modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 04/2013

Karlsplatz

Blick auf das Kaiser-Wilhelm-Museum

Blick auf das Kaiser-Wilhelm-Museum

ein 4. Preis

Preisgeld: 4.000 EUR

club L94

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Leitidee des Entwurfs ist die Anlehnung an den ursprünglich ungegliederten Platz als Marktplatz. Konsequenterweise wird die gesamte Fläche des Karlsplatzes im Eingangsbereich des Kaiser-Wilhelm-Museums bis auf die Bestandsbäume freigeräumt. Die Verbindung zwischen Gebäude und Platz wird durch die Aufnahme des Materials hergestellt: das Museum steht auf einem Sandsteinpflasterteppich; die sparsame und eindeutig eingesetzte Möblierung bezieht sich in der Farbgebung auf den Gebäudesockel des Museums. Mit dem als Intarsie in den Pflasterteppich eingelegten Asphaltband
wird die Verbindung zum Westwall gut hergestellt. Unterstützt wird diese Verbindung durch die Lichtstelen, die jedoch in ihrer Massivität das bis hierher konsequente »Freiräumen« des Platzes wieder konterkarieren. Der zurückhaltend gestaltete Innenhof ordnet sich in die Gesamtidee des durchgängigen Pflasterteppichs ein. Kontrovers diskutiert wird die Größe des offenen Vorplatzes, der ohne Aufenthaltsangebote vorgeschlagen wird. Eine Belebung des Platzes nur durch eine Bespielung wird nicht für ausreichend angesehen. Die Medienwand an der Fassade widerspricht den
Anforderungen des Denkmalschutzes ; die perspektivisch etwas zu groß geratene Medienstele sollte die Mittelachse des Westwalls nicht stören. Die Ausstattungselemente werden einfach und schlüssig vorgeschlagen; die Anordnung des Kaiser-Wilhelm-Standbildes in einer geneigten Position nach vorne konterkariert dessen eigentlich ironische Präsentation in Form eines Denkanstosses; in dieser Absicht wäre die Neigung der Statue nach hinten aus Sicht des Denkmalschutzes treffender gewesen.

Der Umbau der Markststraße erscheint unter Verzicht jeglicher Verkehrseinrichtungen nicht realisierbar.

Das Lichtkonzept lässt Raum für das Gebäude, welches aus sich selbst heraus strahlen soll.

Insgesamt wird eine konsequente Umsetzung der Grundidee eines offenen Stadtplatzes erreicht. Allerdings wird bezweifelt, dass diese Offenheit mit Leben gefüllt werden kann.