergebracht. Sie sind mit der gewählten Anordnung deplaziert. Sie trennen die beiden Funktionsbereiche Mensa und Selbstlernzimmer.

Das der Mensazugang und die Essensausgabe getrennt sind, ist positiv. Die Küchenandienung müsste noch verbessert werden. Nicht gut ist die Teilunterkellerung mit Aussenzugang. Die Kioskausgabe ist nicht wettergeschützt.

Eine gute städtebauliche und funktionelle Lösung mit allen Funktionen auf einem Geschoss. Die schulischen Belange sind gut gelöst.

Die Mensa kann auch gut ausserschulisch genutzt werden; allerdings ist dann der Zugang etwas umständlich gelöst.
Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Ansichten

Ansichten

Längsschnitt

Längsschnitt

Ansichten

Ansichten

Querschnitte

Querschnitte

Mensa mit Essensausgabe

Mensa mit Essensausgabe

Modell von Süden

Modell von Süden

Modell von Norden

Modell von Norden