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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2013

Erweiterung Sonnenberg Klinik

Lobby

Lobby

3. Preis

Preisgeld: 20.000 EUR

White Arkitekter

Architektur

PLAN FORWARD Architekten und Ingenieure

Architektur

Erläuterungstext

Das Projekt „Aufbruch” rückt den Menschen ins Zentrum und fördert durch sein angenehmes, offenes, helles Ambiente den Genesungsprozess des Patienten und verhilft ihm beim Einstieg zurück in ein gesundes Leben. Die Architektur erscheint nicht als erbaute, fremdartige Institution, sondern harmoniert mit der umgebenden Natur und passt sich dem menschlichen Maßstab an. Die Geschichte des Ortes wird in der Gestaltung von Gebäude und Landschaft aufgegriffen. Die Baukörper werden in die Landschaft integriert und, wie einst der Steinbruch, mit Erde bedeckt. Durch die Begrünung des Daches wird die Natur auf das Gebäude hinausgedehnt. Die winkelige Formensprache ist die Interpretation der Spuren des früheren Gesteinsabbaus. Die maßstabslose Vertikalität der Fassade läuft wie ein chirurgischer Schnitt die hügelige Landschaft entlang.

Maßstäblichkeit
Wir passen das neue Gebäude den spezifischen Begebenheiten des Grundstücks an und halten, indem wir das Volumen in das vorhandene, teilweise steil abfallende Gelände integrieren, den Maßstab klein. Der Innenraum mit seinen abwechslungsreichen, hellen Bereichen bietet verschiedene Blickwinkel in die Natur und vermeidet somit die Entstehung von langen, monotonen Korridoren.

Kontakt zur Natur
Der Zugang zur Natur wird auf viele verschiedene Arten ermöglicht. Park und Architektur laden zu besinnlichen Momenten nur für sich alleine, zu sozialer Interaktion in der Gruppe, zu Aktivität oder Bewegung ein. Der angrenzende Wald animiert zum Spazierengehen und „Luft holen”. Wasser symbolisiert als durchgängiges natürliches Element den Prozess der Gesundung und den Weg zurück in ein gesundes Leben.

Tageslicht
Das Licht ist mit seinem gesamten Farbspektrum ein wichtiges Element für das Wohlbefinden des Menschen. Die Patienten bewegen sich ausschließlich in hellen Räumen. Von der lichtdurchfluteten, behaglichen Empfangshalle entwickelt sich der Behandlungsstrang die Fassade entlang hinab zum Park. Die Innenhöfe im Behandlungsbereich und in den Wohngruppen gewähren Tageslicht und frische Luft. Alle Patientenzimmer befinden sich in den obersten Geschossen des Bestandsgebäudes und im Wohnhaus, sodass sie den größten Teil des Tages von Sonnenlicht durchflutet sind. Keines der Zimmer ist nach Norden gerichtet.

Offenheit
Die Klinik wird als offene und einladende Räumlichkeit wahrgenommen. Hier fühlen sich stationär und ambulant behandelte Patienten wohl und bewegen sich frei im Gebäude und in dessen Außenbereich. Die Diensträume liegen nur unweit von den Patientenzimmern entfernt, sodass sich das Personal in der Nähe der Patienten aufhält. Rezeption und Büroräume sind offen verglast um visuellen Kontakt und Zugänglichkeit herzustellen. Im Eingangsgeschoss und Parkgeschoss ist der direkte Zugang zur Natur möglich, Wege und Pfade laden zu Spaziergängen und anderen Aktivitäten in der Natur ein.

Vielfältigkeit
Der Neubau und dessen Ausrichtung sind an die Topografie des Grundstücks angepasst. Die Fassade „umarmt” den Park, das Volumen öffnet sich, es „bricht auf“ und spaltet sich in verschiedene Bereiche auf. Die unterschiedlichen Gebäudeteile bieten abwechslungsreiche Ausblicke hinaus in die Umgebung. Die zentrale Empfangshalle/ Lobby und die Hauptstränge „Behandlungsstrang“ und „Wohnstrang“ sind durch eindrucksvolle Geometrien gekennzeichnet. Vielfältigkeit wird durch die Gestaltung von Innenhöfen verschiedener Größe und dessen freie, individuelle Anordnung geschaffen. Eine gute Orientierung ist durch die variierende Geometrie gewährleistet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf fügt sich harmonisch in das Gelände ein und und wirkt von der Christian- Belser-Straße aus nicht zu massiv. Die beiden Baukörper, die in V-Stellung zueinander stehen werden zum Teil in den Hang hineingeschoben und sind durch eine Dachbegrünung von oben nicht wahrnehmbar. Die Dachflächen können teilweise als Terrassen genutzt werden. Durch das Abrücken des Nord-Süd- Baukörpers von der Christian-Belser-Straße entsteht dort ein willkommener Zwischenraum.

Es besteht eine klare Gliederung zwischen Therapie, Sport und den Wohngruppen. Die Wohngruppen selbst sind nach Westen gut ausgerichtet. Durch den großzügigen Zugangsbereich und die große Transparenz entsteht ein willkommener Blick in das südliche Gelände. Der Behandlungsstrang ist auf der Nordseite komplett in den Hang geschoben. Hierdurch entstehen jedoch Probleme mit der Raumbelichtung der hinteren Räume, insbesondere im 2. Untergeschoss. Desweiteren werden durch den Verbau im Fels die Baukosten erhöht.
Die Büroräume, die an der Nahtstelle zwischen Alt- und Neubau liegen, sind äußerst schlecht durch eine schmale Fuge zwischen den Gebäuden belichtet.

Das Raum- und Funktionsprogramm wird voll erfüllt.

Die getrennte Erschließung der Nutzungen ist möglich. Ablesbar sind Verwaltungs- und Konferenzbereich, sowie Wohn- und Therapiebereich. In den Obergeschossen des Altbaus sind Einzelzimmer geplant. Diese Unterbringung bedingt einen erheblichen Bauaufwand.

Der Speisebereich befindet sich in der Nähe des Zugangsbereiches. Die Hauptzugangstreppe zu den tiefer liegenden Patienten- und Therapiebereichen führt unmittelbar am offenen Speisesaal vorbei. Dies kann Kommunikation und Begegnung fördern.

Die Erschließung der Tiefgarage führt über eine relativ lange Zufahrt. Außerhalb der Tiefgarage gibt es weitere Stellplatzangebote.

Durch die kompakte Bauweise verbleibt im Süden ein großzügiger Freiraum, der als Park gestaltet wird. Die Wege und die Seenlandschaft sind landschaftlich überdimensioniert und nur schwer in das bewegte Gelände integrierbar.

Die Bauabschnitte sind unter Betrieb nur schwer realisierbar.

Durch die besondere Architektur und naturräumliche Gestaltung hebt sich der Entwurf in angenehmer Weise von durchschnittlichen Klinikgebäuden ab und stellt für die Erneuerung der Sonnenberg Klinik einen guten Ansatz dar.
Foyer

Foyer

Freianlagenplan

Freianlagenplan

Lageplan

Lageplan

Koncept

Koncept

Konzept

Konzept

Ebene 1

Ebene 1

Ebene 2

Ebene 2

Ebene 3

Ebene 3

Schnitt

Schnitt

Schnitte

Schnitte

Fassadenschnitt

Fassadenschnitt

Fassadenschnitt

Fassadenschnitt