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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2013

Karlsplatz

1. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

KRAFT.RAUM.

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf nimmt die besondere, historisch begründete städtebauliche Position des Kaiser-Wilhelm-Museums auf. In seiner flächenhaften Ausformung baut er eine signifikante Zäsur in die linienförmige Wallanlage. Der Grundgedanke der Platzgestaltung fußt auf der Idee eines Seidenteppichs, auf dem das Museum künftig komplett freigestellt und mit der Wallanlage verwoben ist.
Durch verschiedene Elemente werden Linie und Fläche dabei spannungsvoll miteinander verwoben. Die verkehrlichen Funktionen am neuen Karlsplatz bleiben grundsätzlich unverändert, werden aber durch die vorgeschlagene Verringerung der Fahrbahnbreite in der Vorfahrt des Museums zugunsten der Platzgröße und die selbstverständliche Integration der Bushaltestelle in die Platzfläche optimiert. So werden die städtebaulich interessanten und qualitätsvollen Gebäude an den westlichen und südlichen Platzrändern mit einfachen Mitteln gut in Szene gesetzt. Die Positionierung der Kaiser-Skulptur in die Blickachse der Markstraße wird begrüßt.
Im Detail zeigt der Beitrag ein hohes Maß an gestalterischer Qualität. Die vorgeschlagenen Materialien, deren Formate, Qualität und Verwendung betonen den Anspruch einer in gleichem Maße zurückhaltenden wie ambitionierten Platzgestaltung. Die Gestaltungs- und Möblierungsvorschläge eröffnen gute Aufenthaltsqualitäten und lassen attraktive räumliche Atmosphären erwarten.
Die Jury hinterfragt die Anzahl und Verortung des Platzmobiliars im Detail mit Blick auf die gewollte Nutzungsoffenheit und -nutzungsvielfalt. Kontrovers diskutiert werden die Metaphern der aufgefalteten Baumscheiben. Die Platzierung eines Skulpturengartens auf der Nordseite des Museums wird kritisch hinterfragt. Fehlplatziert und technisch bedenklich erscheint das Wasserbecken im Hof. Insgesamt bewegt sich die Arbeit nach Angaben der Verfasser im Kostenrahmen. Wegen der großen und aufwändig gestalteten befestigten Flächen sind jedoch Zweifel angebracht. Die Jury würdigt den Entwurf in seiner klaren Raumbildung und unaufgeregten Gestaltung als einen insgesamt sehr überzeugenden Beitrag zur gestellten Aufgabe